

Ist das die Clarisonic für Geizige?

Ich will babyweiche Haut und ich will sie sofort. Mein Budget dafür ist jedoch begrenzt. Ob mich die elektrische Gesichtsbürste von Beurer meinem Traum näherbringt? Wir finden's heraus ...
Nennt mich verrückt, aber meine Haut ist seit meinem Umzug in eine neue Stadt vor eineinhalb Jahren nicht mehr das, was sie mal war. Früher war sie weich und glatt. Aber war früher nicht sowieso alles besser? Mittlerweile fühlt sich meine Haut besonders an den tieferen Wangenpartien unebenmässig und rau an. Ich schiebe es auf das kalkhaltige Wasser. In meiner Not habe ich kurz nach dem Umzug den Ausnahmezustand ausgerufen und verzweifelt nach einer Lösung gesucht. Dabei bin ich über die «Visa Sonic» Gesichtsbürste von Trisa gestolpert. Einmal in meine tägliche Abendroutine eingebunden, konnte ich nach nur einer Woche einen massiven Unterschied sehen. Die Haut war glatter, die unebene Oberfläche verschwunden. Jedoch war mir die Bürste mit der Zeit zu hart. So entschied ich mich nach mehrmonatigem Gebrauch aus Faulheit heraus gegen einen neuen Bürstenaufsatz und das, obwohl Trisa auch einen für sensible Haut anbietet. Seither habe ich keine andere elektrische Gesichtsbürste mehr angefasst und meine Haut ist in ihre ursprüngliche Form zurückgekehrt. Höchste Zeit also einer anderen Gesichtsbürste eine Chance zu geben.

Ein willkürlicher Entscheid
Meine Wahl fiel spontan auf die «FC 65 Pureo» von Beurer und das aus zwei Gründen: Sie sieht den Bürsten von Clarisonic, mit denen ich geliebäugelt habe, optisch ähnlich, weswegen sie mir in unserem Shop aufgefallen ist und kostet etwa ein Viertel davon.

Lieferumfang
Einmal ausgepackt findest du folgende Teile vor:
- Schutzkappe
- Bürstenaufsatz
- Netzadapter
- Handgerät
- Ladestation
- Gebrauchsanweisung
In yo Face
Das Gerät ist für alle Hauttypen geeignet, kann in der Badewanne und in der Dusche angewandt werden und muss laut Gebrauchsanweisung vor dem Erstgebrauch sechs Stunden auf der Ladestation verbringen. Ich packe es also in die Station und schliesse das Netzteil an. Während des Ladeprozesses blinkt das bläulich-lila-farbene LED-Licht am Bürstenkopf. Ist es aufgeladen, leuchtet es permanent.
An dieser Stelle muss ich noch erwähnen, dass ich die Bürste in erster Linie zum Abschminken meiner Haut verwenden möchte, da Wattepads bei mir zu viel Schmutz und Make-up-Reste zurücklassen. Daher entferne ich vor der ersten Anwendung lediglich mein Augen-Make-up. Die Bürste benetze ich mit lauwarmem Wasser, genauso wie mein Gesicht. Anschliessend gebe ich ein wenig von meinem Cleanser auf die Bürste. Mengenmässig orientiere ich mich da an der Grösse einer Mandel. Funktioniert übrigens auch mit einem dickflüssigeren Cleansing Balm.

Um das Gerät einzuschalten, muss man den Ein- und Ausschaltknopf für eine Sekunde gedrückt halten. Dann legt die Bürste mit dem Vibrieren los. Denselben Knopf betätigst du auch, um zwischen den drei Geschwindigkeitsstufen hin und her switchen zu können. Gleich darunter befindet sich die Funktionstaste. Mit ihr kannst du zwischen einer vibrierenden und einer pulsierenden Bürstenbewegung wählen. Erstere sagt mir etwas mehr zu und soll laut Hersteller sanfter zur Haut sein, zweitere dafür gründlicher. Zeit den Knopf mit dem Licht-Symbol auf der Kopf-Rückseite der Bürste zu betätigen. Diese aktiviert das Blaulicht, welches vom Bürstenkopf aus geht und soll laut Beurer Pickel und Hautunreinheiten bekämpfen. Im pulsierenden Modus blinkt auch das Licht.


