Ratgeber

So verschliesst du Bohrlöcher richtig

Immer wieder, wenn ich durch meine Wohnung gehe und die vielen Bilderrahmen betrachte, füllt sich mein Herz erst einmal mit Liebe für all die tollen Menschen und Erinnerungen. Gleich danach denke ich an all die Bohrlöcher, die beim Auszug aus der Wohnung gefüllt werden müssen.

Nicht nur Bilderrahmen verschönern die Wohnung, sondern auch Gitarren, Regale und Spiegel. Lange waren die Wände kahl und das hatte einen guten Grund. Eine normale Bohrmaschine lässt gerade einmal ein bisschen Verputz rieseln, mehr geht nicht. Dahinter kommt nämlich gleich Beton, wofür härtere Geschütze aufgefahren werden müssen: ein Schlagbohrer. Den haben mein Freund und ich uns dann auch, nachdem uns die weissen Wände derart genervt haben, zur Hand genommen.

Aller Anfang ist gleich

Die Wände sind jetzt schön persönlich, dafür aber voller Löcher. Diese müssen spätestens beim Umzug wieder unkenntlich gemacht werden. Teilweise musst du dich sogar früher damit auseinandersetzen – wenn du dich verbohrt hast zum Beispiel. Doch wie bekommst du die Löcher einfach, sauber, schnell und schön wieder zu? Zwei Methoden erfüllen diese Kriterien für mich.

Aller Anfang ist nicht schwer, sondern gleich. Wenn sich Dübel und Schraube im Bohrloch befinden, müssen diese erst einmal raus. Hierfür Schraube mit einem Schraubenzieher erst etwas herausdrehen und diese dann mitsamt Dübel mit einer Zange herausziehen. Befindet sich nur ein Dübel in der Wand, kannst du diesen auch mit einem Korkenzieher entfernen. Analog zur Weinflasche, musst du das Ding erst hineindrehen (bis es greift) und dann mit geringem Kraftaufwand wieder herausziehen. Und wenn der Dübel einfach nicht raus will, dann drücke ihn noch mehr in die Wand und verschliesse das Loch so.

Das Loch ist nun eigentlich leer. «Eigentlich», weil sich in und ums Loch meistens noch Staub und loser Putz befindet. Gründlich mit dem Staubsauger, wenn möglich mit einem kleineren Aufsatz, drüber und auch dieses Problem ist gelöst.

Reinspachteln

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und damit verzweigt sich nun auch der gemeinsame Weg. Für die erste Variante greifst du auf Spachtelmasse zurück. Damit es wirklich schnell und einfach geht, nehme ich die aus der Tube. Diese ist zwar etwas teurer als diejenige zum selber anrühren, kommt aber mit einem praktischen Spritzaufsatz. Vor Gebrauch solltest du diese kurz gut durchkneten. Danach das Material tief in die hohle Stelle einfüllen. Die Spachtelmasse kann durchaus etwas hervorquellen – sollte sie sogar –, übertreibe es aber nicht. Nun holst du dir einen Spachtel oder einen Pinsel (bei Wand mit Struktur), streichst das ganze Glatt und lässt es durchtrocknen. Falls deine Arbeit etwas zu uneben daherkommt, kannst du die Stelle noch etwas abschleifen, bevor es ans übermalen geht. Am besten ist es natürlich, wenn du hierfür noch Reste der ursprünglichen Wandfarbe besitzt oder zumindest weisst, um welche es sich handelt.

Dichten

Die zweite Variante ist von der Art und Weise gar nicht so anders, das Material ist es aber. Denn auch mit Acryldichtstoff lassen sich die vorgebohrten Löcher verschliessen. Hole dir zusätzlich zum Dichtstoff noch eine Acrylspritze, damit du die Masse einfach in die Löcher bekommst. Spritze ruhig genug ins Loch und darüber hinaus, da sich Acryl mit der Zeit ein wenig zusammenzieht. Solange du keine komplett ebene Wand hast, kannst du die Masse mit dem Finger oder Pinsel verstreichen, damit sie ein wenig Struktur bekommt. Noch besser bekommst du die Putz-Struktur mit Rissstopp (Acryl mit Körnung) hin. Nach dem Trocknen mit der richtigen Farbe übermalen und weg sind die unschönen Löcher.

Da musst du genau hinschauen, um das ehemalige Loch noch zu erkennen.
Da musst du genau hinschauen, um das ehemalige Loch noch zu erkennen.
Ebnat Kapselpinsel 32mmfalbe Borsten
Pinsel

Ebnat Kapselpinsel 32mmfalbe Borsten

Ebnat Kapselpinsel 32mmfalbe Borsten

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Neubohren eher schwer

Die beiden Varianten verschliessen die Löcher optisch schön, doch sie haben nicht dieselben Eigenschaften wie dein Mauerwerk. Dichte und Härte sind unterschiedlich, weshalb das erneute Bohren etwas mühsam werden kann. Bohrst du nicht an der genau gleichen Stelle oder ganz woanders, sondern überlappend, kann es sein, dass deine Bohrmaschine die Spur nicht hält oder das Loch ausbricht. Da würde ich eher mit Zweikomponentenkleber ran. Und wenn du im Gegensatz dazu gar keinen Wert auf Langfristigkeit legst und nur nach einer schnellen optischen Lösung suchst, dann tut's auch Zahnpasta. Diese härtet ebenfalls aus und ist überstreichbar, füllt das Loch aber nicht solide.

Araldite Rapid Kleber, Spritze (75 g, 24 ml)
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Araldite Rapid Kleber, Spritze

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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