

Doppelt sicher mit dem Rahmenschloss 6950M von Abus

Zum Start in den Frühling gönne ich meinem Velo ein Sicherheitsupdate: das Rahmenschloss Granit XPlus 6950M von Abus. Im Test gefällt mir die einfache Montage und die Flexibilität durch die zusätzliche Kette.
Mein Velo ist bis jetzt nicht geklaut worden, seit ich das Abus-Schloss montiert habe. Also hat das Schloss wohl fünf Sterne verdient. Nein, so einfach ist es natürlich nicht.
Bisher war ich ziemlich leichtsinnig unterwegs. Mein 25er-E-Bike von Cube steht zwar meistens in der eigenen verschlossenen Garage. Unterwegs hatte ich bisher aber nur ein altes Stahlkettenschloss mit Textilmantel im Einsatz.

Das war leicht und ich habe es noch aus alten Zeiten. Kürzlich habe ich aber herausgefunden, dass es nur Stufe 5 von 15 möglichen in Hinblick auf die Sicherheit erreicht. «Basisschutz» nennt Abus das.
Mit dem Granit XPlus 6950M steige ich immerhin auf Stufe 10 auf. Ich habe ein Set gewählt, bei dem es zum Rahmenschloss zusätzlich eine Kette gibt. So kann ich mein Velo doppelt sichern. Der Stahlbügel im Rahmenschloss schützt gegen das Wegschieben. Und zusätzlich kann ich die Kette zu einer Schlaufe formen und das Velo an geeigneter Stelle anhängen. Das verunmöglicht es Dieben, das verschlossene Bike einfach wegzutragen.

Schnelle Montage
Am Hinterbau meines E-Bikes gibt es bereits Gewinde. Damit weiss ich direkt, wo ich das Rahmenschloss platzieren und festschrauben muss. Im Lieferumfang gibt es auch noch zwei Adapterplatten. Die benutzt du, falls dein Bike keine vorgebohrten Gewinde hat. Zusammen mit diesem zusätzlichen Zubehör:

Ohne Zubehör bin ich schneller. Das Schloss ist mit etwas Geschick über das Schutzblech und in Position gebracht. Mit einem 4er-Inbus – leider nicht im Lieferumfang – befestige ich es mit zwei Schrauben am Rahmen. Am Schloss sind die zwei Aufnahmen verschiebbar. Die Schrauben können einen Abstand zwischen 68 und 107 Millimeter haben. Bei der Reifenbreite sind 62 Millimeter das obere Limit.
Zum Abschluss befestige ich noch zwei Gummikappen dort, wo ich eben noch die Schrauben eingedreht habe. Das soll zum einen verhindern, dass dort zu viel Dreck und Nässe hinkommt. Ausserdem könnten Amateurdiebe so die Befestigung übersehen. Das Schloss also nicht abschrauben.


Netto dauert die gesamte Montage nicht länger als zehn Minuten. Brutto waren es etwas mehr, weil ich mich – ein ordentlicher Tester tut das – zusätzlich mit der Anleitung beschäftigt habe. Sie taugt wenig. Ich verstehe nicht, warum so viele Firmen glauben, alleine Zeichnungen, Symbole und Piktogramme würden genügen.

Zweifacher Schutz mit einem Schlüssel
Nach der Montage ist mein E-Bike noch einmal rund anderthalb Kilo schwerer als ohnehin schon. So viel wiegt nämlich alleine das Rahmenschloss. Kein Wunder: Gehäuse und Verriegelungsmechanismus sind aus Stahl. Der Bügel ist solide 8,5 Millimeter stark.Bei der Kette sorgt der Stahl für gute 900 Gramm Gewicht.
Für die kurze Fahrt zum Bäcker aber reicht mir das Rahmenschloss alleine. Tagsüber und in der dörflichen Nachbarschaft rechne ich nicht mit dem Schlimmsten – ja, nenn mich blauäugig! Das Schloss, das ich von Abus für den Test zur Verfügung gestellt bekommen habe, ist die Variante NR. Bei dieser kann ich den Schlüssel immer abziehen. In der Variante R bleibt er im Schloss, wenn es nicht verschlossen ist. Bedeutet: Schliesst du das Velo mal nicht ab, könnte das ein Witzbold tun und sich mit dem Schlüssel davonmachen.

Um den Stahlbügel zu schliessen, schiebe ich einen kleinen Griff nach unten. Das Kunststoffding ist wohl nicht für die Ewigkeit gemacht, aber erfüllt seinen Zweck – auch wenn es sich etwas wackelig anfühlt. Beim Öffnen ist mir der kleine Griff egal: Drehe ich den Schlüssel im Schloss, öffnet sich der Stahlbügel durch einen Federmechanismus selbstständig.
Die Kette 6KS/100 nehme ich dann mit, wenn ich mein Velo in gefährlicheren Gegenden, nachts oder über längere Zeit sichern möchte. Dafür mache ich mit der einen Meter langen Kette eine Schlaufe, die zum Beispiel um den Veloständer gezogen wird. Das andere Ende stecke ich in die dafür vorgesehene Öffnung am Rahmenschloss. Das finde ich sehr praktisch, weil ich mit einem Schlüssel sowohl den Bügel des Rahmenschlosses als auch die Kette bedienen kann. Der Nachteil: Bei Ständern, in denen ich mein Velo mit dem Vorderrad parke, reicht die Kettenlänge nicht. Da müsste ich dann rückwärts einparken.
Die Vierkantkette unter dem Stoffmantel ist 6 Millimeter stark. Damit auch die Öse keinen Lackschaden am Bike anrichtet, ist sie mit Gummi ummantelt.

Eine kleine Tasche ist in meinem Test-Set ebenfalls enthalten gewesen. Du kannst sie mit drei Klettstreifen unter dem Sattel montieren und die Kette darin verstauen. Ich habe sie wieder entfernt, weil ich sonst den Velokorb nicht hätte nutzen können. Die Kette habe ich stattdessen bei Bedarf im Rucksack dabei oder sie liegt im Korb.

Fazit
Schnell montiert, praktische Ein-Schlüssel-Lösung
Pro
- guter Schutz vor Kratzern durch Stoffmantel und gummierten Ring
- Bedienung mit einem Schlüssel
- Kette als zusätzlicher Schutz
- einfache Montage
Contra
- Schiebehebel nicht besonders stabil
- schlechte Anleitung
- relativ hohes Gewicht


Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.