Apple vs. Samsung: Kampf der Bluetooth-Tracker
Produkttest

Apple vs. Samsung: Kampf der Bluetooth-Tracker

Luca Fontana
27.5.2021

Ihr habt euch einen Vergleichstest zwischen Apples AirTags und Samsungs SmartTags gewünscht. Den sollt ihr kriegen. Und einen kleinen Rant zum Schluss.

Das Volk hat gesprochen. Ihr. Denn in meinem Bluetooth-Tracker-Review von vergangener Woche habe ich Apples neue Airtags mit den Trackern von Tile und Chipolo verglichen – nicht aber mit Samsungs Trackern, den SmartTags.

Das hat euch nicht gefallen.

Ich finde es widersprüchlich, dass auf einen Test der Samsung Galaxy SmartTags verzichtet wurde, weil diese nur mit einem Samsung Galaxy Smartphone funktionieren. Die Apple AirTags aber getestet wurden, obwohl sie nur mit einem Apple Smartphone funktionieren. Ich würde einen Vergleich mit Samsung doch sehr begrüssen. Ansonsten ist dies nur ein Apple Fanboy Test.
Leser chrst803, 20. Mai

Message angekommen. Ihr habt ja Recht.

Der Showdown der Bluetooth-Tracker beginnt.

Funktionalität und Specs

Die Ausgangslage: Apples AirTags funktionieren nur mit Apple-Geräten. Samsungs Galaxy SmartTags nur mit Samsung-Galaxy-Geräten. Besitzt du weder iPhone noch Galaxy-Phone, dann Pech; keiner der beiden Tracker funktioniert auf einem anderen Smartphone.

Alternativen: Tracker von Tile oder Chipolo. Ausführlich liest du über sie im besagten Apple-vs-Tile-vs-Chipolo-Review. Der Vollständigkeit halber werde ich aber Tile und Chipolo im Fazit berücksichtigen.

  • Test del prodotto

    Apple AirTag alla prova: meglio della concorrenza?

    di Luca Fontana

Samsung Galaxy SmartTag

Samsungs SmartTags verbinden sich via «SmartThings»-App mit dem Smartphone. Die App findest du hier im PlayStore. Die Einrichtung geht ruckzuck.

Samsung SmartTag Key-Finder
Tracker

Samsung SmartTag Key-Finder

Samsung SmartTag Key-Finder
Tracker

Samsung SmartTag Key-Finder

Samsung SmartTag Key-Finder
Tracker

Samsung SmartTag Key-Finder

Samsung SmartTag Key-Finder

Samsung SmartTag Key-Finder

Samsung SmartTag Key-Finder

Samsung SmartTag Key-Finder

Samsung SmartTag Key-Finder

Samsung SmartTag Key-Finder

Cool: Via App lässt sich nicht nur nach dem Tracker suchen; ich kann den Tracker auch nutzen, um das damit verbundene Smartphone zu finden. Dazu drücke ich einfach doppelt auf den SmartTag. Kurz darauf klingelt mein Smartphone – unabhängig davon, ob ich es auf Lautlos oder Vibrieren gestellt habe.

Und sonst so:

  • Bluetooth-Reichweite: Etwa 120 Meter (ohne Wände)
  • Wasserresistenz: Schutz vor Wasser und Staub (IP53)
  • Batterien-Typ: CR2032 Knopf­zellenbatterie
  • Batterie selbstständig austauschbar? Ja.
  • Batterie-Laufzeit: Etwa 1 Jahr
  • Masse: 3,92 Zentimeter Durchmesser, 9,8 Millimeter dünn
Der SmartTag von Samsung
Der SmartTag von Samsung

Im Tracker-Menü könnte ich dem Tracker gar noch mehr Funktionen geben, je nachdem, wieviele Geräte via SmartThings-App ins Samsung-Smarthome-Konzept integriert sind. Ein langes Drücken könnte zum Beispiel smarte Lichter einschalten. Oder den Fernseher. Oder die Waschmaschine. Nice.

