

So bewahrst du deine Lebensmittel nachhaltig auf

Frischhaltefolie und Plastikbehälter sind umweltschädigend und out. Bienenwachstücher oder Schraubgläser hingegen sind zeitgemässe Aufbewahrungslösungen und im Trend. Sie und weitere Alternativen halten deine Lebensmittel nachhaltig frisch.
Du möchtest etwas für die Umwelt tun, aber vor dir stapeln sich Plastikbehälter? Du brauchst Frischhaltefolie viel öfter, als dir lieb ist? Trotzdem hast du Angst, dass alles andere als deine geliebten Aufbewahrungsmethoden die Esswaren schneller verderben lassen? Keine Sorge, denn es gibt vernünftige Alternativen und die sind erst noch nachhaltig. Mit ein paar cleveren Tipps und den passenden Produkten, die deine Lebensmittel genauso frisch halten wie jene mit Plastik, schonst du die Umwelt.
Bienenwachstücher sind die nachhaltige Frischhaltefolie
Bienenwachstücher erleben ihr Revival in der Küche. Sie sind zwar teurer als Frischhaltefolie und nicht in jedem Laden erhältlich, dafür umso umweltschonender und wiederverwendbar. Bienenwachstücher werden aus Stofftüchern hergestellt und mit Bienenwachs überzogen. Dadurch sind sie antibakteriell. Das Wachs sorgt dafür, dass die darin gelagerten Lebensmittel frisch und länger haltbar bleiben. Du kannst damit beispielsweise Sandwiches, Obst oder Gemüse aufbewahren und Essen für unterwegs mitnehmen. Aber auch Brot oder Käse halten die Wachstücher frisch. Je nach Grösse kannst du sogar ganze Schüsseln oder Gläser abdecken, um sie verschlossen im Kühlschrank zu lagern.
Rohen Fisch oder Fleisch solltest du nicht in Bienenswachstüchern aufbewahren, weil du diese nicht genug heiss spülen kannst, um allfällige Bakterien auszuwaschen. Nach Gebrauch mit allen anderen Lebensmitteln kannst du die Tücher jedoch wiederverwenden: Halte sie dafür unter kaltes Wasser und verwende nur bei Bedarf etwas Spülmittel. Danach einfach lufttrocknen und erneut verwenden. Vor dem ersten Gebrauch empfehle ich dir, das Bienenwachstuch jeweils zwei- bis dreimal zusammen- und wieder aufzufalten. Durch die Wärme deiner Hände wird das Tuch weich und es lässt sich leichter um die Lebensmittel wickeln. Wenn du die Bienenwachstücher täglich nutzt, solltest du sie nach ungefähr drei bis vier Monaten auswechseln. Je nach Lebensmittel, die du damit einpackst, kann das Tuch auch schneller abgenutzt sein. Ein unbrauchbares Tuch erkennst du daran, dass die Wachsschicht stellenweise fehlt, das Tuch spröde wird oder auch nach dem Abspülen noch dreckig wirkt. Zitrusfrüchte zum Beispiel greifen mit ihrer Säure das Bienenwachs an. Im Optimalfall können Bienenwachstücher aber auch bis zu sechs Monate halten.

Du kannst das umweltschonende Pendant zur Frischhaltefolie auch selbst herstellen. Dafür brauchst du einen Backpinsel, Backpapier, Baumwoll- oder Leinenstoff, Bienenwachspastillen und optional Kokos- oder Jojobaöl. Als erstes schneidest du den Stoff zu und legst ihn auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Wenn du willst, kannst du das Tuch nun mit etwas Kokos- oder Jojobaöl einreiben – das macht die Tücher später weniger steif. Danach verteilst du das Bienenwachs gleichmässig auf dem Tuch. Für ein mittelgrosses Tuch brauchst du ungefähr 15 Gramm. Bei Ober- und Unterhitze lässt du das Ganze während rund fünf Minuten im Backofen. Sobald das Wachs geschmolzen ist, verstreichst du es mit einem Pinsel. Das Tuch hängst du nun zum Trocknen auf – et voilà, fertig ist dein selbstgemachtes Bienenwachstuch.

