
Ratgeber
Boxer-Braids-Tutorial mit glitzerndem Happy End
von Natalie Hemengül
Erst kürzlich habe ich mir viel Glitzer ins Haar machen lassen (nein, nicht für die Streetparade). Und vieeel Glitzer verlangt vieeel ab, um es wieder zu entfernen. Hier kommt die ultimative Anleitung, wie du das Teufelszeug ohne Nervenzusammenbruch wieder wegbekommst.
«Werde ich das Zeug je wieder los?», frage ich Carla von Zopfchopf, während sie mir genüsslich Glitzer auf mein Haar pinselt. Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen und wird von einem schadenfrohen Lachen begleitet: «Nein!»
Auch gut, denke ich mir, schliesslich liebe ich Glitzer. Ganz besonders diesen Blauen hier, mit dem Carla beim Dreh für das folgende Video-Tutorial herumhantiert.
In meinen Haare erwies sich aber mein selbst ernanntes Lebenselixir dann doch als etwas unpraktisch. Es fing damit an, dass ich mich auf dem Heimweg nach dem Dreh kaum vor neugierigen Blicken schützen konnte. Das war zwar etwas unangenehm, aber verstehen konnte ich es. Schliesslich ist die Kombi aus leuchtend blauem Glitzer und asymmetrischen Boxer Braids nicht gerade der gängige Look auf den Schweizer Strassen – leider. Meine wahren Probleme fingen aber erst nach dem Betreten der Türschwelle meiner Wohnung an. Schnell merkte ich, dass ich in jedem Raum etwas hinterliess: Glitzerspuren.
Was jetzt folgt, ist mein selbst ausgetüfteltes Step-by-Step-Tutorial, wie ich das Glimmergedöns an nur einem Abend vollständig wieder losgeworden bin.
Du brauchst:
Im trockenen (und geflochtenen) Zustand bekommst du am meisten von dem Zeug wieder weg. Kratz also bevor du deinen Zopf oder dein zusammengebundenes Haar wieder öffnest, so viel wie möglich von deinem Kopf ab – am besten direkt in der Badewanne.
In einem nächsten Schritt öffnest du den Zopf, fährst dir dann mit den Fingern durch die Haare und schüttelst so erneut, alles was möglich ist, heraus. Ich habe das kopfüber gebückt in der Badewanne gemacht. Vergiss später aber bitte nicht, den Glitzer mit etwas Klopapier aufzunehmen und in den Abfall zu werfen, bevor du das Wasser anstellst. Wir wollen das Zeug ja nicht den Abfluss runterspülen!
Shampooniere nicht nur dreimal so wie ich, sondern mindestens fünfmal. Bitte bedenke dazu: Ich hatte «nur» Glitter Roots. Falls du also quasi in dem Zeug gebadet hast, empfehle ich dir die Anzahl deiner Shampoo-Sessions entsprechend heraufsetzen. Zum Abschluss folgt der Conditioner. Gib ihn in dein Haar – und zwar nicht nur in die Längen, sondern bis in den Haaransatz. Nach kurzer Einwirkzeit kopfüber wieder ausspülen.
An der Stelle ein kleiner Dämpfer: Gleich nach dem Duschen werden dir deine Augen einen Streich spielen. Im handtuchtrockenen Haar wirst du kaum mehr was vom Glitzer sehen und dich dementsprechend freuen. Aber glaub mir, du hast noch mehr von dem Teufelszeug in deiner Mähne, als dir lieb ist. Darum weiter zu...
Was sich noch zwischen deinen Längen verbirgt, wird sichtbar, sobald der Föhn zum Einsatz kommt. Deshalb: Trockne deine Haare kopfüber gebeugt. So fallen die Glitzerpartikel auf den Boden, sobald sie nicht mehr am nassen Haar haften. Zwischendurch das gründliche Bürsten und Schütteln der Haare nicht vergessen.
Du hast es fast geschafft. Jetzt kommt jedoch der ungewöhnlichste Part. Nach dem Föhnen musst du sowieso alles, was an Glitzer auf den Boden gefallen ist, mit dem Staubsauger aufnehmen. Wieso also nicht auch deine Haare «absaugen»? Ich hab dazu einfach den Aufsatz abgenommen und meine Haare Strähne für Strähne an den Staubsauger verfüttert. Das hat weder wehgetan noch sonst etwas Negatives mit sich gebracht. Jedoch kann ich nicht dafür bürgen, dass das mit jedem Staubsauger funktioniert. Daher: Ausprobieren auf eigene Gefahr!
So nun dürfte vom funkelnden Zeug nichts mehr übrig sein – genau wie von deiner Lebensfreude!
Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.