Produkttest

Spargeldämpfender Dörr-Back-Grill «Trisa Combi Steamer»

Der «Trisa Combi Steamer 40l» will alles: Backen, Dampfgaren, Früchte trocknen und Joghurt machen soll das Gerät können. Das hat zwar alles geklappt, trotzdem bin ich nicht restlos überzeugt.

Der Steamer gehört zu den Geräten, die anfangs 2000er Jahre in jeder neuen Küche verbaut werden musste. Sofern genügend Geld und Platz vorhanden war. Die Nährstoffe und Vitamine sollen beim Dämpfen im Gemüse bleiben, war damals die einhellige Meinung. Das stimmt zwar nur bedingt, dennoch wurde die vermeintlich ungesunde Mikrowelle durch den gesunden Steamer ersetzt. Der Dämpfwahn hat sich seither etwas gelegt, das Steamen ist vom Hype zum Alltag geworden.

Kannst du dich nicht zu den glücklichen Einbausteamer-Besitzern zählen, dann gibt es eine ganze Reihe an frei stehenden Alternativen. Das getestete Gerät von Trisa zum Beispiel kommt mit 40 Litern Inhalt und ist dementsprechend riesig und schwer. Du brauchst also genügend Ablagefläche in deiner Küche.

Flexibler Riese

Trisa verspricht dir schier endlose Funktionen. Was mir beim Test der Heissluftfritteusen und der Cake-Factory schon aufgefallen ist: Hersteller haben das Vertrauen in ihre Kunden verloren. Jedes Gericht bekommt einen eigenen Modus. Funktion, Gardauer und Temperatur sind damit vorgegeben. Willst du mehr Kontrolle, gibt es die Funktion «DIY». Dort hast du die volle Macht über den «Combi Steamer». Umluft, Ober- oder Unterhitze, Drehspiess und Dampf kannst du fast beliebig kombinieren und die Temperatur einstellen. Für meinen Test will ich drei Dinge ausprobieren: Spargeln dünsten mit der Gemüsefunktion, japanische «Nikuman» im DIY-Modus und Bananenchips trocknen mit der Dörrfunktion.

Entmündigung: Jedes Gericht bekommt mehrere Programme
Entmündigung: Jedes Gericht bekommt mehrere Programme

Erster Eindruck

Das Gerät ist solide verarbeitet. Mitgeliefert sind ein gelochtes Blech, ein normales Blech, ein Gitter und ein Bratspiess. Das Einschieben der Bleche geht fix, sie rasten perfekt ein. Besonders gefällt mir, dass ich den Spiess dank einer Art Gabel aus dem Ofen nehmen kann, ohne mühsame Verrenkungen zu machen. Um die Dampffunktion zu nutzen, muss ich den Wassertank im Gerät füllen. Auch das funktioniert ohne Probleme. Das überflüssige Kondenswasser läuft unten am Gerät raus. Für das ist die schwarze Auffangschale aus Plastik, die ich zunächst vergessen habe. Das Wasser ist auf dem Tisch ausgelaufen, ich hätte vielleicht doch kurz nachschauen sollen, für was das schwarze Plastikteil gut ist.

Solid: Der Spiess sitzt perfekt im Innern
Solid: Der Spiess sitzt perfekt im Innern

Spargeln

Die Gemüsefunktion lässt den weissen Spargel 17 Minuten bei 100 Grad dampfgaren. Das passt, der Spargel hat einen schönen Biss, ohne dass er zu faserig ist.

Auflockerung: Einfach auch einmal Foodporn zeigen
Auflockerung: Einfach auch einmal Foodporn zeigen

«Gedämpfte Brötchen»

Ich liebe «Nikuman». Das sind japanische, gedämpfte Brötchen mit einer Füllung aus Schweinehack. Klassisch gedämpft in der Pfanne mit einem Dämpfeinsatz brauchen sie 17 Minuten. Nach 20 Minuten bei 110 Grad im Steamer waren meine «Nikuman» noch nicht gar. Nach 27 Minuten waren sie aussen zu trocken. Hier greife ich lieber auf den klassischen Dämpfeinsatz zurück.

Brüchig: Die Nikuman sind nicht ganz perfekt geworden
Brüchig: Die Nikuman sind nicht ganz perfekt geworden

Dörrbananen

Jetzt weiss ich, warum du einen Dörrex brauchst, wenn du Früchte und Gemüse trocknen willst. Das Bananendörr-Programm hat nicht funktioniert. Die Bananen haben auf dem Lochblech geklebt. Einen Teil habe ich auf Backpapier ausgelegt. So konnte ich sie wenigstens alle auf einmal entsorgen. Ich habe nichts anderes erwartet: Das Dörren im Ofen hat bei mir bisher auch immer in einer Katastrophe geendet. Dörrex ist hier Trumpf.

Finger weg: Dörrfrüchte machst du lieber nicht im Trisa Steamer
Finger weg: Dörrfrüchte machst du lieber nicht im Trisa Steamer

Fazit

Das Gerät tut, was der Name verspricht. «Combi Steamer» heisst in diesem Fall, es kann dampfgaren und ist gleichzeitig ein Umluftofen. Dass es Funktionen wie «Heissluftfritteuse», «Braten» oder «Früchte trocknen» gibt, ist nett, aber auch unnötig. Schlussendlich brauche ich die volle Kontrolle, die gibt es nur im «DIY» Modus. Mich ärgert, dass das Gerät nur eine Touch-Bedienung hat. Die Front sieht so zwar schön aufgeräumt aus, es dauert aber ewig, bis ich irgendwelche Eingaben gemacht habe.

Getrübter Eindruck: Das Gerät funktioniert zwar, ist aber nicht perfekt
Getrübter Eindruck: Das Gerät funktioniert zwar, ist aber nicht perfekt

Ich würde diesen Steamer gerne mögen.

Er sieht toll aus, er wirkt unglaublich stabil verarbeitet und er funktioniert tadellos, wenn auch etwas umständlich. Wäre da nicht die Grösse. Er ist ein Monster. Du brauchst genügend Platz in deiner Küche, um den «Combi Steamer» unterzubringen. Wer eine grosse Küche hat, der hat sowieso einen eingebauten Steamer. Kleine Küchen haben schlicht keinen Platz. Dafür gibt es ein kleineres Gerät, das ausschliesslich mit Dampf gart.

Falls du zu den wenigen gehören solltest, die massig Ablagefläche in der Küche und keinen Steamer oder gar Ofen haben, dann kann ich dir den «Trisa Combi Steamer 40l» sehr ans Herz legen.

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


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