Apple AirTag

Via Apples «Wo ist?»-App – die ist standardmässig auf jedem Apple-Gerät drauf – kannst du den AirTag schnell und mühelos mit deinem iPhone oder iPad koppeln. Voraussetzung ist, dass dein iOS mindestens auf Version 14.5 läuft und Bluetooth aktiviert ist. Die Einrichtung geht schnell und dauert kaum mehr als drei, vier Minuten.

Apple AirTag (1 confezione)
Tracker
CHF26.70

Apple AirTag (1 confezione)

Apple AirTag (4 Pack)
Tracker
CHF81.90

Apple AirTag (4 Pack)

Und sonst so:

  • Bluetooth-Reichweite: Etwa 100 Meter (ohne Wände)
  • Wasserresistenz: Schutz vor Wasser und Staub (IP67)
  • Voice-Assistant: Siri
  • Batterien-Typ: CR2032 Knopf­zellenbatterie
  • Batterie selbstständig austauschbar? Ja.
  • Batterie-Laufzeit: Etwa 1 Jahr
  • Masse: 3,2 Zentimeter Durchmesser, 8 Millimeter dünn
Der AirTag von Apple
Der AirTag von Apple

Ansonsten ist Apples AirTag in seinen Funktionen recht beschränkt. Da ist zum Beispiel kein Knopf, den ich doppelt drücken kann, um mein iPhone anzupingen. Dazu hat Apple den Tracker ohne Loch designt, mit dem ich ihn an einem Schlüsselbund anmachen könnte. Will ich das tun, muss ich extra den separaten Schlüsselanhänger dazu kaufen.

Funktionen und Umfang: Ganz klarer Punkt für Samsung.

Bluetooth Reichweite und Suchfunktion

Beschwören wir erneut das Szenario aus dem ersten Test: Es ist spät. Der Bus fährt gleich. Heute steht ein wichtiges Meeting an. Schuhe, Jacke, Tasche, alles da. Ausser dein Autoschlüssel Wohnungsschlüssel. F*ck.

Auftritt: Bluetooth Tracker.

Samsung Galaxy SmartTag

Am schnellsten greifst du auf den Tracker zu, indem du beim Smartphone vom oberen Rand aus nach unten swipest. Unterhalb der Schnellzugriffe auf die Einstellungen findest du den Reiter «Geräte». Dort aufgelistet sind alle via Bluetooth verbundenen Geräte – auch der Tracker.

Einmal drauftippen und schon gelangst du ins SmartTag-Menü.

So gelangst du schneller zum Tracker als via SmartThings-App.
So gelangst du schneller zum Tracker als via SmartThings-App.

Von hier aus kannst du auf die Karte trippen. Dort siehst du den letzten bestätigten Aufenthaltsort des Trackers. Tippst du aufs Lautsprecher-Icon rechts, fängt der SmartTag an zu bimmeln.

Folge dem Bimmeln. Dann kommst du zum Tracker.

Reicht das Bimmeln nicht, kannst du die Messung der Signalstärke zwischen Smartphone und Tracker nutzen. Je näher du dem Tracker kommst, desto mehr füllt sich der Balken auf.

Ganz nach dem bewährten «lauwarm, warm, wärmer, heiss, sehr heiss, boah-mist-sh*t-das-brennt-ja-autsch»-Prinzip.

Bei mir zu Hause hat das meistens recht gut funktioniert. Meistens. Etwas verwirrt war ich, als sich der Signal-Balken aufgefüllt hat, obwohl ich mich kurz vor Ende des Videos, bei 0:31 Sekunden, eigentlich vom SmartTag wegbewegt habe. Wohl, weil sich dort keine Wand mehr in direkter Luftlinie zwischen mir und dem Tracker befunden hat.

Apple hat dafür eine Ultraweitband-Funktion.