Ich fühle mich mit der stärksten Geschwindigkeitsstufe am wohlsten, da ich nicht sensibel bin und die Borsten weich sind. Ausserdem empfinde ich den vibrierenden Modus als angenehmer, da im Pulsierenden mich das blinkende Licht und die rhythmischen Geräusche etwas irritieren. Ich kann nicht beurteilen, ob das Blaulicht einen Effekt zeigt, schalte es aber dennoch immer ein. Der Knopf dazu ist mühsam zu betätigen und braucht mehr Druck. Anfangs mache ich kreisende Bewegungen, merke aber schnell, dass das nicht nötig ist und dass ich mit der Bürste am besten langsam über das Gesicht fahre. Mir fällt auf, dass das Gerät komische Geräusche von sich gibt, sobald ich in die eine Richtung fahre. So als würde es meckern, dass es in die falsche Richtung geht. Das stört mich aber nicht. Zudem gibt mir die FC 65 Pureo alle 20 Sekunden durch einen Vibrations- respektive Pulsationsstopp zu verstehen, dass es Zeit ist, mir eine andere Gesichtspartie vorzuknöpfen. Das Ganze wiederholt sich dreimal. Nach der empfohlenen Anwendungszeit von einer Minute (3x20 Sekunden) schaltet sich das Gerät von selbst aus. Vorsicht: Die ganze Angelegenheit ist spritzig, weshalb mein Badezimmerspiegel bei jeder Anwendung in Mitleidenschaft gezogen wird.


Nach dem Abschmink-Spass nehme ich den Bürstenaufsatz vom Gerät, damit ich sie besser unter dem fliessenden Wasser reinigen kann. Das klappt gut. Da ich mich aber mit der Bürste abschminke, bekomme ich nicht den ganzen Schmutz von ihr ab, was zu erwarten war. Nach dem Trocknen will ich die die Schutzkappe aufsetzen, merke aber, dass die eher zum Mülleimer passt, als zur Bürste. Ich bekomme es nämlich nicht gebacken, das Teil so anzubringen, dass an den Seiten keine Borste rausschauen oder eingeklemmt werden. Also weg mit dem Teil! Die Bürste selbst sollte übrigens laut Handbuch alle vier Monate ausgewechselt werden.
Fazit: Ein Babypopo? Nein mein Gesicht, aber danke!
Nach knapp zwei Wochen täglichem Gebrauch kann ich verkünden: Ich habe meine Gesichtsbürste gefunden. Zumindest vorerst. Meine Haut ist fast wieder zu ihrer alten, glatten Form zurückgekehrt, die Anwendung ist einfach sowie intuitiv und der Preispunkt liegt in einem anständigen Rahmen. Kein unnötiger Schnickschnack, ausser vielleicht das Licht. Das zu beurteilen liegt aber ausserhalb meiner Expertise. Auch die Bürste selbst gefällt mir – nicht zu weich und nicht zu hart. Alles in allem ein Modell für Einsteiger. Falls du aber Wert darauf legst, zwischen unterschiedlichen Bürstenaufsätzen zu switchen, dann ist die Beurer FC 65 Pureo nichts für dich. Die hat nämlich nur diesen einen Aufsatz. Solltest du diesen wie ich fürs Abschminken benutzen wollen, würde ich dir raten, ihn häufiger als die empfohlenen «alle vier Monate» auszuwechseln. Einfach, weil an ihm so mehr Schmutz als bei einer gewöhnlichen Gesichtsreinigung hängenbleibt.


Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.