
Foreo UFO im Test: Muss wirklich alles smart sein?

Wenn Technik auf Beauty trifft, bin ich meist genervt. Ob das auch bei der «Foreo UFO»-Gesichtsmaske der Fall sein wird? Ich hoffe nicht, denn ihr Preis ist nicht von dieser Welt.
Ich liebe Produktempfehlungen. Nur bei Sheet-Masken hört der Spass auf. Die brauchst du mir gar nicht erst ans Herz legen zu wollen. Früher fand ich sie noch ganz in Ordnung, denn für etwas Feuchtigkeit und Glow sind sie zu gebrauchen. Diesen Effekt bekomme ich aber auch mit einer gewöhnlichen Gesichtscreme hin und das, ohne 20 Minuten lang einen Serienkiller zu mimen. Tuchmasken sind weder praktisch (tropf, tropf) noch effektiv, weil das Verhältnis zwischen Zeitaufwand und Ergebnis nicht stimmt.
Das Einzige, das ich noch weniger leiden mag als Sheet-Masken, sind smarte Beauty-Gadgets. Pseudo-Wohltäter, die uns weismachen wollen, dass wir dem Zeitgeist entsprechen müssen. Die «Foreo UFO» ist beides: Smart-Device und Tuchmaske in einem. Mein wahr gewordener Albtraum. Das sieht längst nicht jeder so. Community-Mitglied RaffalitaCH beispielsweise ist vom Foreo UFO überzeugt:

Zeit, das Teil und meine Nerven auf die Probe zu stellen.
So viele Infos, hier nur das Wichtigste
Das smarte Gerät kombiniert Technologie mit koreanischen Tuchmasken und ist laut Hersteller eine professionelle Gesichtsbehandlung für zuhause. Dabei steht das Kürzel UFO für «Ur Future Obsession». Bevor ich sie jedoch bestelle, werfe ich mir noch eine Schmerztablette ein, denn der Preis von knapp 300 Fr. tut weh.
Im Lieferumfang enthalten sind:
- die fliegende Untertasse
- ein Ladekabel
- ein kleines Plastikdisplay, um die UFO aufzustellen
- eine Maske der Sorte «Make My Day»


Kaum habe ich die Foreo UFO ausgepackt, bin ich schon genervt. Im Lieferumfang fehlt eine ausführliche Gebrauchsanweisung. Mehr als ein Quick Start Guide ist nicht dabei. Also begebe ich mich ins World Wide Web, um mehr zu erfahren und werde regelrecht von Informationen erschlagen. Das Wichtigste in Kürze:
Das verspricht das Tool:
- eine umfangreiche Gesichtsbehandlung in 90 Sekunden
- «erstaunliche Ergebnisse» aka ein verändertes Hautbild
- ein Wechselspiel aus Wärme, Kälte und Pulsationen, um die Wirkstoffe in die Haut zu arbeiten
- integrierte LED-Lichttherapie in Rot, Grün und Blau
- wasserfest und leicht zu reinigen
Im Lieferumfang ist eine Maske drin. Da ich diese jedoch nur einmal benutzen kann, habe ich ein 6er-Pack «Youth Junkie»-Masken dazu bestellt. Diese befestige ich später am Gerät. Sie sollen feine Fältchen und Linien reduzieren, die Hautelastizität verbessern und die Wiederherstellung von praller, jugendlicher Haut unterstützen.
Ich hebe ab
Als Erstes lade ich die Foreo App herunter, die ich zum Steuern des Device brauche. Diese stellt mir zu Beginn ein paar Fragen, bevor ich mein Smartphone mit dem Gerät verbinden kann. Dann scanne ich den Strichcode der Maske (es gibt insgesamt 7 verschiedene), die ich benutzen möchte. So weiss die UFO, welches Programm sie abspielen muss. Das heisst konkret, welches LED-Licht zum Einsatz kommt, ob und wie lange gekühlt respektive gewärmt oder pulsiert wird. Diese «Choreografie» ist laut Foreo optimal auf die Wirkstoffe in der Maske abgestimmt.


Dann befestige ich die Mini-Tuchmaske mithilfe eines integrierten Rings am Gerät. Das geht ganz einfach, führt bei mir jedoch zu einer kleinen Sauerei, da das Tuch stark getränkt ist. Ich empfehle dir, das über einem Waschbecken zu machen. So kannst du deine Hände waschen, bevor du wieder zum Smartphone greifst, um die Behandlung zu starten. Mit kreisenden Bewegungen lasse ich die Foreo UFO anschliessend über mein Gesicht gleiten.


Versprochen ist versprochen und wird nicht gebr... Oh!
Nachdem ich das Tool nun knapp eine Woche lang täglich getestet habe, steht mein Fazit fest: Die Haut wirkt hydriert und hat einen schönen Glow erhalten. Aber von den «erstaunlichen Ergebnissen» fehlt jede Spur. Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Haut weniger feine Linien aufweist und praller aussieht. Die Maske selbst hat ihr Versprechen somit nicht eingelöst. Was mich äusserst positiv überrascht hat, ist die Thermo-Funktion. Besonders den wärmenden Part habe ich als sehr angenehm und entspannend empfunden. Damit allein lässt sich der Preis für mich jedoch nicht rechtfertigen. Etwas unpraktisch finde ich die Grösse, weil ich damit nur schwer den Bereich um meine Nase herum «abarbeiten» kann. Hier wäre die Foreo UFO Mini vermutlich die bessere Wahl.

Zum Schluss ist da noch die Sache mit dem Smartphone. Ich persönlich hantiere sonst schon häufig damit herum. Da kann ich während dem bisschen «me time» gerne darauf verzichten. Auf der Foreo Webseite finde ich noch die Info, dass ich das unbekannte Flugobjekt auch ohne Handy benutzen kann. Angegeben wird aber lediglich, wie man in den Tages- und Nacht-Masken-Modus gelangt. Ob ich die anderen fünf Sorten auch offline verwenden kann, bleibt ungeklärt. Damit wären wir wieder beim fehlenden Handbuch angekommen, das ich für den Preis auf jeden Fall gerne drin gehabt hätte. My Future Obsession? Leider nein.
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Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.