Apple AirTag

Zum AirTag gelangst du, indem du die «Wo ist?»-App aufmachst und unten auf «Objekte» tippst. Du kannst entweder einen Ton abspielen, um den Tracker zu finden, oder dich via «Suchen»-Funktion direkt zum Tracker lotsen lassen. Letztere Option steht allen Besitzerinnen und Besitzern eines iPhone 11 oder 12 zur Verfügung. Diese Phones besitzen nämlich den U1-Chip und können dank Ultrabreitband-Verbindung punktgenau mit dem AirTag kommunizieren.

Ähnlich wie bei Samsung also. Im Video sieht das so aus:

Du siehst: Die «Suche»-Funktion bei Apple ist dank visueller Führung super und funktioniert erstaunlich gut, auch wenn ich mich erst in direkter Luftlinie ohne störende Wand dazwischen zum AirTag positionieren musste.

Der zweite Punkt geht darum an Apple.

Ausserhalb der Bluetooth-Reichweite verloren

Was passiert, wenn’s passiert ist? Also, wenn ich den Bluetooth-Tracker ausserhalb der Bluetooth-Reichweite meines Handys verliere. Dann schaltet sich die Community ein. Wenn sich eine Person mit ihrem iPhone oder Samsung Galaxy und aktiviertem Bluetooth in der Nähe deines Trackers befindet, wirst du über dessen Standort informiert.

Samsung Galaxy SmartTag

Zum Feldversuch. Erneut Tatort: Shoppingcenter Shoppi Tivoli in Spreitenbach. Da hat’s viele Menschen. Viele potenzielle Apple- oder Samsung-Galaxy-Smartphones. Die Idee ist, dass ich die Tracker irgendwo «verliere», mich aus dem Staub mache und später, zu Hause, die Tracker als «verloren» markiere.

Das Shoppi Tivoli in all seiner Pracht – schon wieder
Das Shoppi Tivoli in all seiner Pracht – schon wieder

Die grosse Frage lautet: Welcher Tracker wird zuerst gefunden? Und wie oft wird er gefunden? Gemäss Netzwoche.ch, die sich wiederum auf eine Comparis-Studie stützt, soll Apples Smartphone-Marktanteil in der Schweiz im Jahr 2020 bei 44,8 Prozent gelegen haben. Samsung steht mit 32,1 Prozent an zweiter Stelle.

Demnach rechne ich mir für den SmartTag und den AirTag durchaus gute Chancen aus, an einem belebten Ort wie einer Shopping Mall gefunden zu werden.

Der Test geht los. Ich platziere beide Tracker neben einem Mannequin vor einem Kleiderladen. Hier laufen täglich hunderte Menschen vorbei, ab und an verweilen sie auch davor. Das sollte den Trackern genug Zeit geben, potenzielle Smartphones anzupingen.

Es ist 13:17 Uhr.

Neuer Tag, neuer Mannequin
Neuer Tag, neuer Mannequin

Ich bin wieder zu Hause. Es ist 13:29 Uhr.

Die SmartThings-App zeigt mir an, dass mein SmartTag zuletzt vor 6 Minuten im Shoppi Tivoli gesehen worden ist. Sehr gut. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits ausserhalb der SmartTag-Reichweite. Es war also nicht mein Phone, das den Tracker gepingt hat. Das spricht für die Grösse der Samsung-Community.

Der SmartTag wurde zum letzten Mal vor 6 Minuten gesehen.
Der SmartTag wurde zum letzten Mal vor 6 Minuten gesehen.

Ich markiere den SmartTag als «verloren» um zu sehen, wie lange es dauert, bis ich eine Push-Benachrichtigung bekomme, dass mein Tracker gefunden worden ist.

Sechs Minuten später kommt die Push-Benachrichtigung. In den darauf folgenden 15 Minuten werde ich insgesamt sechs weitere Mal benachrichtigt. Dann stelle ich die Push-Benachrichtigungen ab.

