

7 Alternativen für Reserviert-Schilder

Reserviert-Schilder in Restaurants sehen fast überall gleich aus. Warum nur? Und ist wirklich jeder markierte Tisch besetzt? Das erkläre ich dir hier. Und schlage sieben Alternativen vor.
Sie sind die Türsteher der Restauranttische. Immer dann, wenn ich am hungrigsten eine Beiz betrete, stehen sie da und markieren stumm und reglos ihr Revier. Es scheint, als würden mich ihre Buchstaben süffisant belächeln: «Réservé. Verzieh disch!»
Reserviert-Schilder sind mir ein Graus. Vielerorts sehen sie gleich aus: schwarze Bünzlischrift auf fahlem Metall, auch in der Deutschweiz meist französisch beschriftet. Manchmal sind sie so zahlreich, dass ihre Anzahl diejenige der Gäste übertrifft. Und ich frage mich, ob tatsächlich alle Tische reserviert sind. Warum das alles?

Eine Antwort darauf hat Patrik Hasler-Olbrych. Gemäss dem Mediensprecher des Gastroverbands Schweiz gibt es keine Regel, die Restaurants verbietet, Tische zu reservieren. Eine Beiz kann ein Schild also auch auf einen freien Tisch stellen. Dies erfolgt meist aus organisatorischen Gründen. «Da jeder Sitzplatz einen Deckungsbeitrag erbringen sollte, ist es wichtig, die Plätze optimal zu belegen», sagt Hasler-Olbrych.
Warum die Schilder so häufig französisch beschriftet sind, weiss Ramona Keller, Verkaufsleiterin Retail bei der Maison Truffe AG, welche die Schilder vertreibt. «In der Gastronomie ist Französisch historisch fest verankert. Begriffe wie ‹à la minute›, ‹à la carte› und eben ‹réservé› sind nicht wegzudenken. Englisch und Deutsch haben sich da weniger durchgesetzt.» Übrigens: Dass die Schilder aus Metall bestehen, hat einen praktischen Grund: Das Material ist wasserbeständig. So sind sie einfach zu reinigen.
Okay, das macht durchaus Sinn. Trotzdem würde ich mir mehr Einfallsreichtum und Abwechslung wünschen, um reservierte Tische zu kennzeichnen. Hier sind sieben (fast) ernsthafte Vorschläge für Restaurants:
1. Warnung vor dem Kunde
Was wäre mit einem Reserviert-Schild mit der Aufschrift «Hier wache ich»? Illustriert mit einem Bild eines hangry Gastes? Ähnliche Exemplare mit zähnefletschenden Hunden gibt es ja schon. «Warnung vor dem Hunde» wird so kurzerhand zu «Warnung vor dem Kunde». Andere Gäste würden gewiss Leine ziehen.
2. Das Date
Ist ein Tisch für ein Date reserviert, dann wird dort garantiert viel Süssholz geraspelt. Die Gefahr besteht sogar, dass kräftig rumgeschleimt wird. Weshalb also nicht gleich den reservierten Tisch mit dem Schild «Rutschgefahr» kennzeichnen?
3. Die/der Ex
Vielleicht sind unter den Gästen aber auch zwei Expartner, die einen Tisch für ein klärendes Gespräch reserviert haben. Wie explosionsfähig die Atmosphäre werden wird, weiss wohl niemand. Es wäre also nur fair, das Warnschild «Ex» auf dem reservierten Tisch zu platzieren.
4. Der B-Alarm
Haben die Gäste als Essenswunsch schon das Knoblibrot und den Linseneintopf angegeben? Dann würde es sich lohnen, auf dem entsprechenden Tisch präventiv das Schild «Biologische Gefährdung» aufzustellen. So verschwinden andere Gäste so schnell wie der Furz im Wind.

Rs Pro Gefahren-Warnschild Vinyl Etikett selbstklebend, Biologische Gefährdung Beschriftung, 100 mm
5. Die Viren-Warnung
In der Grippesaison sollte der Tisch ganz hinten in der Ecke immer für jene Gäste reserviert sein, die schon hustend zur Türe reinkommen. Passend dazu lässt sich das folgende Schild auf den Tisch stellen:
6. Der Tatort
Befinden sich Krimidinner-Fans unter den Gästen? Dann würde es sich anbieten, den reservierten Tisch mit Absperrband zu umzäunen. Zusätzlich würden sich ein paar Rotweinflecken auf dem Tischtuch anbieten, um eine blutige Szene zu imitieren.
7. Die Schwiegermutter
Ist ein grosses Familienessen mit Krethi und Plethi angekündigt, sind die Streitgespräche nie weit entfernt. Um den reservierten Tisch passend zu kennzeichnen und andere Gäste vorzuwarnen, würde sich ein Schild eignen mit den Worten: «Vorsicht, freilaufende Schwiegermutter. Wenn sie kommt, flach auf den Boden legen und auf Hilfe warten.»
Welche Ideen hast du, um reservierte Restauranttische zu kennzeichnen?
Titelfoto: Shutterstock/Anikin Dmitrii

Ich mag alles, was vier Beine oder Wurzeln hat. Zwischen Buchseiten blicke ich in menschliche Abgründe – und an Berge äusserst ungern: Die verdecken nur die Aussicht aufs Meer. Frische Luft gibt's auch auf Leuchttürmen.