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In Zukunft trinken wir Insekten-Milch

Die Zucht von Kühen ist umstritten: Sie stossen tonnenweise Methangas aus und trinken hektoliterweise Wasser. Nach den Fleischalternativen kommen daher jetzt die Milchalternativen. Insektenmilch könnte die Lösung sein.

Das südafrikanische Start-Up Gourmet Grubb steckt hinter der EntoMilk genannten Alternative. Gewonnen wird das Produkt aus den Larven der Soldatenfliege. Die Larven werden dabei nicht gemolken (sie produzieren selber keine Milch), sondern zerkleinert. Der genaue Produktionsprozess ist das Geheimnis der Firma, die EntoMilk ist echter Milch allerdings sehr ähnlich. Kleiner Unterschied: Sie enthält mehr Protein und gesündere Fette als Kuhmilch.

Laktosefrei und nachhaltig

Pflanzliche Milchalternativen gibt es viele: Reis, Hafer oder Soja liefern vegane Milchvarianten. EntoMilk ist zwar laktosefrei, vegan aber nicht. Warum braucht die Welt also eine Milchalternative aus Insektenlarven? Die Insektenmilch will eine gesunde und umweltbewusste Alternative zu Kuhmilch sein. Die Herstellung braucht dabei deutlich weniger Ressourcen als echte oder pflanzliche Milch.

Derzeit gibt es die Insektenmilch noch nicht im Laden zu kaufen. Einzig drei verschiedene Glacés mit EntoMilk verkauft die Firma direkt in Kapstadt. In den nächsten Monaten soll ein Joghurt-ähnliches Produkt und ein Insekten-Käse auf den Markt kommen, wie die Macher kürzlich in einem Interview sagten.

Krabellige Nahrung der Zukunft: Mehlwürmer in einer Insektenzucht im Kanton Aargau
Krabellige Nahrung der Zukunft: Mehlwürmer in einer Insektenzucht im Kanton Aargau

Zum Kakerlaken melken

Schon vor drei Jahren haben Forscher in einer Kakerlakenart «Milch» entdeckt. Die «Diploptera punctate» legt keine Eier, sondern trägt ihre Jungen aus. Sie füttert die Kinder nach der Geburt mit kristallisierter Milch, die viermal energiereicher als Kuhmilch ist. Das Problem: Die sind schwierig zu melken. Die Milch wird aus den Innereien der Kakerlaken extrahiert, für 100 Gramm braucht es 1000 Tiere. Deshalb wollen die Forscher die Milch künstlich herstellen, mit Hilfe eines Hefepilzes.

Schon bald könntest du beim Brunchen im hippen Kafi an der Ecke also deinen Cappuccino mit Insekten-Milch bestellen. Oder eine Larven-Ovi geniessen. Fragt sich nur; hättest du den Mut dazu?

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


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