Produkttest

Bauknecht B8 Review: Nie mehr ohne Autodosierung

Die Bauknecht B8 W946WB Waschmaschine ist mit ihren 1349 Franken teuer. Doch kommt sie mit einem netten Feature, das Waschmittel automatisch dosiert. Aber lohnt sich allein deswegen der Kauf einer so teuren Maschine? Ich rechne nach.

Neue Wohnung, neue Waschmaschine. Die Bauknecht B8 (das lästige Kürzel W946WB lass ich weg) fällt durch ihr grosses Bullauge auf. Seit acht Wochen steht der Frontlader in meiner Altbauwohnung und wäscht vor sich hin und hat nun sechzehn Waschladungen hinter sich. Ein paar mehr, weil ich vor Begeisterung gerade ganz viel wasche.

Meine Wahl fiel auf die «B8», weil sie eine grosse Trommel hat, leise und mit dem Energie Label «A» sehr stromsparend sein soll. Okay, ganz günstig war sie nicht, aber man gönnt sich ja sonst nichts, oder? Immerhin soll die Maschine eine Ewigkeit halten. 15 Jahre, laut Mietrecht, aber dann läuft sie täglich. Bei mir rechne ich daher mit 20 Jahren.

Nach aufgerundet 20 Waschgängen kann ich sagen: Ich brauche nur halb soviel meines Waschmittels. Und meine Wäsche ist sauber.

Grosses Highlight Autodosierung und Lautstärke

Mit Abstand das beste Feature der Maschine ist die Autodosierung. Anstelle des normalen Dosierfachs erwartet dich ein Tank, ähnlich wie der eines Autos. Er fasst 400 Milliliter Weichspüler und 800 Milliliter Waschmittel. Die Maschine misst für dich während des Waschens, wie viel Mittel sie braucht. Wenn der Tank leer wird, meckert die B8.

Dieses Feature hat mir den Waschmittelverbrauch kurzerhand halbiert. Meine Flasche Persil hält auf einmal weit länger durch, als auf der Flasche steht. 25 Waschgänge? Eher 50. Das ist grossartig. Wer kauft schon gerne Waschmittel? Bonus: Ich muss mich dank Tank und niedrigerem Verbrauch nicht mehr so oft um Waschmittel kümmern wie bisher und das ist ganz okay so.

Flüstert vor sich hin

Die Waschmaschine steht neben meinem Schlafzimmer, deshalb darf sie nicht laut sein. Das ist die B8 auch nicht. Sie dröhnt maximal auf 71 Dezibel. Das ist ungefähr so laut wie ein Staubsauger. Diesen Lärm veranstaltet sie aber selten. Während den Testwochen hat sie kaum mehr als ein leises Brummen von sich gegeben. Einzig die Dampf-Hygiene-Option klingt, als würde jemand durch meine Wohnung stampfen.

Und will ich trotzdem während des Waschens schlafen, bietet Bauknecht die «Mischwäsche extra leise» Option. Dann summt die B8 kaum hörbar während siebeneinhalb Stunden durch die Nacht.

Die Bauknecht ist nicht nur leise, sondern sagt dir auch, was sie macht. Schon des Screens wegen ist die B8 ein Upgrade zur alten Maschine in meiner WG. Da war ein Blick ins Handbuch unerlässlich. Was bedeuten die Zeichen mit den Kreisen, Dreiecken, Punkten und Vierecken? Wie haben wir je irgendeine Wäsche sauber gekriegt mit kryptischen Symbolen als Hauptorientierungspunkten? Die B8 erklärt dir alles mit Worten. War denn das so schwierig, Alte-Maschinen-Hersteller?

So weit, so praktisch. Aber: Die B8 ist sauteuer. Nur neun Kilo Wäsche für 1300 Franken scheint etwas steil.

Lohnt sich der Kauf einer so teuren Maschine?

Während die B8 wäscht, rechne ich nach. Mit Autodosierung und geringerem Wasserverbrauch spart die teure Maschine Ressourcen. Aber ab wann lohnt sich der Kauf der 1349 Franken teuren Bauknecht? Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Maschine von 758 Franken, was etwa der günstigsten, vergleichbaren Maschine im Sortiment entsprich. Dazu Persil und Lenor.

Die Regeln für folgende Rechnungen:

  • Alle Preise sind ohne Förderbeiträge, Mengenrabatte und Aktionspreise gelistet.
  • Alle Preise bleiben gleich während der gesamten Betriebszeit.
  • Die Lebensdauer einer Waschmaschine ist auf 20 Jahre angesetzt.
  • Der Einfachheit halber funktioniert die Maschine in dieser Zeit ohne Wartung oder Schäden.

Ohne Autodosierung kippe ich einfach Waschmittel und Weichspüler in die Schublade. Das korrekte Mass interessiert mich nicht. So halten eine Flasche Weichspüler und eine Flasche Waschmittel zwei Monate, ich verbrauche also je sechs im Jahr. Mit der Autodosierung sinkt der Verbrauch auf je drei Flaschen pro Jahr. Ich wasche zwei Ladungen pro Woche.

Die Bauknecht verbraucht im Gegensatz zur Durchschnittsmaschine einen Liter Wasser weniger pro Ladung. Wir rechnen mit einem Wasserpreis von 1.85 Franken für 1000 Liter. Damit fällt der Wasserverbrauch kaum ins Gewicht. Das ergibt nach dem Kauf Betriebskosten für die Maschinen, ohne Strom:

  • Bauknecht: 82.61 Franken pro Jahr
  • Durchschnittsmaschine: 156.75 Franken pro Jahr

Über Zeit ergibt sich dann diese Grafik:

Das Resultat: Ab dem achten Betriebsjahr wird die anfangs teurere Maschine günstiger im Verbrauch und am Ende der 20 Jahre Betriebszeit habe ich 891.85 Franken gespart.

Aber: Meist kaufst du eine Waschmaschine beim Umzug. Wenn du also eine Familie gegründet hast, dann sind das mehr Personen. Ich rechne der Einfachheit halber mit drei Personen über die ganze Lebensdauer.

Das Resultat: Die Bauknecht ist schon ab dem dritten Betriebsjahr profitabel und in 20 Jahren sparst du 3857.54 Franken.

Fazit

Die Bauknecht B8 W946WB wäscht perfekt, ist leise und gar nicht so teuer, wie du denkst. Du brauchst immer die gesamten Kosten anzuschauen. Ich bin überrascht, dass sich alleine mit dem gesparten Waschmittel nach acht Jahren die Maschine schon gerechnet hat. Ich hatte gedacht, das rechne sich in 20 Jahren nicht. Vor allem für Familien und Vielwaschende ist die Bauknecht B8 eine absolute Empfehlung von mir.

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Die Welt in 25 Bildern pro Sekunde. Als Journalistin erzähle ich, weil die Welt ist voller Geschichten, die erzählt werden wollen. Ob national oder international, alles was ich dafür brauche, ist Mikrofon und Kamera.


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