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Survival-Guide: essbare Wildpflanzen

Unsere Wälder sind voll mit schmackhaften Pflanzen. Zusammen mit einem Survival-Experten machte ich mich auf den Weg, diese kennenzulernen. Was ich erlebt habe und wie auch du auf die Suche nach essbaren Wildpflanzen gehen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

In der Schweiz gibt es über 1500 essbare Wildpflanzen. Für einen Laien wie mich ist es aber ziemlich schwierig, diese zu erkennen. Um mehr über unsere Wälder und deren Pflanzen zu erfahren, habe ich mich mit einem Survival-Experten getroffen und ging mit ihm in den Wald. Gion Saluz, hauptberuflicher Überlebenstrainer, kennt sich mit der Schweizer Fauna und Flora bemerkenswert gut aus. Er konnte mir alle paar Meter eine Pflanze betiteln und ihren Geschmack und Wirkung erklären.

Dieses Wissen hat sich Gion über viele Jahre angeeignet. Aber auch er stand einmal am Anfang. So wie ich jetzt. Er hat mir ans Herz gelegt, mir eine Enzyklopädie über essbare Wildpflanzen zuzulegen. Diese soll ich bei meinen Spaziergängen stets dabei haben. Mit einem solchen Nachschlagewerk kann man mit wenig Mühe die Pflanzen bestimmen. Meiner Erfahrung nach braucht es am Anfang jedoch ein wenig Übung. Nachdem ich aber eine solche Enzyklopädie ein paar Mal gebraucht hatte, fand ich mich ziemlich gut darin zurecht. Ich empfehle dir jedoch, für unterwegs eine kleinere Version in Taschenbuchformat zu kaufen. Es gibt auch grosse, schwere Schinken, welche einiges mehr an Informationen enthalten. Diese würde ich jedoch eher für den Heimgebrauch empfehlen. Für den Spaziergang sind diese zu klobig und zu schwer.

Essbare Wildpflanzen (Deutsch, Roland Spiegelberger, Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann, 2015)
Ratgeber
CHF21.70

Essbare Wildpflanzen

Deutsch, Roland Spiegelberger, Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann, 2015

Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen (Deutsch, Steffen Guido Fleischhauer, 2018)
Ratgeber
CHF69.90

Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen

Deutsch, Steffen Guido Fleischhauer, 2018

Vorurteil gegenüber Brennnesseln

Allein ihr Name sagt schon, dass man lieber von ihr fernbleiben sollte. Brenn-Nessel! Kommt deine Haut mit ihr in Kontakt, brechen ihre kleinen Härchen in deinen Poren ab und geben eine brennende Flüssigkeit von sich. Diese Flüssigkeit sorgt für das unangenehme Brennen und das Anschwellen deiner Haut.

Brennnesseln wachsen fast überall.

Wie im Video aber ersichtlich ist, hat mich Gion Saluz dazu überredet, eine Brennnessel roh zu essen. Anfangs war ich ein wenig skeptisch. Ich hab mir schon die brennenden Schmerzen in meinem Mund vorgestellt und wie meine Zunge anschwellen würde. Gion zeigte mir jedoch einen Trick, mit welchem ich diese Pflanze problemlos essen konnte. Du musst die Blätter behutsam von aussen umfassen und abzwicken. Danach rollst du die Blätter zu einer Kugel zusammen. Durch das Zusammendrücken brechen die Härchen ab und du entschärfst somit ihre brennende Wirkung. Ich hatte zwar immer noch ein mulmiges Gefühl, als ich mir dieses Kügelchen in den Mund steckte, vertraute aber auf das Wissen von Gion.

Die Brennnessel hat wirklich gut geschmeckt. Sie ist äusserst saftig und hat einen erfrischenden Effekt. Gebrannt hat es nicht. Zumindest nicht in meinem Mund. Die Finger, mit welchen ich die Brennnessel gepflückt hatte, konnten das jedoch nicht behaupten. Es braucht definitiv ein wenig Übung, die Brennnessel anzufassen, ohne sich zu «verbrennen». Nach zwei bis drei Stunden war das unangenehme Gefühl in den Fingern jedoch wieder verschwunden.

Meine Lieblingspflanze

Meine aktuelle Lieblingspflanze ist die ährige Teufelskralle. Nicht nur, weil mir ihr Name ziemlich gut gefällt, sondern auch darum, weil man alles an ihr essen kann. Egal ob die Blüten, die Knospen, die Blätter, oder die Wurzel, alles ist essbar und zudem auch noch schmackhaft. Vor allem die Wurzel hat es mir angetan. Sie ist leicht scharf. Vergleichbar mit einem milden Meerrettich.

Die ährige Teufelskralle.

Die Wurzel der ährigen Teufelskralle kann roh und gekocht gegessen werden. Des Weiteren kannst du sie im getrockneten Zustand zu einem Tee weiterverarbeiten. Ein weiterer Pluspunkt dieser Pflanze ist es, dass es keine Giftpflanze gibt, die ähnlich aussieht. Es besteht daher nicht die Gefahr, sie zu verwechseln und somit deinem Körper zu schaden.

Jetzt bist du an der Reihe

Hast du nun vor, selber auf die Suche nach essbaren Wildpflanzen zu gehen, empfehle ich dir wärmstens, dass du dir eine kleine Enzyklopädie in Taschenbuchformat zulegst. Oder aber, du reservierst dir gleich jetzt einen Platz in einem Kurs von Gion Saluz. Auf seiner Website swiss-survival-training.com findest du sein Kursangebot und weitere Informationen dazu.

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Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.


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