Manuel Wenk
Hinter den Kulissen

Galaxus-Kundschaft investiert weniger ins Klima

Tobias Heller
16.4.2025

2025 bezahlt die Schweizer Kundschaft von Galaxus bei rund 10 % der Bestellungen einen freiwilligen Klimabeitrag. 2022 waren es noch 12 %. In Deutschland sank die Quote zwischenzeitlich sogar von 8 % auf 4,25 %, erholt sich aber seit Ende 2024 wieder leicht.

Jede Bestellung bei Galaxus hinterlässt einen CO₂-Fussabdruck. Dieser beginnt bei der Rohstoffgewinnung sowie der Herstellung des Produkts und endet bei der Lieferung der Einkäufe. Die Kundschaft kann für diese konsumbedingten Treibhausgas-Emissionen einen freiwilligen Beitrag zum Klimaschutz leisten (ehemals CO₂-Kompensation).

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    Klimabeiträge und CO2

2022 setzte die Schweizer Kundschaft von Galaxus bei knapp 12 % aller Bestellungen das Häkchen für den freiwilligen CO₂-Beitrag. Doch der Wind hat sich gedreht. Seit 2022 beträgt die kumulierte Inflation in der Schweiz über 6 %. Die dadurch gestiegenen Lebenshaltungskosten haben die Prioritäten der Kundschaft verschoben und der Anteil an Bestellungen mit Klimabeitrag sinkt kontinuierlich. Aktuell liegt er bei 10 % der Einkäufe.

Verglichen mit dem Nachbarn Deutschland ist die Bevölkerung in der Schweiz in Sachen Klimaschutz aber noch deutlich spendabler. In der Bundesrepublik sank der Anteil an Bestellungen mit Klimabeitrag erkennbar: von 8 % im Jahr 2022 auf zwischenzeitlich 4,25 %. Bei einer kumulativen Inflation von etwa 17 % über die letzten drei Jahre rückte Sparen für viele Deutsche vor den Klimaschutz. Doch im Gegensatz zur Schweiz scheint die Talsohle in Deutschland vorerst erreicht zu sein. Ende 2024 und Anfang 2025 investierten wieder mehr Deutsche bei ihrer Galaxus-Bestellung in die Umwelt – aktuell liegt der Anteil bei 4,8 %.

Grünes Geld gibt’s von wem?

In der Schweiz sind Grossstadtkantone wie Zürich oder Bern politisch oft röter und grüner als der Rest der Schweiz. Das zeigt sich bis zu einem gewissen Grad auch bei den Klimabeiträgen bei Galaxus: Pro Bestellung landet am häufigsten Geld aus Basel-Stadt, Zürich und Bern im Klimakässeli des Onlinehändlers. Am wenigsten Klimabeiträge pro Bestellung tätigen Kundinnen und Kunden aus den Kantonen Wallis, Appenzell Innerrhoden und Schwyz.

Auch in Deutschland spiegeln sich die Zahlen der fleissigsten «Umweltinvestoren» im Ergebnis der jüngsten Bundestagswahl wider. In den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen lassen sich die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Bestellungen, zum Wohle der Umwelt, etwas mehr kosten. Also in den Bundesländern, in denen das Bündnis 90/Die Grünen ihre höchsten Stimmenanteile erzielen konnten. In Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg und im Saarland hat der Klimabeitrag geringere Priorität.

Kleider machen Leute klimabewusster

Besonders motiviert, einen freiwilligen Klimabeitrag zu leisten, ist die Käuferschaft in der Schweiz und Deutschland bei Kleidung. Den höchsten Anteil verzeichnet die Produktsparte Sportartikel (in der ein Grossteil der Verkäufe auf Sportkleider zurückzuführen ist). In der Schweiz folgt direkt auf Rang 2 klassische Kleidung. Ob das mit der Offenlegung des Ursprungslandes der Kleider zusammenhängt, lässt sich nicht zweifelsfrei beantworten. Auch in der deutschen Rangliste finden sich Sportartikel an der Spitze, vor Spielzeug.

Am wenigsten Geld zum Wohle der Umwelt gibt es in beiden Ländern bei Bestellungen von Fahrzeugbedarf und IT-Produkten.

Das bewirkten die Klimabeiträge 2024

Durch die bei Galaxus in der Schweiz und in Deutschland im Jahr 2024 investierten Klimabeiträge konnten über 96’000 Tonnen CO₂ reduziert oder deren Ausstoss verhindert werden. Das entspricht rund 375'000 Autofahrten mit einem PKW von Zürich nach Hamburg und wieder zurück.

Leistest du bei deinen Galaxus-Bestellungen einen freiwilligen Klimabeitrag? Und falls ja, immer oder nur bei ausgewählten Produkten? Wir sind gespannt auf deinen Kommentar.

Titelbild: Manuel Wenk

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Nachhaltigkeit
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