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Ungefärbte Kleidung ist ein nachhaltiger Trend
von Vanessa Kim
Damit du deine Bluejeans künftig ohne schlechtes Gewissen tragen kannst, haben Forscher:innen der Universität Georgia eine giftfreie Färbemethode für Indigo entwickelt.
Die Jeanshose darf in keinem Schrank fehlen: Im Schnitt besitzen Schweizer:innen bis zu zehn Exemplare. Allerdings ist der für Bluejeans typische Farbstoff Indigo umweltschädlich. Weil er nicht wasserlöslich ist, muss er mit toxischen Reduktionsmitteln wie Natriumhydrosulfit zum Färben von Stoffen gelöst werden. Die schädlichen Chemikalien landen danach im Abwasser und schliesslich in der Natur. Um dieses Problem zu lösen, haben Wissenschaftler:innen der Universität Georgia eine alternative Indigo-Färbemethode entwickelt. Sie funktioniert ohne Toxine und reduziert den Wasserverbrauch.
Bei der neuartigen Färbetechnologie muss Indigo nicht erst löslich gemacht werden. Stattdessen mischen es die Forscher:innen mit aus Holzzellstoffen gewonnenen Zellulosefasern, die bereits in der Papierindustrie zur Anwendung kommen. Sobald das daraus entstandene Nanozellulose-Hydrogel auf den unbehandelten Jeansstoff aufgetragen wird, bildet sich darauf eine netzartige Beschichtung. Diese kapselt die Indigopartikel ein und sie bleiben dauerhaft an den Denimfasern haften. Auch das Tragen und Waschen kann ihnen nichts anhaben.
Das neue Verfahren kann neben der Wasserverschmutzung auch den Wasserverbrauch bei der Jeansproduktion reduzieren. Es ist nicht nur frei von Toxinen, sondern verbraucht 25-mal weniger Wasser. Eine Schicht genügt, um über 90 Prozent der Farbe zu sichern. Zum Vergleich: Bei herkömmlichen Färbemethoden sind bis zu acht Schichten nötig, um zwischen 70 und 80 Prozent der Farbe zu sichern. Darum ist diese Färbetechnik umweltschonend und effizient.
Einziger Wermutstropfen: Die neue Technologie muss erst noch kommerzialisiert werden. Bis es so weit ist, sind mit Bakterien gefärbte oder «undyed» Jeansstoffe nachhaltige Alternativen für deine Garderobe.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.