
Produkttest
Ziemlich teuer und (leider) ziemlich gut: die Sportbrillen von React
von Patrick Bardelli
Gemäss Wolfgang von Goethe ist ein Leben ohne Katzen möglich, aber sinnlos. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage: Ein Leben ohne Haustiere ist möglich, aber sinnlos. Ist das jetzt schon Clickbaiting?
In unserem Job wird uns immer mal wieder Clickbaiting vorgeworfen. Gemäss Wikipedia handelt es ich dabei um eine Praxis, die Inhalte im World Wide Web anpreist, um mehr Seitenaufrufe zu erzielen. Also im Prinzip exakt das, was alle wollen, die im Netz irgendwelche Inhalte publizieren: Klicks, damit der Content gelesen, gesehen oder gehört wird. Und mit den Klicks werden dann auch Werbeeinnahmen generiert.
Man wählt also seine Bilder und Titel so aus, dass möglichst viele Menschen in den Genuss der Geschichte kommen. Das Gegenteil wäre ja irgendwie blöd. Insofern ist aus meiner Sicht alles, was im Netz veröffentlicht wird, Clickbaiting. Denn es zielt darauf ab, geklickt zu werden. Aber das ist nur meine Sicht der Dinge. Und was hat das jetzt mit meinen Haustieren zu tun?
Kürzlich ist mir beim Fotografieren von Sportbrillen, die ich getestet habe, eine meiner Katzen ins Bild gesprungen. Der so entstandene Schnappschuss hat mir einerseits gut gefallen und andererseits wollte ich testen, ob die kuscheligen Vierbeiner wirklich so gut geklickt werden, wie immer behauptet wird.
Tatsächlich wurde aber sechsmal mehr auf das Teaserbild mit der Brille gedrückt als auf die Katze. Der Vorwurf des Clickbaitings meinerseits stand trotzdem im Raum. Da ich gerne aus der Not eine Tugend mache, schreibe ich heute einen Artikel über meine Haustiere und ihre Bedeutung in meinem Leben. Mit einigen Tierfotos, die jedoch im Kontext der Story absolut Sinn ergeben. Und darum kein Clickbaiting sind. Hoffentlich.
Ich hatte schon früh als kleiner Junge diverse Haustiere. Hamster, Wüstenspringmaus und Hase lebten bei und mit uns. Ausserdem hatten wir auch einige Fische im Aquarium im Wohnzimmer, um die sich jedoch ausschliesslich mein Vater kümmerte. Ebenso wie um die Fische im Gartenteich. Ich um- und versorgte die Nager.
Als Erwachsener kamen die ersten Katzen, dann war ich eine Zeit lang tierlos. Heute leben wir als Familie mit einem Hund und zwei Katern.
Kürzlich sass ich in der Abenddämmerung im Garten. Blaue Stunde. Der Mond stand bleich am Himmel. Und plötzlich war ich von meinen tierischen Mitbewohnern umgeben. Die beiden Kater, Juri und Mojo, spielten Verstecken miteinander, während Rüde Mac mit seiner Lieblingsdecke zu Gange war.
Es sind diese Momente in meinem Leben, die mir innere Ruhe geben. Ich finde da Augenblicke der Mitte. Etwas, das mir sonst im Leben schwerfällt. Ausgeglichenheit ist nicht so mein Ding. Das ist mitunter ein Grund, warum ich Sport treibe. Auch dort finde ich diese raren Glücksgefühle der Gelassenheit. Und mit meinen Tieren.
Darum ist für mich ein Leben ohne Hund und Kater für die Katz. Frei nach Goethe.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.