
Meinung
Die Sportbrille Optray von React und warum ich mich nie mehr ohne sie in den Velosattel schwinge
von Patrick Bardelli
Dieses Jahr habe ich die Skibrille «Sight 2.0» von React mit auf die Piste genommen. Dank der lichtadaptiven Technologie wechselt das Glas dieser Goggle automatisch zwischen drei Tönungsstufen hin und her. Fazit: Top-Sicht und nie mehr nerviger Glaswechsel am Pistenrand.
Viel Schnee liegt Mitte Februar während der Sportferien nicht mehr im Berner Oberland. Genauer gesagt im Diemtigtal. Dafür lacht die Sonne fast jeden Tag vom Himmel über dem kleinen Skigebiet am Wiriehorn. So gut wie alle Pisten sind offen, beinahe alle Lifte in Betrieb. Und die Pisten sind noch in einem erstaunlich guten Zustand, immerhin liegen die Temperaturen tagsüber im zweistelligen Bereich.
Morgens ist der Schnee knackig, mittags griffig und am späteren Nachmittag durch die starke Sonneneinstrahlung dann sulzig. Egal, wie die Schneeverhältnisse sind: Nur gute Bodensicht auf der Piste macht Skifahren zum Genuss. Bei schlechten Lichtverhältnissen wird daraus jedoch schnell eine durchaus gefährliche Sportart. In der Regel kommen herkömmliche Skibrillen darum mit zwei unterschiedlichen Gläsern für sonnige und für alle anderen Verhältnisse. Und dann gibt es die selbsttönenden Modelle, die sich dank der sogenannten photochromatischen oder phototropen Technologie automatisch dem Umgebungslicht anpassen.
Diese Technologie nutzt auch der Schweizer Hersteller React in seinen Sportbrillen. Seit einem Jahr bin ich mit der Velobrille der Wattwiler unterwegs und top zufrieden. Nun habe ich zum ersten Mal die Skibrille «Sight 2.0» getestet.
Die «Sight 2.0» wechselt automatisch und stufenlos von Schutzkategorie 2 bis 4 von einer mittleren über ein dunkle bis zu einer sehr dunklen Tönung. Dadurch erübrigt sich der Glaswechsel am Pistenrand, sollten sich die Verhältnisse im Laufe des Tages ändern. Die in der Brille verbauten Solarzellen versorgen die Flüssigkristalle im Glas mit Strom. Wie die Velobrille passt sich auch die Goggle in einer Zehntelsekunde den Lichtverhältnissen an. Das geht so schnell, dass das Auge dies gar nicht mitkriegt.
Speziell an wolkenlosen Tagen kann die «Sight 2.0» ihre Stärken voll ausspielen. Fahre ich von einem sonnigen Pistenabschnitt in einen schattigen Teil, hellt die Brille unmittelbar auf. Noch beeindruckender ist es im umgekehrten Fall. Während andere phototrope Brillen hier oft einen Moment brauchen, geht das bei der Goggle von React ebenfalls im Nu.
Mit einem kleinen Regler oberhalb der Solarzellen kannst du die Abdunklungsintensität nach Belieben auch manuell einstellen. Von maximaler Abdunklung bis zum kompletten Deaktivieren, zum Beispiel bei Nebel, ist alles möglich. Ich habe diese Möglichkeit jedoch nicht genutzt und war mit der automatischen Funktion der Brille vollauf zufrieden.
Die polarisierenden Gläser sind gemäss Hersteller kratzfest, bruchsicher und beschlagen dank der Belüftung im Rahmen nicht. Die «Sight 2.0» soll mit allen gängigen Helmmarken kompatibel sein und problemlos über eine Korrekturbrille getragen werden können. Auf meinen «Grid» von Giro hat die Goggle super gepasst.
Die Brille kommt in einem Hartschalenetui, weiter im Lieferumfang enthalten sind ein Reinigungstuch und eine Brillensocke. Die rote Spiegelbeschichtung wirkt kontrastverstärkend für bläuliche Details, die blaue für rötliche Details. Die silberne Beschichtung wirkt nicht kontrastverstärkend.
Während drei Tagen war ich mit dieser Goggle nun beim Skifahren. Dabei waren zwei Tage sehr sonnig, einer wechselhaft mit oft diffusen Lichtverhältnissen. Bei allen Bedingungen hatte ich stets ein gutes Gefühl auf der Piste und den Verhältnissen entsprechend eine optimale Sicht.
Gerade an sehr schönen Tagen mit viel Sonne vermag die «Sight 2.0» zu überzeugen. Egal, ob ein Hang in der Sonne oder im Schatten liegt, die Brille dunkelt für das Auge unmerklich ab oder hellt auf. In Kombination mit ihren Sportbrillen für Frühling und Sommer bietet der Brand aus Wattwil somit ein starkes Gesamtpaket an.
Pro
Contra
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.