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Stephie backt (schrecklich) vegane Mailänderli

An Weihnachten sind Guetzli das Beste. Ich finde, die besten Weihnachtsguetzli sind Mailänderli. Weil ich schon lange nicht mehr gebacken habe und normale Mailänderli irgendwie langweilig finde, backe ich dieses Jahr vegane.

Warum ich vegane Mailänderli backen will? Das habe ich schon längst wieder vergessen, wahrscheinlich, weil normale langweilig wären. Oder weil ich eine Weile mal vegan gelebt habe und nie Milch trinke. Aber wahrscheinlich war es, weil die normalen ja schliesslich jeder macht!

So schwer kann es heutzutage mithilfe des Internets nicht sein, ein veganes Rezept zu finden.

Welche Zutaten sind normalerweise in einem Mailänderli?

  • Butter
  • Eier
  • Zucker
  • Salz
  • Mehl
  • Zitronenschale

Somit müssten nur die Butter und Eier ersetzt werden.

Recherche und Einkauf

Ich setze mich hin und fange an zu googeln. Es gibt viele Rezepte zu veganen Mailänderli. Alle enthalten Soja-Rahm. An einem Samstag setze ich mich in Gang und kaufe alles Wichtige für mein Weihnachts-Back-Wunder ein.

Einkaufen, wenn man selbst im Einkaufswagen sitzt, macht viel mehr Spass!

Der erste Backversuch

Das Rezept gehe ich mit vollem Enthusiasmus an. Ich mache ganz viel Teig. Ich mag ja Mailänderli und will auch noch welche verschenken können, ohne dann selbst am Schluss ohne welche da zu stehen.

Ich schwitze und fluche in meiner Küche, weil ich alles von Hand kneten muss. Obwohl ich immer mit schwerem Kameraequipment umherrenne, finden das meine Armmuskeln ziemlich anstrengend. Aber ich schaffe es! Guetzli im Backofen, Stephie hat 12 Minuten Pause. Gut.

Mailänderli vor dem Backen
Mailänderli vor dem Backen
Mailänderli nach dem Backen
Mailänderli nach dem Backen

Nach 15 Minuten fällt mir auf, dass ich vergessen habe einen Wecker zu stellen und hole die etwas zu dunkel geratenen Mailänderli aus dem heissen Backofen. Uups!! Sie sehen trotzdem toll aus! Ich freue mich und probiere sie gleich aus.

Pfui. Langweilige Guetzli sind es geworden. Geschmacklos – Schrecklich! – Ned okay!

Vielleicht liegt es daran, dass ich anstelle der frischen Zitronenschale, Abgepackte genommen habe. Ich weiss es nicht. Die Guetzli sind zu knackig, geschmacklos und ich mag sie nicht.

Scheis**e, was mache ich bloss mit all dem Teig?! Egal. Das ist nun ein anderes Thema.

Ich bin immer noch überzeugt, dass auch vegane Mailänderli schmecken können. Ich muss nur den richtigen Ersatz für das Ei finden.

So schnell gebe ich mich nicht geschlagen!

Google mein Freund und Helfer unterstützt mich tatkräftig.

Auf Springlane finde ich die Antworten, die ich suche. Es gibt ganz viele verschiedene und schräge Möglichkeiten, ein Ei zu ersetzen. Die Sympathischste jedoch ist Seidentofu. Es klingt zwar schräg – ja, aber dennoch mag ich die Idee von dem glibberigen Zeug in meinem Keks! Aber was ist Seidentofu überhaupt genau?

Der zweite Versuch – Gegooglet, gekauft, getestet!

Ich bin überzeugt das richtige Ersatzteil für meine Eier gefunden zu haben und schreibe mir mein Rezept auf:

  • 750 g Margarine
  • 150 g Seidentofu
  • 675 g Zucker
  • 3 Prisen Salz
  • 1.5 kg Mehl
  • Schale von 3 Zitronen

Für die Glasur:

  • 200 ml Soja-Rahm pro Blech
  • 1 TL Puderzucker
  • Kurkuma (nach Gutdünken)

Bäm! Das klingt doch gut! Ich bin stolz, dass ich das alleine mache! Viel cooler als ein Rezept aus dem Internet probieren.

Aber dieses Mal hole ich mir Küchenhilfe! Eine KitchenAid muss her (endlich ein guter Grund so en Teil zuzulegen.

Meine neue KitchenAid hilft tatkräftig mit und pudert mich und meine Küche mit Mehl zu.
Wahrscheinlich mache ich etwas falsch, die Bedienungsanleitung habe ich mir nicht angeschaut. Und: Plitsch! Der Knethaken hat sich verselbstständigt und fällt runter. Hä?

Oops!
Oops!
Ist so viel Mehl neben meinem Topf normal?
Ist so viel Mehl neben meinem Topf normal?

Ich habe wahrscheinlich was falsch gemacht. Einen anderen Topf hätte ich wohl auch kaufen sollen. Aber egal! Ich kämpfe mich durch! So schwierig kann doch backen wirklich nicht sein, oder?!

Nachdem der Teig nach Teig aussieht, rolle ich ihn aus. Das Ausstechen macht Spass! Ich probiere mit Elan viele unterschiedliche Ausstechformen aus. Das Einhorn hat es mir sehr angetan. Es sieht zwar hübsch aus, ich muss aber merkten, dass die einfacheren Formen doch die Besten sind. Ich mag nämlich keine dünnen Teile, die werden im Backofen sicherlich zu dunkel. Dennoch probiere ich den Storch aus.

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Die brauchen noch eine Weile.

Endlich kommt das erste Blech in den mit 200 Grad vorgeheizten Backofen. Nach 16 Minuten, anstelle der üblichen 12 Minuten, ist das erste Blech durch.

Oje – Mein erstes Blech sieht aus als hätten meine Mailänderli Akne und Gelbsucht.

Die haben eine ungesunde Haut: Ich empfehle das Daily Microfoliant von Dermalogica.

Ich lasse meine KitchenAid den Teig nochmals etwas durchkneten und bin schon etwas glücklicher mit meinem zweiten Blech.

Durch das erneute Kneten sieht der Teig etwas besser aus.

Dennoch gefällt mir die Farbe nicht. Neongelb. Schrecklich! Und auch sonst sind sie mir zu knackig. Ich teste sie an meinen Kollegen in der Firma aus.

Digital Media Manager Sandro Hostettler findet sie gut: «Sie sind etwas lange im Ofen gewesen, schmecken aber gut». Auch Senior Editor Raphael Knecht hat neben der Farbe nichts auszusetzen.

Geschmacklich finde ich sie auch super! Aber mit der Konsistenz bin ich nicht zufrieden. Aber warum sehen meine Mailänderli manchmal so aknemässig aus? Was mache ich falsch? Was könnte man denn sonst als guten Eierersatz nehmen? Was würde die Konsistenz verbessern? Ich bin überfragt.

Ich hatte im Haushaltsunterricht immer die Note 4, weil ich mich nicht dafür interessiert habe, was meine Lehrerin, Frau Hächler, mir erzählt hat. Ich mochte Kochen und Backen lange nicht und habe es erst seit ein paar Jahren für mich entdeckt. Dennoch habe ich viel Nachholbedarf. Ich brauche definitiv Backnachhilfe! So gaht das also ned!

Ab zum Bäcker!

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Die Welt in 25 Bildern pro Sekunde. Als Journalistin erzähle ich, weil die Welt ist voller Geschichten, die erzählt werden wollen. Ob national oder international, alles was ich dafür brauche, ist Mikrofon und Kamera.


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