
Hintergrund
Der Mann mit 15 000 Jeans: «Ich wasche meine Denims nie»
von Vanessa Kim
Weil die Passform nur selten überzeugt, sind Denim-Hosen beim Shoppen eine echte Knacknuss. Wie du fündig wirst und worauf du beim Kauf achten musst.
Eine gut sitzende Jeans ist quasi ein Sechser im Mode-Lotto. Nur selten überzeugt mich ihr Sitz zu 100 Prozent. Statt an den Beinen nicht zu eng respektive weit zu sein, zwicken viele Modelle oder schnüren meinen Bauch ein. Bei keinem anderen Kleidungsstück bin ich in Sachen Komfort und Aussehen so kritisch wie bei einer Jeans. Denn wenn sie nicht sitzt, ist das ganze Outfit hin. Deswegen habe ich mir über die Jahre den ein oder anderen Trick beim Lottospiel angeeignet, um regelmässig den Hauptgewinn in Form einer perfekt sitzenden Jeans abzusahnen.
Ärgere dich nicht, falls du beim Anprobieren der Hose nicht in deine Standardgrösse passt. Es ist unwahrscheinlich, dass du über Nacht zu- oder abgenommen hast. Nicht jeder Modehersteller schneidert gleich. Darum variieren die Grössen von Modelabels. Das macht die Anprobe zum Pflichtprogramm. Versuch, die Grösse auszublenden und achte stattdessen auf eine gute Passform.
Bedenk, dass eine Hose mit einem hohen Elastan-Anteil mit der Zeit nachgibt. Wenn du dich für ein solches Modell entscheidest, sollte sich der Knopf beim Kauf knapp schliessen lassen.
Von einem Spontankauf rate ich dir ab. Plan eine ausgedehnte Shopping-Tour, um dich auf die Suche zu machen. Sobald dich ein Modell überzeugt, machst du den Passform-Check. Indem du in die Knie gehst, dich hinsetzt und einige Schritte in der Hose gehst, merkst du, wie bequem sie im Alltag ist.
Falls du dennoch mal in Eile bist und nicht anders kannst, als dir eine Jeans zu kaufen, rate ich dir zu diesem Trick: Steck deinen Unterarm – den Ellbogen inklusive deiner zu einer Faust geballten Hand – in den Bund der Hose. Passt der Unterarm rein, sitzt die Hose optimal an der Hüfte. Bei all meinen Modellen im Kleiderschrank funktioniert dieser Trick.
Wusstest du, dass deine Schuhe beim Jeans-Kauf entscheidend sind? Wenn du eine überlange Bootcut-Jeans ohne Absatzschuhe anprobierst, stimmen die Proportionen nicht. Auch Cropped-Modelle sehen je nach Schuhwerk respektive Schafthöhe deiner Ankle-Boots eigenartig aus.
Überleg dir beim Anprobieren also immer, welchen Schuh du dazu tragen wirst und welchen Effekt du mit der Hose erzielen willst: Klobige Schuhe tragen in Kombination mit einer weiten Hose auf. Je breiter der Schuh, desto schmaler sollte der Schnitt der Hose ausfallen und umgekehrt. Die einzige Ausnahme gilt für Röhrenjeans: dazu passt alles.
Qualitativ minderwertige Modelle haben häufig einen hohen Anteil an Synthetik-Fasern. Sie sorgen dafür, dass die Hose besonders an den Knien schnell ausbeult. Dasselbe gilt für eine Denim mit einem hohen Elastan-Anteil. Sie schmiegt sich zwar zu Beginn wie eine zweite Haut an deinen Körper, leiert aber nach kurzer Zeit aus.
Die besten Erfahrungen habe ich mit Modellen von Jeansherstellern wie Levi’s und Lee gemacht. Bei diesen Marken weiss ich, dass sie auf eine langjährige Denim-Expertise zurückblicken und das Material langlebig und strapazierfähig ist.
Damit du lange an deiner Jeans Freude hast, solltest du sie kaum waschen: Weniger ist mehr, wie Jeans-Experte Ruedi Karrer im Interview mit Galaxus verraten hat:
Damit du sichergehst, dass deine Jeans nicht nur vorne, sondern auch hinten «hui» ist, lohnt sich ein prüfender Blick in den zweiten Spiegel. Zum Glück sind die meisten Umkleidekabinen mit mehreren Spiegeln ausgestattet. Auf diese Weise siehst du, ob die Hose deinen Po betont oder platt drückt. Falls die Umkleide nur einen Spiegel hat, bitte deine Shopping-Begleitung um ein Foto. So musst du dich in der Garderobe nicht komisch verrenken.
In puncto Farbe hast du die Qual der Wahl. Jeanshosen gibt es heutzutage in allen Farben. In der Regel gilt, dass helle Waschungen wie Hellblau oder -grau optisch auftragen. Das Gegenteil bewirken einheitlich, dunkle Modellen in Navy oder Schwarz, da sie deine Beine länger aussehen lassen. Falls du auf der Suche nach einer Hose fürs Büro ist, rate ich dir zu einer Jeans in einem einheitlichen Farbton. Auch auf einen ausgefransten Saum und Löcher solltest du verzichten.
Hast du dir schon mal überlegt, warum Gesässtaschen nicht immer gleich gross sind? Ihre Anordnung bestimmt darüber, wie gut dein Po zur Geltung kommt. Je grösser sie sind, desto runder sieht er aus. Kleine, eng beieinanderliegenden Taschen bewirken das Gegenteil. Entscheide dich bewusst, welchen Effekt du mit der Hose erzielen willst.
Mit einem hohen Bund betonst du deinen Po und eine schmale Körpermitte. Falls du wie ich eine gerade Taille hast, empfehle ich dir einen mittelhohen Hosenbund. Mit diesen Effekten kannst du nach Belieben spielen.
Neben der Bundhöhe ist auch die Beinlänge entscheidend. Sie endet im Idealfall auf der Höhe deiner Fesseln. Indem du die schmalste Stelle deines Beins betonst, wirkt dein Unterkörper länger. Endet deine Jeans hingegen «im Schuh», wird die Silhouette gestaucht.
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Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.