LotusGrill Original mit USB
32 cm
Auch wenn Grill-Puristen die Nase rümpfen. Ich lege Fleisch, Wurst oder Gemüse nur noch auf den Lotusgrill.
«Der beste Grill ist immer der, den du auch wirklich anfeuerst», soll einst Grill-Ueli gesagt haben. Oder war es ein anderer weiser Grillmeister? Egal, denn wo Rauch ist, ist auch Feuer. Sprich: Der Spruch trägt einen Funken Wahrheit in sich. Und ein Funken reicht ja bekanntlich für eine schöne Glut.
Ich kenne genug Besitzerinnen und Besitzer eines luxuriösen Smokers oder eines fetten Holzkohlegrills, der 355 Tage im Jahr gut eingepackt in einer Ecke der Terrasse oder des Balkons steht. Angeheizt wird er in einer komplizierten Prozedur nur an speziellen Feuertagen.
Feuer bedeutet auch immer Rauch, Russ und Asche. Die Reinigung dauert daher mindestens so lange wie der Grillspass. Das ist einfach nur mühsam.
Zu Recht wenden nun alle mit einem Gasgrill ein, dass sie ihre Cervelat sogar im Winter draussen über dem Gasfeuer bräteln. Gasgrills sind tatsächlich ultraschnell einsatzbereit und unkompliziert nutzbar. Bei manchen Fans steht eine voll ausgerüstete Küche mit mehreren Brennern auf dem Balkon.
Für mich kommt das aus drei Gründen nicht infrage. Erstens brauchen solche Grills zu viel Platz. Zweitens will ich keine Gasflasche auf dem Balkon stehen haben, da habe ich kein gutes Gefühl dabei. Und drittens schmeckt eine Wurst auf dem Gasgrill nicht viel anders als eine Wurst aus der Grillpfanne. Wenn schon Feuer, dann auch bitte mit einem leicht rauchigen Gout.
So war ich jahrelang im Team Holzkohle, habe meinen Kugelgrill aber höchstens einmal im Monat genutzt. Am Abend nach der Arbeit noch schnell grillieren? Das war mir zu aufwändig. Bis ich das erste Mal den Lotusgrill ausprobiert habe.
Und so funktioniert er: In einen Gitterzylinder fülle ich feine Holzkohlestücke ein und schliesse den Deckel. Ich brauche dafür viel weniger Kohle als bei einem normalen Grill. Auf eine runde Platte spritze ich Brennpaste. Diese zünde ich an und stelle das Gefäss mit der Holzkohle darauf. Danach drehe ich den Knopf aussen am Grill. Dadurch wird ein elektrisches Gebläse eingeschaltet, das Luft von unten durchs Feuer pustet.
Das kleine Feuer kann sich nun durch den Kamineffekt ideal ausbreiten. Sprich: Die heisse Luft zieht gegen oben durch die Holzkohle durch ab. Diese glüht innert zehn Minuten durch – und ich kann die Luftzufuhr zurückdrehen und Fleisch oder Gemüse auflegen. Ein willkommener Nebeneffekt: Durch die effiziente Verbrennung raucht der Lotusgrill praktisch gar nicht, es werden keine Nachbarn gestört.
Es dauert also weniger als 15 Minuten von der Entscheidung, dass ich etwas auf den Grill legen will, bis zum Brutzeln. Die effektive Zubereitung von Fleisch, Wurst oder Gemüse dauert dann ähnlich lang wie auf einem konventionellen Kohlegrill.
Die Brenndauer reicht für zwei Durchgänge, danach ist die Kohle nur noch Asche. Das Auskühlen dauert aufgrund der geringen Menge nicht so lange wie beim normalen Grill. Die Asche kann ich danach ganz einfach auskippen, es gibt keine Sauerei. Grillrost, Kohlebehälter und weitere Teile lassen sich im Geschirrspüler reinigen. Die fest verbaute Grillschale wasche ich zuletzt einfach mit Schwamm oder Putztuch aus. Und schon ist der Lotusgrill wieder einsatzbereit.
Da alles so schnell und effizient machbar ist, werfe ich den Grill auch mal spontan am Abend an. Und kann vor der Arbeit am nächsten Morgen noch schnell Asche ausleeren und den Geschirrspüler starten. Insgesamt ist mein Liebling fast so effizient wie ein Gasgrill – aber Fleisch und Gemüse schmecken mir dank Holzkohle einfach besser.
Die Nachteile will ich hier natürlich nicht verschweigen: Der Grill braucht Akkus oder Batterien – aber eine Ladung hält sehr lange und die neuen Modelle mit USB-Anschluss können auch über eine Powerbank betrieben werden. Wegen der Technik sind die Lotusgrills im Vergleich mit einem Einsteiger-Grill recht teuer.
Was mich am meisten stört: Die Hitzeverteilung auf dem Rost ist nicht schön gleichmässig, da die Glut zentral in der Mitte liegt und nicht verteilt werden kann. Ich muss also etwas anders vorgehen, nämlich in der Mitte anbraten und danach am Rand durchgaren.
Für unsere Familie reicht übrigens die kleinste Variante des Lotusgrills. Die ist so portabel, dass ich sie auch mal zum Picknick mitnehmen kann. Dann grilliere ich ohne Feuerrisiko, ohne Brandlöcher im Rasen und ohne Abfall.
Es gibt aber auch deutlich grössere Varianten und auch andere Hersteller, die sich desselben Prinzips bedienen. Da findet jeder den passenden Lieblings-Grill – der dann auch wirklich oft genutzt wird.
Falls du anderer Meinung bist und lieber mit Gas oder Kohle grillierst, dann darfst du mich gerne in den Kommentaren roasten.
Titelfoto: Lorenz KellerGadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.