

Grillieren aus der Steckdose: Der Weber Pulse 2000 im Test

Die Weber Pulse Serie soll Grillieren mit dem Elektrogrill auf ein neues Level hieven. Dank hohen Temperaturen wird dein Grillgut anscheinend genauso gut wie mit dem Holzkohle- oder Gasgrill. Doch kann er sein Versprechen halten?
Draussen scheint die Sonne. Der Himmel ist tiefblau, nur gestört von ein paar weissen Schäfchenwolken. Perfektes Grillwetter. Senior Category Marketing Manager Stefanie Voigt hat einen Weber Pulse 2000 bei sich im Keller, der schon lange darauf wartet, endlich angeschmissen zu werden. Wir schnappen uns noch ein paar Leute vom Gartenteam und machen uns auf zu Steffi nach Hause.
Schnell einsatzbereit
Der Weber Pulse 2000 ist ein smarter Elektrogrill, der für Städter entworfen wurde, da er durch seine kompakte Grösse auf jeden Balkon passen soll. Wir öffnen die Box und finden darin tatsächlich einen relativ kleinen Grill. Mit dabei sind auch ein Temperaturregler mit Digitalanzeige, gusseiserne Grillroste, Temperaturfühler, eine Kesselauskleidung und eine Fettauffangschale. Es gäbe auch einen Stand dazu, der war uns aber für den Balkon zu gross.

Aufgebaut ist der Weber Grill schnell. Ein paar Teile ineinander schachteln und gut ist. Nun muss der Grill ausgebrannt werden, um die Reste der Industrie zu entfernen. Also volle Pulle aufheizen, bis knapp 300 Grad Celsius, und ein bisschen warten. Währenddessen kann die Weber iGrill-App heruntergeladen werden. Die wird zum smarten Grillieren mit Temperaturüberwachung benötigt. Du kannst aus einem grossen Stock an Fleisch- und Fischsorten das Grillgut wählen, das du überwachen lassen willst. Einfach anklicken und beim Grillieren einen Temperaturfühler ins Fleisch stecken. Wir haben uns für Poulet und Lachs entschieden.


Er bringt's auf den Punkt
Endlich kann grilliert werden. Das Gerät hat seine Höchsttemperatur erreicht und ist jetzt wieder ein bisschen kühler, etwa 250 Grad Celsius. Rauf mit Fleisch und Fisch. Akustisch macht das Ding schon einmal was her, es zischt und brutzelt. Im ersten Moment scheint das Grillgut etwas am Rost zu kleben, das wird aber mit dem ersten Drehen widerlegt. Trotz seiner kompakten Grösse bietet er einiges an Platz. Auf den Rost passen locker ein paar Würste, Spiessli und ganze Fleisch- oder Fischstücke.

Die Würste sind zuerst gar, daran ändert sich auch mit dem Elektrogrill nichts. Der Cervelat hat eine leichte Kruste und geöffnete Beinchen. So muss es sein. War jetzt aber auch noch nicht die grosse Herausforderung. Gespannter bin ich aufs Pouletbrüstchen. Schon piepst es auf dem Handy, Kerntemperatur erreicht. Runter vom Rost und auf den Teller, um das Stück Fleisch anzuschneiden. Und tatsächlich, das Huhn ist durch, ohne trocken zu sein. Hätten wir es noch ein bisschen besser gewürzt, wäre es perfekt.

Der Lachs gart auf einer Räucherholzplatte aus Zedernholz. Räuchern auf dem Elektrogrill? Kann ja nicht funktionieren ohne Rauch. Da hast du recht, aber einen leckeren Duft gibt das Brett allemal ab und vielleicht zieht ja was vom Aroma in den Fisch. Unterdessen hat die App die Bluetooth-Verbindung zum Lachs verloren, weil wir uns etwa vier Meter vom Grill entfernt haben. Ob das nun ein dummer Zufall oder immer so ist, weiss ich nicht. Ich hoffe auf einen Zufall, denn vier Meter sind jetzt nicht gerade eine Riesendistanz. Die App wird neu gestartet und der Lachs ist zurück, Glück gehabt. Ein paar Minuten später gibt das Handy erneut ein Alarmsignal von sich. Auch der Fisch ist nun fertig. Die äusseren Werte lassen schon einmal hoffen. Aber schmeckt er auch? Ja, das tut er. Er fällt förmlich auseinander. Nicht schlecht, Weber.

Hat er nun sein Versprechen gehalten?
Ja, der Weber Pulse 2000 kann sich sehen lassen. Würste, Poulet, Fisch und auch Grillkäse waren gut gegrillt. Aussen knusprig, innen heiss und saftig. Niemand musste die Nase rümpfen oder etwas auf dem Teller zurücklassen. Die Temperaturfühler funktionierten einwandfrei und brachten unser Grillgut zum perfekten Garpunkt. Auch lange Wartezeiten mussten wir nicht in Kauf nehmen, trotz des Ausbrennens. Der Grill ist schnell auf Temperatur und hält diese dann auch. Eine rundum gelungene Sache. Ich kann den Grill ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen. Für den Balkon oder die Terrasse eignet er sich ausgezeichnet.
Aber würde ich mir den Grill auch selbst kaufen? Nein. Das liegt aber nicht an der Qualität, sondern am Preis. Mit knapp 1 000 Franken wäre das Ding mit Abstand der teuerste Gegenstand in meiner Wohnung. Ausserdem hat mein Wohnblock einen relativ grossen Garten, den nie jemand nutzt. Ich kann also ohne Probleme mit Holzkohle grillieren. Das geht zwar um einiges länger, aber irgendwie mag ich diese Wartezeit ja. Wenn ich gemütlich in der Sonne fläze, mir schon mit Apéro den Bauch vollschlage und für einen angenehmen Geruch einen halben Strauch Rosmarin auf die Kohlen werfe.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.