
Hinter den Kulissen
Schweiz im Darts-Fieber
von Tobias Heller
Sie sind die Gesichter der Internet-Verkaufshow «Galaxus TV»: Anina Sara Baumgartner und Remo Kaufmann. Im Interview verraten sie, wie sie zur Show gekommen sind, was sie unterscheidet und was sie mit Francine Jordi verbindet.
«Improvisieren, das hat mich gereizt, Moderatorin bei Galaxus TV zu werden», sagt Anina Baumgartner. Bisher hat die aufgestellte Ostschweizerin vor allem als Schauspielerin in Filmen und Werbungen mitgewirkt. Da hat es geheissen: Auswendig lernen! Jetzt moderiert sie das neue Internet-TV Format von Galaxus und das hat einen Haken: Die Moderatoren wissen nicht, welche Produkte sie verkaufen werden. «Remo ist viel aufgeräumter, er muss die Anmoderation immer vorbereitet haben. Mich stresst es weniger, wenn ich da etwas improvisieren muss». «Ja das stimmt…», sagt Remo Kaufmann. «Wobei es bei der letzten Sendung nur die ersten vier Sätze waren, die ich vorbereitet habe».
Auch Remo, der aus dem Kanton Graubünden stammt, hat bisher als Schauspieler und Model gearbeitet und fünf Jahre in Berlin gelebt. Erfahrungen im Moderieren hat er von der Eventmoderation her. Zwei Sendungen hat das Duo schon hinter sich und dabei vom Katzenklo bis zur Pastamaschine schon aus diversen Kategorien Produkte ausprobiert und verkauft. «Die erste Sendung war ein riesiges Chaos. Irgendwie ist sie darum aber auch witzig geworden», erinnert sich Remo. «Dabei war ich gar nicht mal so nervös», ergänzt Anina.
Die zwei haben sich unabhängig voneinander für den Job als Galaxus-TV-Moderatoren beworben. Dabei kannten sie sich schon von vergangenen Projekten. Beide kommen nämlich aus dem Schauspiel und haben für eine grosse Schweizer Biermarke und ein People Magazin schon gemeinsam gedreht. «Das eine war ein Projekt, bei dem wir mit Francine Jordi singen mussten. Das war recht cool, ist aber leider nie veröffentlicht worden», erinnert sich Remo. «Wir kannten uns zuvor also schon für rund drei Tage», fügt Anina hinzu. Dass sie jetzt abermals gemeinsam vor der Kamera stehen, ist eher ein netter Zufall.
Die Zusammenarbeit gelingt schon recht gut. «Wir festigen uns langsam und zeigen unsere individuellen Seiten. Remo findet die Produkte zum Beispiel oft mega lässig und toll. Ich bin da eher kritisch. Mich haben Freunde schon gefragt, ob das extra so auf unsere Rollen zugeschrieben ist… ist es aber nicht! Ich konnte halt mit dem Messer aus der zweiten Sendung nichts anfangen», sagt Anina. Bei welchem Produkt wäre sie vollends aus dem Häuschen? «Ganz klar: Ein portables Bügelsystem, das ich überall mitnehmen kann. Ich liebe Bügeln und bügle alles, auch Socken und Bettwäsche!», sagt Anina lachend.
Die ersten beiden Sendungen wurden noch nicht gross beworben, jetzt soll es aber richtig losgehen mit Galaxus TV. «Ich war mit meiner Leistung zunächst nicht so zufrieden, aber wir sind auf einem guten Weg», sagt der selbstkritische Bündner Remo. «Ich darf's fast nicht sagen, aber ich habe Anina zu Beginn als typische Zürcherin wahrgenommen. Sie ist halt etwas kritischer und ich bin quirlig und tollpatschig. Das passt eigentlich super zueinander», sagt Kaufmann. «Bis jetzt hatte es auch wenig Produkte, die ich richtig toll gefunden habe. Der Plüschtiger hat mich überzeugt, aber der ist für Kinder und ich habe keine Kinder», ergänzt Anina. «Im Moment sind wir wie in der Verliebtheitsphase, es ist immer noch alles so aufregend und spannend», sagt Anina und Remo fügt an, dass er vor allem auch bei den Produkten noch etwas Optimierungs-Potenzial sieht: «Es braucht einerseits Produkte, die einfach absurd sind und bei denen wir rätseln müssen, was das denn sein könnte und dann braucht es auch Produkte, die weggehen wie warme Weggli.»
«Galaxus TV»: Live, Dienstags, 20.00 bis etwa 21.00 Uhr auf galaxus.ch und YouTube.
Anina Baumgartner
Remo Kaufmann
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.