

Rezepte für deine Halloween-Party, die wir früher tatsächlich so gegessen haben
Bei der Halloweenparty gehören kreative Gerichte auf's Buffet. Esswaren in Form von Gespenstern, Mumien oder Skeletten sind der Renner. Willst du aber ein richtiges Horror-Buffet, dann kochst du diese 70er-Jahre Gerichte nach.
Die 70er Jahre scheinen mir ein Jahrzehnt der unbegrenzten Möglichkeiten gewesen zu sein, was sich in den Rezepten von damals widerspiegelt. Zu den ersten Auswüchsen der Globalisierung zählte die permanente Verfügbarkeit von exotischen Südfrüchten, was sich natürlich auch in den Rezepten niederschlug. Banane, Ananas und Avocado wurden daher in ungeahnten, raffinierten Kombinationen verwendet, die heute nur das schiere Grauen in einem hervorrufen. Ausserdem waren Formen äusserst beliebt. Mit Gelatine versetzt, konnten so beliebige Lebensmittel auf «ansprechende» Art präsentiert werden. Willkommen im Kabinett des Grauens.
1. Spinatsuppe im Mixer
Ich beginne ganz sanft: Der Grüne Smoothie unserer Eltern. Wird wahrscheinlich ähnlich eklig schmecken wie heute.

2. Auberginenköpfli mit Tomatensauce
Pannacotta ist heute, dieses Rezept war gestern. Die schrumpeligen Auberginen verstecken die Füllung dieser Delikatesse. Was es ist, lässt sich nur erahnen. Ganz bestimmt ist aber Hackfleisch oder Brät (oder beides) eine Hauptzutat.

3. Mit Thon gefüllter Limettenflanring
Ein Limettenflan tönt auf dem Papier nicht so schlecht. Als Dessert. Als herzhafte Speise kann ich darauf gut verzichten. Erst recht wenn er mit Dosenthon gefüllt ist.

4. Sandwichcake
Rein optisch würde ich dieses Gericht schon als Dessert verschmähen. Es handelt sich aber um einen Sandwichcake. Mit einer Frischkäseglasur. Weil das zu langweilig ist, wird der Frischkäse mit Lebensmittelfarbe blau gefärbt. Würg.

5. Fischstäbli Hawaii
«Fischstäbli sind bei gross und klein beliebt! Warum nicht mit allseits beliebter Dosenananas auf einem Reisbett servieren?», hat sich seit 1973 nie wieder jemand gedacht.

6. Wienerli Krone
Hier besteht die Füllung aus Hühnercremesuppe (aus der Büchse), aufgepeppt mit Kartoffeln, Zwiebeln und Speck. Der echte Star dieses Gerichts sind aber die als Krone drapierten Wienerli. Gerüchten zufolge war dies die Leibspeise von Prince Charles.

7. Shrimps in einem Ring aus Undefinierbarem
Zu diesem «schönen Sommergericht» (wie es auf der Karte heisst) habe ich zum Glück keine weiteren Informationen, ausser dass es Tabasco enthält. Schade. Ich hätte es sehr gerne nachgekocht. Und dann direkt entsorgt.

8. Der «perfekte» Salat
Wir streben alle täglich nach Perfektion. Die Suche nach Perfektion in Salatform hat hier ein Ende, für die Ewigkeit konserviert in Sülze.

9. Gazpacho-Pudding
Warum nicht einfach ein traditionelles Rezept verfeinern? Einfach eine Gazpacho machen, Gelatine dazu, ab in eine Form, fertig ist das frische Sommervergnügen aus der Hölle.

10. Orientalischer Rindfleisch Ring
Der Mikrowellenherd wurde in den 70ern zum richtigen Verkaufsschlager. Offenbar hat man damals versucht, alles in der Mikrowelle zu kochen. Darum muss dieses orientalische Rindfleischgericht in Ringform auf einem Teller gegart werden, damit alles ausgeglichen gegart wird.

11. Meeresfrüchtemousse
Weil bei der grauen Masse nicht ganz klar ist, was sie enthält, kommt hier eine Fischform zum Einsatz: Einfach das Meeresfrüchte-Mousse herzig mit Olivenaugen und Ketchupmund verzieren, dann essen es die Kinder bestimmt. Jöööö!

12. Fisch in Sulz
Warum? Warum willst du einen perfekten, frischen Fisch mit Glibber übergiessen? Die Fische auf dem Bild scheinen das auch zu fragen. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie zombifiziert auferstehen würden.

13. Hackbraten Ananas
Das dekorative Highlight jeder Dinnerparty! Pfiffig mit den Blättern einer echten Ananas dekoriert, steckt im Innern – OH WUNDER – ein Hackbraten! Das Gericht scheint tatsächlich so beliebt gewesen zu sein, dass ich zwei Rezeptbilder dazu gefunden habe.

Willst du noch mehr Absurditäten aus den 70ern, dann folge Anna Pallai bei Twitter. Sie hat die «besten» Fotos auch in einem Buch veröffentlicht.
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.