Stoffbeutel stecken Plastiksäcke in die Tüte
Wenn du willst, dass dein Brot schön frisch und knusprig schmeckt, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du isst es gleich nach dem Einkauf beziehungsweise frisch aus dem eigenen Ofen. Oder du bewahrst es in Stoff auf. Ein Stoffsack aus Leinen oder Baumwolle eignet sich hervorragend, im Notfall tut es auch ein sauberes Geschirrtuch. Frische Kräuter lassen sich in Stofftüchern besonders gut aufbewahren. Dafür musst du – im Gegensatz zur Lagerung von Brot – das Tuch anfeuchten und es danach mitsamt den eingewickelten Kräutern in den Kühlschrank legen. Blattsalate, Spinat, Spargeln oder Mangold bleiben auf diese Weise ebenfalls länger frisch.

Einfrieren geht auch ohne Plastik
Wenn du ans Tiefkühlen denkst, dann kommen dir automatisch Plastikdosen oder Gefrierbeutel in den Sinn. Sie sind überall erhältlich, günstig und passen gut in den Tiefkühler. Das Ganze geht aber auch ohne Plastik. Um das Brot vom oberen Abschnitt erneut aufzugreifen: Du kannst es in einen Baumwoll- oder Leinentuch respektive -beutel wickeln und bedenkenlos einfrieren. Früchte und Gemüse frierst du am besten in einem Bienenwachstuch ein. Nach dem Auftauen wäschst du das Tuch kalt ab und kannst es problemlos wiederverwenden – zum Einfrieren, für den Kühlschrank oder auch zur offenen Lagerung.

Flüssiges lässt sich ebenfalls ganz einfach ohne Plastik einfrieren. Schraubgläser springen in die Bresche und eignen sich perfekt zur Aufbewahrung flüssiger Speisen. Du musst allerdings einige Punkte beachten. Es ist oft einfacher, Flüssiges in Plastiksäcken in den Tiefkühler zu packen, da sie im Gegensatz zu Einmachgläsern in Zwischenräume passen. Gläser sind die nachhaltige Alternative. Du darfst sie allerdings maximal zu drei Vierteln füllen, da sich Flüssigkeiten beim Gefrieren ausdehnen. Ausserdem ist es optimal, wenn die Gläser aufrecht stehend gelagert werden, da der Inhalt so gleichmässig verteilt ist und die Gefahr des Auslaufens aufgrund eines undichten Deckels wegfällt. Denke beim Aufwärmen zudem daran, das Glas nicht direkt zu erhitzen, da es sonst bersten kann – ich empfehle das Auftauen im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur.

Gib Schraubgläsern eine zweite Chance
Schraubgläser, auch Einmachgläser genannt, können nicht nur zum Einfrieren von flüssigen Speisen gebraucht werden. Du kannst damit auch andere lose Esswaren – gekocht oder ungekocht – aufbewahren. Dafür musst du nicht einmal neue Gläser kaufen. Wenn du zum Beispiel gerne Raclette ist und zu Hause Essiggurken, Maiskölbchen und Silberzwiebeln in Gläsern hast, kannst du diese verwenden. Dazu wäschst du sie gut aus, sobald sie leer sind. Am besten in der Spülmaschine, wenn du sicher sein willst, alle Spuren beseitigt zu haben. Falls du deine Milch in Glasflaschen kaufst, dann kannst du auch sie wiederverwenden. Egal, ob Mehl, Salz, Zucker oder Reis – all diese Lebensmittel passen hervorragend in grosse Schraubgläser oder auch Glasflaschen. Gewürze lagerst du in kleineren Konfitürengläsern. Wenn du mit einem feinen Schraubenzieher Löcher in den Deckel des Salzglases machst, hast du gleich auch noch einen Salzstreuer.
Kennst du weitere nachhaltige Aufbewahrungsmöglichkeiten, durch die deine Lebensmittel frisch bleiben und du gleichzeitig die Umwelt schonst? Dann ab damit in die Kommentarspalte. Wenn du zudem keine Tipps und Tricks rund um die Haushaltsführung mehr verpassen und in Sachen Lebensmittelaufbewahrung auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann folge mir mit einem Klick auf den «Autor folgen»-Button.


Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.