

Dresscode-Knigge für Hochzeitsgäste: So vermeidest du Fettnäpfchen

Hier kommt der Gast: Damit du an der nächsten Trauung nicht zum ungewollten Mittelpunkt des Geschehens wirst, musst du dich an diese Kleiderregeln halten.
Erstmals erschienen am 18.05.2018Sobald der Startschuss für die diesjährige Hochzeitssaison fällt, hast du nur noch einen Gedanken: Was ziehe ich an? Schliesslich willst du an diesem Happening umwerfend aussehen. Damit du der Braut nicht die Show stiehlst und unweigerlich zum Gesprächsthema der anderen Gäste wirst, musst du einiges beachten. Da ich bereits einige Trauungen hinter mir habe, verrate ich dir meine persönlichen Dos and Dont’s:
Tipp 1: Bekenne Farbe
Dass die Nichtfarbe Weiss (inkl. Eierschale, Elfenbein und Ekrü) tabu ist, muss ich dir an dieser Stelle hoffentlich nicht sagen. Dasselbe gilt übrigens auch für Schwarz, das meiner Meinung nach nichts an einer Hochzeit verloren hat – ausser du trauerst um den Bräutigam, den du dir eigentlich selbst krallen wolltest. Wer sich per se nur dunkel kleidet, greift am heutigen Tag zu Navy.
Neben sämtlichen Blautönen passen zum grossen Fest auch Pastellfarben wie Rosa, Mint und Gelb. Aber Achtung: Je heller die Nuance, desto grösser ist die Gefahr, dass der Farbton bei starkem Sonneneinfall weiss aussieht. Das gilt insbesondere für helle Grau-, Silber- und Beigetöne.
Nein, bei Rot sehen nicht alle Bräute rot. Mich persönlich hat's an meiner Hochzeit nicht gestört. Wichtig ist, dass das Kleid Spielraum für Fantasien zulässt. Ein tiefes Dekolleté und ein hoher Beinausschnitt sind tabu. Damit du am Fest keinen bösen Blick der Braut erntest, solltest du sie vorsichtshalber fragen. Bei dieser Knallfarbe scheiden sich die Geister!
Tipp 2: Achte auf den Schnitt
Geize mit deinen Reizen, indem du nicht zu viel Haut zeigst. Das heisst aber nicht, dass du als Nonne zur Feier erscheinst, sondern: Wenn dein Kleid tief ausgeschnitten ist, dann darf es nicht zu kurz sein und umgekehrt. Ausserdem gilt: Wenn du es dir zum Ziel machst, den Brautstrauss zu fangen, dann vermeide den schulterfreien Carmen-Look. Dieser Schnitt erschwert das Hochheben deiner Arme sowie das Umarmen des Brautpaares.

Tipp 3: Augen auf beim Material
Klar, Seide ist ein edles Material, das sich toll auf der Haut anfühlt, aber: Es betont die Kurven und zwar sämtliche (ob gewollt oder nicht). Zudem verzeiht es kein langes Sitzen, weil der Stoff in der Po-Region unschön zerknittert. Bei Polyester hingen läufst du Gefahr, dass dir die Hochzeitsgesellschaft aufgrund deiner Schweissausbrüche naserümpfend aus dem Weg geht.
Tipp 4: Bedenke die Location
Falls die Trauung im Freien stattfindet – ich sage nur Wald- und Wiesen-Hochzeit –, überleg dir gut, für welches Schuhwerk du dich entscheidest. Im Gras machen sich Stilettos eher schlecht. Für unebene Böden eignen sich Wedges oder Sandalen mit Blockabsatz besonders. Eine Frau, die mit ihren High Heels in die Erde einsinkt, sorgt eher für Lacher, statt bewundernde Blicke. Wenn die Trauung in einer Kirche stattfindet, dann bedecke deine nackten Schultern unbedingt mit einer Stola.
Tipp 5: Die Accessoires-Wahl
Hast du dir für das Fest neue Schuhe gekauft? Dann lauf die Schuhe vorab ein. Nichts ist schlimmer, als den ganzen Tag in unbequemen Pumps rumzulaufen. Das sieht dir das Brautpaar auch an. Für die Farbwahl empfehle ich dir Nude-, Gold- oder Silbertöne. Schwarz ist als Accessoire erlaubt, wirkt aber meistens zu hart.
Outfits für die Gäste:
Die Trauzeugin
Als rechte Hand der Braut bist du den ganzen Tag auf Zack: Greif darum zu einem Schuhmodell mit Keil- oder Blockabsatz. Wenn du eine lange Robe trägst, lassen sich die Sandalen sowieso nur erahnen. Eine elegante Schultertasche sorgt (im Gegensatz zu einer trägerlosen Clutch) für freie Hände.
Die Brautmutter
Kauf dein Kleid erst, wenn deine Tochter fündig geworden ist. So kannst du dein Outfit in puncto Stil auf das Brautkleid abstimmen. Noch besser: Sprich dich mit der Mutter des Bräutigams ab, damit ihr ein harmonisches Bild abgebt.
Der Gast
Mit einem Cocktailkleid kannst du nichts falsch machen – ausser der Dresscode lautet «White Tie», dann muss eine bodenlange Robe her. Nudefarbene Schuhe lassen deine Beine länger aussehen.
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Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.