Der Tracker wird immer wieder von einem anderen Samsung-Gerät im Shoppi Tivoli angepingt.
Der Tracker wird immer wieder von einem anderen Samsung-Gerät im Shoppi Tivoli angepingt.

Ganz klar: Würde ich den SmartTag an einem belebten Ort verlieren, habe ich keine Zweifel, dass ich ihn wiederfinden würde.

Jetzt zu Apple.

Apple AirTag

Der Test erfolgt ähnlich erfolgreich wie vergangene Woche. Kaum Zuhause, sagt mir die «Wo ist?»-App, dass der AirTag zuletzt im Shoppi Tivoli gesehen worden ist – vor zwei Minuten. Auch sehr gut.

Auch beim AirTag geht die Suche nicht lange.
Auch beim AirTag geht die Suche nicht lange.

Erneut aktiviere ich den «Verloren»-Modus. In den nächsten 15 Minuten werde ich fünfmal benachrichtigt. Einmal weniger als bei Samsung.

So gefällt’s mir, Apple.
So gefällt’s mir, Apple.

Apple besteht den Test also auch. Locker. In diesem Punkt spreche ich aber ein Unentschieden aus: Dass Samsungs SmartTag einmal mehr angepingt worden ist als Apples AirTag, könnte eine Tendenz, aber genauso gut Zufall sein.

Fazit: Samsung hat die Nase vorn – knapp

Verlorenes wiederzufinden ist sowohl mit Samsung als auch mit Apple ein Leichtes. Apples visuelle Rückführung zum Tracker gefällt mir aber besser als Samsungs Balken. Dafür hat Samsungs Tracker ein paar Funktionen mehr, kann auch das eigene Smartphone tracken und hat ein Schlüsselbund-freundliches Design ohne Zusatzkosten.

Tile und Chipolo können übrigens ebenfalls ihr gekoppeltes Smartphone tracken und ohne Zusatzband an einen Schlüsselbund gehängt werden. Sie haben aber keine Ultrabreitband-Verbindung zum Tracker.

Aber: Welcher Tracker wird wiedergefunden, wenn er mal ausserhalb deiner Bluetooth-Reichweite verloren geht?

Jep, genau hier könnte ich alles verlieren. Sogar meinen Kopf.
Jep, genau hier könnte ich alles verlieren. Sogar meinen Kopf.

Die Antwort: Sowohl Apple als auch Samsung. Super. Einen klaren Gewinner hat der Test aber nicht ergeben: Beide Tracker wurden innert kurzer Zeit etwa gleich oft angepingt. Klar ist nur, dass die Alternativen von Tile und Chipolo eine zu kleine Community haben, um ausserhalb der Bluetooth-Reichweite so zuverlässig zu funktionieren wie Apple oder Samsung. Das hat mein alter Test gezeigt.

Wer hat nun das Samsung-Apple-Show-Off gewonnen? Samsung. Knapp. Nicht mal zwingend wegen dem minim grösseren Funktionsumfang. Einfach, weil ich kein zusätzliches Geld ausgeben muss, um sowas Banales zu kriegen wie die Möglichkeit, den Tracker an einen Schlüsselbund zu hängen. Ehrlich, das ist uncool. Halt die typische, unsympathische Apple-Masche, wie wir sie bereits kennen: Kaufe Produkt X «günstig», um dann via Zubehör trotzdem etwa so viel auszugeben wie bei der Konkurrenz. Oder sogar mehr.

Das hat mich bereits anno dazumals im iPhone-11-Review genervt.

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La mia zona di comfort consiste in avventure nella natura e sport che mi spingono al limite. Per compensare mi godo anche momenti tranquilli leggendo un libro su intrighi pericolosi e oscuri assassinii di re. Sono un appassionato di colonne sonore dei film e ciò si sposa perfettamente con la mia passione per il cinema. Una cosa che voglio dire da sempre: «Io sono Groot». 


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