

Ist das der Schenkel-Retter, auf den ich gewartet habe?

Meine Oberschenkel hassen den Sommer. Trage ich kurze Outfits, kleben sie wie Pech und Schwefel aneinander, bis der Wolf heult. Deshalb teste ich nun den Stick von Summersaver, der Rötungen und Schmerzen ein Ende bereiten soll.
Wie schön es doch wäre, kurze Shorts und Röcke zu tragen, ohne dass meine Innenschenkel beim Gehen aneinandergeraten. Denn schon zehn Minuten kontinuierliche Reibung genügen, um Rötungen an meinen Schenkeln hervorzurufen. Die sehen aus wie ein Ausschlag, der in Kombination mit Hitze und Schweiss auch noch die Frechheit besitzt, zu brennen.
Deshalb bestreite ich meinen Sommer vorzugsweise in Radlerhosen, so wie es meine Kollegin Laura Scholz in ihrem Ratgeber «3 Tipps, damit du dir keinen Wolf läufst» empfiehlt. Sie schützen meine Schenkel und erlauben es mir, beschwerdefrei längere Strecken zurückzulegen. Aber sie sind nicht für jede Situation gleich gut geeignet. Deshalb möchte ich dem Anti-Wundreib-Stick von Summersaver (wer die Sendung «Die Höhle der Löwen» verfolgt, dem dürfte das Produkt bekannt vorkommen) eine Chance geben. Die 4,4 Sterne aus dem Community-Rating wecken auf jeden Fall Hoffnung in mir.

Quelle: Natalie Hemengül

Süsse Versprechen
Der Summersaver erinnert an einen Deo-Stick. Der feuchtigkeitsspendende Balsam aus Kokos- und Mandelöl wird zwischen den Schenkeln aufgetragen und verspricht einen lang anhaltenden und effektiven Schutz vor Wundreibungen. Vitamin E und Allantoin sollen zusätzlich die Hautregeneration unterstützen.
Mein Selbstversuch
Der Stick ist scheinbar etwas geschmolzen und aus dem unebenmässigen Spalt (konnte ihn aber zurechtrücken) über der Drehvorrichtung unten leicht ausgelaufen. Das trübt meine Euphorie, als ich ihn aus seiner Kartonverpackung ziehe. Wie soll das Ding denn bei hohen Temperaturen in meiner Handtasche überleben? Alles in allem wirkt die Verpackung billig und lieblos. Unter der Verschlusskappe sitzt noch eine Schutzkappe. Dann setze ich auch schon an den Oberschenkeln an. Grosszügig fahre ich mehrmals über die Stelle, die sich für gewöhnlich schnell rötet. Angenehm. Ein dezenter, künstlicher Pfirsichduft steigt mir in die Nase.

Quelle: Natalie Hemengül
Bei Hautkontakt verwandelt sich der Balm in einen schützenden, reichhaltigen und pflegenden Film. Trotz mehrerer Schichten fühlen sich meine Innenschenkel nicht überladen an. Bis jetzt gefällt mir, was ich spüre: schmierig, aber nicht klebrig. Aber viel wichtiger ist, was ich hoffentlich nicht mehr spüren werde – und das ist ein brennender Schmerz nach einem moderaten Spaziergang. Wichtig zu erwähnen: Das Ergebnis dürfte bei jeder Person anders ausfallen, da es auch eine Rolle spielt, wie gross die Schenkelfläche ist, die aneinander reibt und wie stark die Reibung ist. Als Referenz: Bei mir ist es eine Fläche von etwa fünf auf sieben Zentimeter und eine leichte bis mittlere Reibung.

Quelle: Natalie Hemengül
Den ersten Testlauf mache ich in meinen eigenen vier Wänden. Shorts an und ab aufs Laufband. Nach 45 Minuten auf Stufe 4 geht mir langsam die Puste aus. Dem Balm zwischen meinen Schenkeln offenbar nicht. Meine Schenkel gleiten aneinander vorbei, ohne Irritationen hervorzurufen. Ich steige begeistert vom Laufband.
Der Härtetest folgt bei einem eineinhalbstündigen Spaziergang in einem Rock bei 28 Grad Celsius durch die Zürcher Innenstadt. Länger bin ich realistischerweise bei den Temperaturen auch nicht zu Fuss unterwegs. Zumindest nicht ohne Radlerhose. Das Ergebnis: Abgesehen vom leicht schmierigen Gefühl zwischen meinen Schenkeln blieben Schmerz, Irritationen und Rötungen komplett aus. Ehrlich gesagt bin ich fast etwas geschockt.

Quelle: Natalie Hemengül
Fazit
Wenn meine Schenkel sprechen könnten, würden sie jubeln. Dass der Stick eine leichte, temporäre Abhilfe schaffen würde, damit hatte ich gerechnet. Doch dass der Schutz vor Reibung sich nicht gleich nach 15 Minuten abträgt, das hat mich dann doch überrascht. Mittlerweile verzeihe ich dem Stick sogar, dass er der Hitze draussen nicht gewachsen ist, da eine Reapplikation selbst nach eineinhalb Stunden nicht nötig war. Das heisst, dass ich ihn gut zu Hause (oder im Kühlschrank) lassen kann. Einzig die Verpackung lässt zu wünschen übrig, weshalb ich auch den Preis etwas hoch finde. Ich für meinen Fall bin auf den Geschmack von Anti-Wundreib-Sticks gekommen und werde in Zukunft gerne auch andere Marken testen.
Titelfoto: Natalie Hemengül

Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.