Hintergrund
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von Laura Scholz
Mode-Wörter: Was genau sind Mary Janes und nach wem sind sie benannt?
24.4.2023
In der Modewelt kursieren ja so einige Begriffe, deren Bedeutung alles andere als offensichtlich ist. Mary Janes zum Beispiel. Was sind Mary Janes überhaupt? Und wer ist die ominöse Frau, nach der die ikonischen Schuhe benannt sind?
Vielleicht kennst du die Szene aus «Sex and the City», in der Carrie Bradshaw im Modefundus der Vogue beinahe hyperventiliert. Denn sie hat SIE entdeckt: Manolo Blahnik Mary Janes.
Vielleicht verstehst du aber auch nur Bahnhof. Weil du nie «Sex and the City» geschaut hast und/oder keinen Schimmer hast, was Mary Janes sein sollen. Bleib stark, gleich klärt sich alles auf.
Das sind also Mary Janes
Kurz gesagt: geschlossene Halbschuhe oder Pumps, die mit einem charakteristischen Riemen quer über den Spann geschlossen werden. Ganz klassisch waren Mary Janes schwarz und erinnern – vor allem in der Kein-Absatz-Variante – an altmodische Puppen- oder Kinderschuhe. Und das ist kein Zufall.
Darum heissen Mary Janes Mary Janes
Der heute nicht nur von Carrie Bradshaw heiss geliebte Schuh war ursprünglich ein Kinderprodukt und wurde im 19. Jahrhundert von Mädchen wie Jungen getragen und schlicht Riemenschuh (englisch: bar shoe) genannt. 1904 dann hatte man in der Brown Shoe Company in Missouri eine – im positivsten Sinne – folgenschwere Marketingidee:
Sie nahmen sich die Cartoon-Serie «Buster Brown» des Zeichners und Autoren Richard Felton Outcault (1863-1923) zum Vorbild, in der sowohl der Titelheld als auch dessen Freundin ihre Abenteuer in besagten Riemenschuhen erlebten.
Einmal darfst du raten, wie der Name von Busters Freundin lautet …
Quelle: Richard Felton Outcault, Quelle: Pinterest
Angeblich wurden Outcault für die Lizenzrechte seiner Charaktere 200 US-Dollar gezahlt. Danach war seine Mary Jane Gesicht und Namensgeberin eines Mädchen- und Damenschuhs, der noch 100 Jahre später in Serien für Schnappatmung sorgt und bis heute als absoluter Klassiker gilt, der mit dem kleinen Cartoon-Mädchen kaum noch etwas zu tun hat.
In der Serie «Mode-Wörter» versuche ich regelmässig Licht ins Kommunikations-Dunkel zu bringen. Falls auch du manchmal lost in translation bist, kann ich bestimmt weiterhelfen – einfach mit deinem Input in die Kommentare sliden.
Titelfoto: Spotlight
Laura Scholz
Senior Editor
Laura.Scholz@digitecgalaxus.chImmer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.
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