

Warum trägt jemand überhaupt was anderes als Laufschuhe?

Laufschuhe sind bequem, orthopädisch und deshalb gut für die Füsse. Warum wir nicht alle immer diese Art Schuhe tragen, verstehe ich nicht.
«Laufschuhe sehen einfach Scheisse aus», hat kürzlich mein Chef mit Blick auf meine Treter gemeint. An seinen Füssen trug er die klassischen braunen Winterstiefel à la Caterpillar. Naja, über Geschmack lässt sich ja nicht streiten. Ich finde es speziell im Winter erfrischend, zwischen all den grauen, braunen, dunkelblauen und schwarzen Klamotten und Schuhen auch mal einen Farbtupfer zu sehen.
Mit dem «Superstar» von Adidas hat meine Karriere als Turnschuhträger vor über 30 Jahren angefangen. Unterdessen verstopfen dutzende Modelle diverser Marken meine Schuhschränke. Meine Frau kann davon ein Lied singen. Ich trage (fast) ausschliesslich Laufschuhe, um ganz genau zu sein. Und habe mich dermassen an dieses Schuhwerk gewöhnt, dass es mir schwerfällt, was anderes an meine Füsse zu schnallen.
Aktuell hat es mir dieser Trailrunner von New Balance angetan:

Die Marke oder das Modell spielen aber gar keine Rolle. Hersteller wie New Balance, Brooks oder Saucony wurden alle zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der amerikanischen Ostküste gegründet. Seit über 100 Jahren produzieren diese Unternehmen also (Lauf-)Schuhe. Das Wissen der Schuhmacher und die Erfahrungen unzähliger Läufer:innen stecken in ihren Produkten.
Laufschuhe, sonst nichts
Es geht um die Frage, warum jemand überhaupt mit etwas anderem unterwegs ist, als den leisen Sohlen eines Laufschuhs. Immerhin gehören Performance-Kicks, wie dieses Schuhwerk auf Neudeutsch heisst, laut meiner Kollegin Vanessa Kim zu den fünf Turnschuhtrends des Jahres.
Laufschuhe sind bequem, funktional und passen sich den Füssen ihrer Träger:innen an. Im Sommer trage ich Laufschuhe für die Strasse, im Winter solche, die für den Trail gemacht sind. Die haben dann zum Beispiel eine Vibram-Sohle, für besseren Halt auf rutschigem Untergrund. Oder haben eine Gore-Tex-Membran verbaut, die gegen Nässe von oben schützt. Es gibt Laufschuhe für Menschen mit einer neutralen Fussform (1), einem Hohl- (2), Senk- oder Plattfuss (3).

Was haben Schuhe mit Glaubwürdigkeit zu tun?
Es würde mich auch nicht stören, wenn die Bankangestellte oder der Versicherungsvertreter seinen oder ihren Job in Laufschuhen verrichten würden. Ich habe den Zusammenhang von Klamotten oder Schuhen und der Glaubwürdigkeit von gewissen Berufsgruppen eh noch nie verstanden. Es besteht keine direkte Verbindung zwischen der Qualität der Hausratversicherung und den Schuhen des Verkäufers, der an meinem Küchentisch sitzt und mir seine Produkte schmackhaft macht.
Und spätestens seit Steve Jobs oder dem Super Bowl 2020 wissen wir: Laufschuhe gehen immer und machen auch auf der ganz grossen Bühne eine gute Figur. Sogar, wenn sie in der Schweiz und nicht an der US-Ostküste entwickelt wurden.
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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.