Hintergrund

Survival Guide: Feuer machen

Feuer spendet dir Wärme, wirkt motivierend und gibt dir die Möglichkeit, dein Essen zu kochen. Wie du ein gutes Lagerfeuer hinbekommst und auf welche Gefahren du dabei achten musst, erfährst du hier.

Ein Feuer entfachen

Zunder

Damit sich dein Feuer gut entfacht, benötigst du für den Anfang viele kleine Ästlein. Am besten eignen sich die abgestorbenen Äste einer Fichte. Da sie zu wenig Licht erhalten, sterben diese ab. Durch den Wind werden sie getrocknet und eignen sich daher wunderbar als Zunder. Fichte ist zudem ein Holz, das schnell wachsend ist. Das bedeutet, dass im Inneren des Holzes viel Gas eingeschlossen ist. Dies hat zur Folge, dass das Holz schneller brennt. Buchenholz hingegen ist ziemlich dicht in der Struktur. Dies würde zum Anfeuern viel länger dauern und eignet sich daher nicht besonders als Zunder.

Weiter kannst du zum Beispiel Rohrkolbensamen verwenden. Diese sind ganz fein wie Watte. Ein kleiner Funke genügt und der Knäuel entzündet sich. Alternativen dazu sind auch aufgewickelte Tampons oder die einzelnen Fasern einer Juteschnur.

Rohrkolbensamen eignet sich wunderbar als Zunder.

Brennholz

Auch hier solltest du abgestorbenes Holz verwenden. Gion Saluz ist hauptberuflicher Survival-Trainer und hat mir gesagt, dass das Holz, welches ich am Boden finde, grundsätzlich nass ist (ausser es hat wirklich lange nicht geregnet). Besser geeignet sind umgefallene Bäume oder abgeknickte Äste, welche sich in anderen Bäumen verfangen haben. Dieses Holz ist meistens trocken und eignet sich hervorragend als Brennholz.

Sorg dafür, dass du bereits vor dem Anzünden des Feuers genügend Brennholz gesammelt hast. Es gibt nichts Ärgerlicheres, als wenn dein Feuer ausgeht, weil du zu wenig Nachschub parat liegen hast. Wenn du also denkst, du hast genug Feuerholz zur Verfügung, mach dich auf den Weg und sammle nochmals so viel, wie du bereits hast. Sicher ist sicher.

Anzünden

Zum Anzünden eines Feuers gibt es verschiedene Hilfsmittel. Am Besten und einfachsten geht es mit einem handelsüblichen Feuerzeug. Diese sind kompakt, günstig und fast in jedem Lebensmittelgeschäft erhältlich. Sie haben aber ein grosses Problem bei Nässe. Fällt dir dein Feuerzeug zum Beispiel in eine Pfütze oder einen See, musst du es zuerst trocknen, bevor du es wieder verwenden kannst.

Alternativen zum Feuerzeug gibt es einige. Ein gutes Instrument zum Feuer machen ist ein Feuerstahl. Dieser kann bei jeder Witterung eingesetzt werden. Mittels einem kleinen Metallplättchen oder sonst einer scharfen Kante kannst du mit ihm Funken generieren. Diese Funken reichen aus, um einen leicht entzündlichen Zunder wie zum Beispiel die Rohrkolbensamen zu entzünden. Diese Feuerstähle gibt es in verschiedenen Grössen und Ausführungen. Gion hat mir einen Feuerstahl von Light my Fire empfohlen. Seiner Meinung nach sind diese von ausgezeichneter Qualität und halten eine halbe Ewigkeit.

Nachdem du deinen Zunder zum Brennen gebracht hast, kannst du kontinuierlich das Brennholz dazugeben. Eine gute Variante ist es, das Holz in einer Art Pyramide um das Feuer aufzubauen. Somit erhält das Feuer genügend Sauerstoff, welchen es benötigt, um nicht zu ersticken. Je nachdem wie gross und heiss du dein Lagerfeuer haben willst, kannst du beliebig viel Brennholz nachschieben.

Gefahren beim Feuer

Feuer kann ziemlich heimtückisch sein und schnell ausser Kontrolle geraten. Darum gibt es einige Richtlinien zu beachten, damit sich dein gemütliches Lagerfeuer nicht zu einem Waldbrand ausartet.

Kontrollier unbedingt vor deinem Ausflug, ob in der Region erhöhte Waldbrandgefahr droht. Auf der Seite waldbrandgefahr.ch siehst du die aktuelle Gefahrenlage der Schweiz aufgelistet. Dort ist ersichtlich, in welchen Kantonen das Feuermachen erlaubt und wo es wegen der Trockenheit verboten ist. Das Nichtbeachten dieser Vorschriften kann verheerende Folgen für Mensch und Umwelt haben.

Aktuelle Gefahrenkarte der Schweiz. Quelle: waldbrandgefahr.ch

Ist das Feuermachen in deiner Region erlaubt, gibt es weitere Dinge zu beachten, damit dein Lagerfeuer kontrolliert brennt. Sorg dafür, dass um deine Feuerstelle keine leicht entzündlichen Gegenstände herumliegen. Im Herbst kann der Waldboden zudem mit Laub bedeckt sein. Schaue darauf, dass du dieses in einem sicheren Umkreis um dein Feuer herum aus dem Weg schaffst. Von Vorteil ist es, wenn du die Feuerstelle mit Steinen zum restlichen Waldboden trennen kannst. Somit bleibt die heisse Glut im Inneren des Feuerkreises. Wenn du zum Beispiel die Nacht in deinem Schlafsack neben dem Feuer verbringen willst, musst du genügend Abstand halten. Einen Funkenflug kann ausreichen, damit dein Schlafsack Feuer fängt. Brennt dieser während du schläfst, kannst du schlimme Verbrennungen davon tragen oder gar den Flammen erliegen. Achte auch stets darauf, dass beim Verlassen der Feuerstelle das Feuer komplett erloschen ist. Du kannst die Glut zertreten oder Wasser darüber schütten.

Hältst du dich an diese wenigen Bestimmungen, steht deinem nächsten Lagerfeuer nichts mehr im Wege.

Video von Manuel Wenk.

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Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.


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