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Nur vier von 19 Fahrradschlössern überzeugen die Stiftung Warentest
von Stephan Lamprecht
Velos erfreuen sich ungebremster Beliebtheit bei Dieben. Ein gutes Schloss kann dieser kriminellen Energie den Riegel schieben. Dass diebstahlsichere Veloschlösser aber immer noch in der Minderheit sind, zeigt «saldo» in einem Test auf.
Mit der Verschlossenheit ist es so eine Sache. Mag sie als Charaktereigenschaft eher hinderlich sein, fürs Veloschloss ist sie geradezu essenziell. Dass es damit nicht zum Besten steht, davon zeugen zum einen die jährlich rund 40 000 Velodiebstähle, die laut Pro Velo Schweiz bei der Polizei gemeldet werden. Zudem fallen Tests von Veloschlössern in Bezug auf die Aufbruchsicherheit immer wieder ernüchternd aus. So hat sich beispielsweise die deutsche Stiftung Warentest kürzlich als Panzer-, pardon Schlossknacker versucht:
Dass es die absolute Sicherheit vor Diebstahl nicht gibt, stellt «saldo» nun im eigenen Test klar. Auf dem Prüfstand des Schweizer Konsumentenmagazins sind zehn Falt-, Bügel- und Kettenschlösser gestanden. Die beiden Hauptkriterien:
Testsieger ist das Faltschloss von Hiplok mit der Schweizer Note 5,7, knapp gefolgt vom Bügelschloss von BBB (Note 5,6). Beide Modelle haben die Sportsfreunde der Sperrtechnik zur Verzweiflung gebracht. Und im Labor hat nur der Winkelschleifer zum Erfolg geführt. Es sei das erste Mal, dass in einem eigenen Test zwei Veloschlösser eine sehr gute Note erhalten, freut sich «saldo».
Zwei Kettenschlösser schneiden «gut» ab. Da ist zum einen das Modell von Master Lock (Note 5,3). Bei seinem Anblick könnte man auch noch auf ganz andere Verwendungszwecke kommen … Lass das!
Von Kryptonite kommt das andere gute Veloschloss (Note 5,2). Ein anderes Modell desselben Herstellers ist derzeit das beliebteste Veloschloss bei uns im Shop. Ob diese Tatsache Kryptonite darüber hinwegtröstet, dass es im «saldo»-Test nicht für den Sieg gereicht hat?
«Veloschlösser sind insgesamt besser geworden», lautet das grundsätzliche Testfazit von «saldo». Mag sein. Dass aber über die Hälfte der getesteten Modelle im Test durchgefallen sind, ist dann doch wieder ziemlich ernüchternd. Nicht weniger als sechs der zehn Veloschlösser erhalten ungenügende bis schlechte Noten.
So versagt etwa das Modell von Tex-Lock (Note 2,5) beim Schutz gegen gewaltsamen Diebstahl. Beim Schloss von Burg-Wächter (Note 2) ist nicht mal Gewalt nötig, und das Testprodukt von Abus (Note 2) fällt gleich in beiden Hauptkriterien durch.
Mein Fazit frei nach Friedrich Schiller:
«Drum prüfe, an welch’ Schloss du deine Draisine bindest.»
Welchem Veloschloss schenkst du dein Vertrauen? Oder brauchst du nach diesem Test möglicherweise ein neues? Schreib’s in die Kommentare.
Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen.