Hinter den Kulissen

Die Schweiz im Goblin Mode: Jeder vierte Mann wechselt seine Unterwäsche nicht täglich

Jana Pense
21.3.2023

Jogginghose im Homeoffice und das Bett wird zum Wohnzimmer: Seit der Pandemie verbringen wir deutlich mehr Zeit zu Hause. Welche Folgen hat das für unsere Körperhygiene? Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Galaxus zeigt: Jede dritte Person in der Schweiz wäscht ihre Bettwäsche zu selten. Und fast ein Viertel der Männer wechselt die Unterhose nicht täglich.

Desinfektionsmittel im Bus und Händewaschen in Happy-Birthday-Länge: In den vergangenen drei Jahren waren Hygienemassnahmen unsere ständigen Begleiter im öffentlichen Raum. Der beschränkte soziale Kontakt hat aber häufig auch dazu geführt, dass wir Menschen im Privaten unsere Putz- und Waschroutinen vernachlässigt haben. Dem Trend auf der Spur kürte das Oxford Dictionary den Begriff «Goblin Mode» zum britischen Wort des Jahres 2022.

Kurz gesagt: Wer im «Kobold-Modus» ist, verschanzt sich in den eigenen vier Wänden, ist faul und schlampig und kümmert sich nicht um soziale Normen oder Erwartungen. Aber wie reinlich sind die Schweizerinnen und Schweizer tatsächlich in ihrem eigenen Zuhause? Im Auftrag von Galaxus hat das Marktforschungsinstitut GfK 1’000 Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren befragt, die die deutsch- und französischsprachige Bevölkerung repräsentieren.

Seid ihr noch ganz sauber?

Was ihre Unterwäsche betrifft, sind die Schweizerinnen und Schweizer auf den ersten Blick ziemlich hygienisch: 83 Prozent der Befragten wechseln sie wie empfohlen mindestens einmal am Tag. Auf den zweiten Blick zeigt sich, dass fast ein Viertel der Männer die Unterwäsche seltener wechselt. Von den Frauen in der Schweiz ist hingegen nur jede zehnte im Goblin Mode. Bei Frauen besteht allerdings auch ein erhöhtes Infektionsrisiko, wenn sie ihre Slips nicht täglich wechseln.

Nach Altersgruppen tragen die 50- bis 74-Jährigen in der Schweiz am häufigsten schmutzige Unterhosen, gefolgt von den 15- bis 29-Jährigen. Viele Unterwäsche-Goblins finden sich zudem unter den Personen mit geringer Schulbildung. Mit zunehmender Bildung nimmt auch die Hygiene bei den Slips und Boxershorts zu.

Ein Festmahl für Milben

Wie man sich bettet, so liegt man. Und viele Schweizerinnen und Schweizer liegen anscheinend ziemlich muffig. Laut Empfehlung sollten wir unsere Betten alle zwei Wochen frisch beziehen. Ein Drittel der Befragten gab an, dass sie ihre Bettwäsche seltener wechseln – dabei sind sie im DACH-Ländervergleich sogar am saubersten. Mit dem Alter scheinen die Menschen in der Schweiz immer hygienischer zu werden, denn am saubersten sind sie im Alter von 50 bis 74 Jahren. Bett(er) late than never?

Auch die Haushaltsgrösse ist entscheidend für die Sauberkeit in Schweizer Betten: In grösseren WGs und Familienhaushalten wechseln die Menschen ihre Bettwäsche seltener als in Single- und Zweipersonenhaushalten. Das liegt wohl am Aufwand. Wer nur ein Bett frisch beziehen muss, macht das wahrscheinlich regelmässiger als jemand, der sich gleichzeitig auch noch um die Betten der Familienmitglieder kümmert.

Auf den Zahn gefühlt

Zu einer gesunden Zahnhygiene gehört unter anderem, die Zahnbürste regelmässig zu ersetzen. Zahnärztinnen und -ärzte empfehlen, dass wir sie alle drei Monate austauschen. Mit knapp 18 Prozent sind die meisten Goblins in der Altersgruppe 15 bis 29 Jahre. Mit dem Alter nimmt die Mundhygiene laufend zu. Womöglich liegt das daran, dass jüngere Leute mehr auf ihre Ausgaben achten müssen. Im Budget fehlt dann auch mal das Geld für neue Zahnbürsten. Ausserdem ersetzen Berufstätige ihre Zahnbürsten häufiger als Nicht-Berufstätige. Im Ländervergleich schneiden die Schweiz und Österreich deutlich schlechter ab als ihre deutschen Nachbarn. In der Schweiz gibt es mit knapp 14 Prozent fast doppelt so viele Goblins wie in Deutschland.

Frisch geduscht in die schmutzige Unterhose

Bei Fragen nach der Körperhygiene darf natürlich das Duschverhalten nicht fehlen. Empfohlen wird, zwei- bis dreimal in der Woche zu duschen oder zu baden. Verglichen mit den vorangehenden Kategorien gibt es in diesem Bereich am wenigsten Goblins. Regelmässiges Duschen bzw. Baden scheint in der Schweiz (und übrigens genauso in Deutschland und Österreich) eine hohe Priorität zu haben – mehr noch als täglich frische Unterwäsche.

Wie sieht deine Hygieneroutine aus? Lebst du auch im Goblin Mode oder ist bei dir zu Hause alles blitzblank? Und wo ist dir Sauberkeit besonders wichtig? Diskutiere in der Kommentarspalte mit.

Die Befragung wurde vom 26.12.2022 bis zum 04.01.2023 durchgeführt.

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Jana Pense
Communications Manager
Jana.Pense@galaxus.de

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