

Das Käsefondue vom Grill überzeugt auch mich als Skeptikerin

Bis jetzt habe ich beim Grillieren mehrheitlich Fleisch, vielleicht auch einmal Halloumi und Gemüse aufgelegt. An Fondue habe ich nicht einmal im Traum gedacht, bis mir ein Dutch Oven präsentiert wurde.
«Hey Caro, mit dem Dutch Oven kannst du sogar Fondue auf dem Grill machen. Das wäre doch perfekt für den Winter!» Mit dieser Idee kam Stefanie Voigt aus unserem Gartenteam vor knapp zwei Monaten auf mich zu. Ich war angetan. Grillieren ist was Feines, warum also nicht im Winter? In meiner Vorstellung sah ich mich in zentimeterhohem Neuschnee um den Grill sitzen. In der einen Hand meine Fonduegabel, in der anderen eine Tasse Glühwein. Die Realität liess mich allerdings hängen. Entweder es hat geregnet, der Schnee war matsche oder ich hatte keine Zeit. An Ausreden mangelte es nicht, da kannst du meine werten Teamkollegen fragen.
Wintergrillieren mit leichter Verzögerung
Wir spulen knapp zwei Monate vor. Nun ist es Mitte Februar und das Wetter top. Kein Wölkchen trübt den blauen Himmel, die Temperaturen liegen im zweistelligen Bereich. Nach Wintergrillieren sieht es nun gar nicht mehr aus. Meine Verzögerungstaktik ging komplett nach hinten los. Ich bin schon dabei, die Story zu Grabe zu tragen, als mir klar wird, dass nur ein bisschen Flexibilität gefragt ist. Ich öffne den Sarg und hauche der Geschichte darin neues Leben ein: Galaxus eröffnet die Grillsaison. Fondue gibt’s trotzdem, denn ganz habe ich den Winter noch nicht abgeschrieben. Es ist schliesslich erst Februar.
Der Dutch Oven von Weber steht seit Wochen in den Startlöchern und wartet geduldig auf seinen Einsatz. Er bringt wie jeder gusseiserne Topf ordentlich Gewicht auf die Waage und macht auch ansonsten einen robusten Eindruck. Er fasst 6.62 Liter, womit er einige hungrige Mäuler stopfen kann. Laut Hersteller soll er nicht nur Fondue, sondern auch Schmorgerichte und sogar Brot drauf haben. Für unsere Kundin claudia.wininger ist der Gusseisentopf auch für den heimischen Herd ideal.

Der Dutch Oven reicht aber nicht für ein kleines BBQ. Ich benötige zusätzlich einen Grill, Holzkohle oder Briketts und Grillanzünder, um das Feuer zu entfachen. Fürs Fondue fehlen noch passende Gabeln, ein Kochlöffel, Brot, Weisswein, Knoblauch, Maizena eine gute Moitié-Moitié-Käsemischung und vor allem unser selbst ernannter Gourmet: Simon Balissat. Ich übergebe ihm lieber gleich die Aufgabe, anstatt mir sein Rumgemaule über meine ach so falschen Ansätze anzuhören. Ich kümmere mich derweil um die obligatorischen Kalbs- und Schweinsbratwürste, mag ich eh lieber als beschwipste Käsecreme.
Dem Fondue wird ordentlich eingeheizt
Bevor der Völlerei gefrönt werden kann, ist erst einmal harte Arbeit dran. Der Grill muss auf Betriebstemperatur gebracht werden. Ich schütte die Briketts rein, hole ein Drittel wieder heraus und forme den Rest zu einer windschiefen Pyramide. Jetzt noch drei Anzünder darin verteilen und loszäuseln. Eine knappe halbe Stunde unter leichten Justierungen benötigen die schwarzen Brocken, bis sie einsatzbereit sind. Simon und ich haben uns für eine Ringformation der Kohlen entschieden, damit die Würste aussen ordentlich Hitze abbekommen und das Fondue in der Mitte moderat vor sich hinköchelt.

Es geht los, der Rost kommt drauf. Das mittlere Stück lässt sich entfernen, sodass der Dutch Oven an seiner Stelle eingesetzt werden kann. Der Gusseisentopf wird von Simon erst mit Knobli eingerieben und dann mit Wein und der Käsemischung aufgefüllt. Nach einer Weile kommt etwas Maizena dazu, um das Fondue einzudicken. All dies geschieht unter stetigem Rühren, bis die Mischung zu einer homogenen Masse wird. Derweil platziere ich die Würste uneingeschnitten aussenrum. Das funktioniert zu meiner Überraschung problemlos. Das Fondue backt nicht an, das Grillgut arbeitet an einer gleichmässigen Bräune.


Als hätten sie es gerochen, gesellen sich die restlichen Redaktionskollegen um den Grill. Sie haben sich aus purer Nächstenliebe als Probeesser zur Verfügung gestellt. Und es scheint tatsächlich alles zu munden, auch wenn sich Martin erst noch über fehlende Kartoffeln echauffiert. Doch der Geschmack des Fondues stimmt dann auch ihn milde. Dutch Oven und Rost leeren sich relativ schnell. Die Gabeln tauchen stetig in den flüssigen Käse, was gut ist, denn sonst würde das Fondue bei der relativ hohen Temperatur des Grills innert Kürze anbrennen.

Fazit
Auch ich als Fondueskeptikerin habe am Grillkäse der anderen Art nichts auszusetzen. Besonders schön finde ich, dass trotz Dutch Oven zusätzlich Würste oder anderes Grillgut aufgelegt werden kann. Der gusseiserne Topf hat zwar seinen Preis, doch der sollte sich für jeden rechtfertigen, der diesen mehr als einmal im Jahr benutzt. Wie andere Speisen darin werden, kann ich nicht beurteilen, mit der Käsefondue-Variante bin ich aber vollends zufrieden. Einzig vor dem Putzen graust es mir noch. Dafür bietet sicher keiner freiwillig seine Hilfe an ...



Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.