Ratgeber

DIY-Fashion für Anfänger: Wickelhose nähen

Vanessa Kim
26.8.2019
Mitarbeit: Anne Chapuis

In der Serie «DIY-Fashion für Anfänger» zeigen Anne und ich dir, wie du Fashion-Pieces nachnähst oder Klamotten rettest. In der heutigen Folge: Wie du eine Wickelhose nähst.

Ich habe die Hoffnung, dass der Sommer noch etwas anhält. Mein Fashion-Fazit aus den vergangenen Wochen: Kurz ist an Hitzetagen nicht immer die bessere Wahl. Ein leichter Stoff, der beim Gehen mit den Beinen mitschwingt, sorgt bei hohen Temperaturen für eine Mini-Abkühlung. Deshalb habe ich meine Kollegin Anne Chapuis darum gebeten, mit mir eine luftige Hose zu nähen. Der Profi schlägt mir eine Wickelhose zum Binden vor, ein Modell, das sich gleichermassen fürs Büro und die Badi eignet.

Das brauchst du:

Für die Wickelhose benötigst du drei Masse:

  1. Die Hosenlänge: 95 cm (ich bin 173 cm gross und will mein Modell taillenhoch und knöchellang tragen)
  2. Die Schrittlänge: 82 cm (bei mir)
  3. Der Taillenumfang: 75 cm (bei mir) + 2 x 3 cm Nahtzugabe + 20 cm für die Schürze*
*Die Länge kannst du nach persönlichem Gusto bestimmen. Du entscheidest im Vorfeld, wie viel respektive wie lang die Überlappung, der sogenannte Wrap, sein soll.

Für das Hosenbein addierst du zur vordefinierten Hosenlänge (diese beträgt bei mir 95 cm) + 3 cm am Saum und + 1 cm am Bund. Das macht bei mir eine Hosenbeinlänge von total 99 cm. Nun benötigst du noch die Breite. Diese rechnest du folgendermassen aus: Der Taillenumfang (bei mir 75 cm) + 6 cm (pro Seite 3 cm) + 10 cm (für die Überlappung respektive Schürze). Letztere 10 cm werden wir in einem späteren Schritt wieder abziehen. Je nach Gesässbreite kann das bis zu 20 cm sein. Das macht in meinem Fall ein Total von 91 cm.

Unser Stoffstück beträgt 95 cm x 91 cm.

Den Stoff legst du zum Ausschneiden bündig aufeinander, damit du anschliessend zwei gleich grosse Stücke hast. Eines davon faltest du der Länge nach in der Mitte. Vom Bund aus messen wir nun mit einem Lineal 41 cm nach unten (das ist die halbe Schrittlänge) und von der Seite her 10 cm (hier musst du wie oben dieselbe Po-Breite abziehen) nach innen. Mit einer Stoffkreide malst du im abgemessenen Teilbereich einen Halbmond auf den Stoff. Diesen schneidest du aus und wiederholst den Vorgang für das zweite Stoffstück.

Der besagte Halbmond ist später der Schritt. Halbmond einzeichnen und ausschneiden.
Der besagte Halbmond ist später der Schritt. Halbmond einzeichnen und ausschneiden.

Jetzt befestigst du die beiden Stoffstücke bündig aufeinander. Stecknadeln helfen dir beim Fixieren. Mit deiner Maschine nähst du entlang der «Halbmond»-Naht. Du kannst aber auch eine herkömmliche Nähmaschine benutzen. Der Verständlichkeit halber: Die «Halbmond»-Naht ist die einzige Stelle, an der du die beiden Stoffstücke aneinandernähst.

Der Halbmond ist die einzige Stelle, an der die beiden Stoffteile zusammengenäht werden.
Der Halbmond ist die einzige Stelle, an der die beiden Stoffteile zusammengenäht werden.

Für die Hosenbeine, die lose herumflattern (das ist so gewollt) versäuberst du die Seiten und schlägst den Saum der Hose um. Den Einschlag nähst du mit einer Maschine. Je schwerer der Stoff, desto schöner fällt er. Darum empfehlen wir dir, den Saum doppelt umzuschlagen, mit einem sogenannten Einschlag-Umschlag nach innen.

Damit nichts ausfranst, wird der Hosensaum mit der Maschine versäubert.
Damit nichts ausfranst, wird der Hosensaum mit der Maschine versäubert.

Weil es sich hierbei um eine Wickelhose handelt, benötigst du noch Bänder um diese später zu «wickeln». Hierfür ist der Taillenumfang ausschlaggebend. Das sind in meinem Fall 75 cm (die Bundlänge) + 30 cm (die Zugabe zum Binden der Schleife). Alternativ tun’s auch zwei Bänder à je 2 m.

Das Band klappst du der Länge nach bündig zusammen. Indem du die offene Seite mit der Maschine nähst, fixierst du den Bändel gleichzeitig am Hosenbund und schlägst gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Das Band klappst du der Länge nach bündig zusammen. Indem du die offene Seite mit der Maschine nähst, fixierst du den Bändel gleichzeitig am Hosenbund und schlägst gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wir haben uns für eine Bänderbreite von 2 cm entschieden. Damit das Ganze schöner daherkommt, nimmst du den Stoff doppelt. Sprich: 2 + 2 (die doppelte Breite) + 2 x 1 cm für die Nahtzugabe (links und rechts). Diese misst du ab und schneidest diese aus dem Stoffrest aus. Jetzt legst du den Bändel mittig auf den Hosenbund, die schöne Stoffseite nach aussen, fixierst das Band mit Stecknadeln am Bund fest und faltest es der Länge nach zusammen. Die schöne Seite zeigt nach aussen. Fertig ist die luftige Sommerhose, die dich durch die letzten Sommertage und die nächsten Badeferien begleitet.

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Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt. 


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