

Der abschliessende und definitive Kaufratgeber für Kochbücher
Ich liebe Kochbücher und besitze viel zu viele davon. Es gibt nämlich nur eine Handvoll, die ich immer und immer wieder hervornehme. Entweder zur Inspiration oder für grundlegende und klassische Rezepte.
Kochbücher haben Biografien abgelöst: Es gibt kaum einen C-Promi, der noch kein Kochbuch veröffentlicht hat. Dieses Kochbuch sammelt sogar Rezepte von Hochkarätern wie Renzo Blumenthal oder Denise Bielmann. «Kochrezepte gibt es viele. Promis auch. Doch beides in einem Buch vereint, ist eine seltene, aber umso interessantere Kombination», heisst es in der Buchbeschreibung. Ich zweifle an dieser Aussage, da Promikochbücher alles andere als selten, dafür selten interessant sind.
Kauf dir daher lieber Kochbücher, die dir auch weiterhelfen. Dazu habe ich meine in drei Kategorien unterteilt.
Kochbücher zur Inspiration
Schön bebilderte Kochbücher, oft mit persönlichen Geschichten unterlegt. Diese Kochbücher brauche ich weniger der Rezepte wegen, sondern als Inspirationsquelle. Wenn du gut kochen kannst, brauchst du das Rezept nicht genau zu befolgen. Sofern es sich nicht um Kochbücher aus Sternehäusern handelt, natürlich. Dort sind die Rezepte so raffiniert und ausgeklügelt, dass du beim Nachkochen ohne Rezept kläglich scheitern wirst .
Ehrlich gesagt besitze ich am wenigsten Kochbücher aus dieser Kategorie. Ich mag viel lieber «dichte» Kochbücher mit vielen Rezepten. Zwei Empfehlungen habe ich dennoch.
Tanjas Kochbuch
Die beste Köchin der Schweiz zeigt, was sie zu Hause so kocht und wie du Ideen aus der Sterneküche auch im Alltag umsetzen kannst.

Jerusalem: Das Kochbuch
Hier sind wir schon beinahe im Klassiker-Segment. Der schönen Bilder wegen und weil es doch erst ein paar Jahre alt ist, nehme ich dieses Kochbuch von Tausendsassa Ottolenghi sehr gerne als Inspirationsquelle.
Grundlagen
Wie geht schon wieder eine Béchamel-Sauce? Muss die Butter für den Mürbeteig nun kalt sein, oder Zimmertemperatur haben? Was muss ich bei der Herstellung von Mayonnaise beachten? Diese Kochbücher sind nicht «sexy», erfüllen aber ihren Zweck. Sie bringen dir das Handwerk bei und dienen als Nachschlagewerke.
Tiptopf
Muss ich dazu noch etwas sagen? Das Buch aus der «Kotzi» (für Nichtschweizer: Lieblich für «Kochschule») ist noch immer Gold wert, wenn es um simple Zubereitungsarten geht.

Tiptopf
Deutsch, Ursula Affolter, Monika Jaun Urech, Marianne Keller, Ursula Schmid, Gabriele Emmenegger Mayr von Baldegg
Salz. Fett. Säure. Hitze
Ein neues Buch mit dem Ansatz, alles ganz generell in die titelgebenden Kategorien einzuteilen, was gut funktioniert. Neue Denkweisen lassen dich über den Tellerrand blicken. Mein Lieblingskochbuch des letzten Jahres. Da wir im Jahr 2019 leben, gibt es auch eine Netflix-Serie zum Buch.
Die grosse Teubner Küchenpraxis
Willst du wissen, wie du eine Seezunge filetierst? Teubner weiss es. Was ist eine «Demi Glace» und wie wird sie zubereitet? Hier findest du die Informationen. Das Buch gehört zur Standardausrüstung des ambitionierten Hobby-Kochs. Alles ist Schritt für Schritt und in schönen Bildern erklärt.
Klassiker

Das sind Standardwerke über die regionale Küche eines Gebiets oder eines Autors / einer Autorin. Ich empfinde diese Bücher als «Zwischending»: Einerseits sind sie unheimlich inspirierend, andererseits vermitteln sie teilweise jahrhundertealte Kochtechniken.
Die klassische italienische Küche
Wenn ich nur ein Kochbuch auf eine einsame Insel mitnehmen könnte, wäre es dieser Klassiker von Marcella Hazan. Hazan hat damit die italienische Küche in die USA gebracht. Ihre Rezepte sind so simpel, wie sie genial sind. Bilder gibt es keine, nur Illustrationen. Was mich zunächst abgeschreckt hat, ist für mich heute ein Segen. So werde ich nicht durch Foodporn vom Kochen abgelenkt.
Japanese Cooking: A simple Art
Ich mag die japanische Küche ausserordentlich und das ist ihre Bibel. Rezepte gibt es erst ab Seite 150, davor handelt das Buch Techniken, Zutaten und Werkzeuge der japanischen Küche ab. Ein Nachschlagewerk, das seinesgleichen sucht.
Aus Schweizer Küchen
Marianne Kaltenbach war so etwas wie die «Grande Dame» der Schweizer Kochbuchautorinnen. Dieses Kochbuch ist alles, was du brauchst, um traditionelle Schweizer Gerichte zuzubereiten. Ich habe meine Ausgabe in einem Brocki gefunden, zum Glück gibt es aber eine Neuauflage. Du brauchst also nicht zu stöbern.
Auch wenn dies die abschliessende und definitive Liste aller Kochbücher ist: Um ergänzende Ideen bin ich immer froh. Ohne welches Kochbuch kommst du nicht aus? Schreib es mir in die Kommentarspalte.
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.