

Wo ist links, wo rechts? 5 Lern-Tricks für Kinder (und Erwachsene)
Die Sache mit links oder rechts kann ganz schön schwierig sein. Nicht nur für Kinder. Mit diesen fünf Tipps wird es aber kinderleicht.
Links ist da, wo der Daumen rechts ist. Logo, oder nicht? Als Kind hast du die Redewendung sicher zu hören bekommen – gebracht hat sie dir damals aber herzlich wenig. Der Spruch ist so alt wie nutzlos, um die beiden Seiten voneinander unterscheiden zu lernen.
Inzwischen weisst du wahrscheinlich, wo der Daumen rechts ist. Falls nicht, bist du nicht alleine. Zwar bekunden vor allem Kinder Mühe mit dem Auseinanderhalten. Aber eben nicht nur. Laut Bild der Wissenschaft stehen 20 bis 30 Prozent der Menschen auf Kriegsfuss mit rechts und links. Das habe einen evolutionsbedingten Grund: In uns angelegt sei eigentlich die Orientierung nach der Umgebung und den Himmelsrichtungen – nicht aber nach links oder rechts. Und dann sind die beiden Seiten ja auch noch relativ. Sprich: Sie wechseln je nach Standpunkt. Das macht die Verwirrung komplett.
5 wegweisende Methoden
Evolution und Perspektivenwechsel hin oder her: Im Alltag müssen wir trotzdem wissen, wohin wir abbiegen müssen. Und das am besten schon im frühen Alter. Wie du das deinen Kindern (oder dir selbst) beibringen kannst, erfährst du in den folgenden fünf Punkten.
1. Mit den Fingern zeigen
Der Fingertrick ist der ultimative Hack für Kinder, die schon zur Schule gehen. Voraussetzung ist nämlich, dass zumindest Grossbuchstaben bekannt sind. Strecke die Hände von dir weg und spreize die Daumen ab. Bei der linken Hand ergibt sich so mit Daumen und Zeigefinger ein grosses «L» – für links. Bei der anderen Hand ist das «L» dagegen seitenverkehrt, stimmt also nicht.

Quelle: Katja Fischer
2. In Büchern suchen
Übung macht bekanntlich den Meister. Wenn du deinem Kind beim gemeinsamen Bücheranschauen und Geschichtenerzählen bewusst immer wieder Suchaufgaben stellst und «links» und «rechts» einbaust, wird es sich bald besser zurechtfinden. Auf welcher Buchseite fährt der grüne Traktor? Hast du den schwarzen Vogel oben links gesehen? Steht der Junge rechts oder links von seiner Mutter? Oder: Ich sehe etwas, was du nicht siehst und das ist rot und steht oben rechts. Wimmel- und Suchbücher eignen sich perfekt dafür.
3. Körpermerkmal als Komplize
Meine siebenjährige Tochter weiss genau, wo links ist. Nämlich dort, wo sie ein kleines Muttermal am Daumen hat. Hat dein Kind ein ähnliches Körpermerkmal? Ob Muttermal, Narbe, Pigmentfleck oder Ähnliches: Definiert das Merkmal als Eselsbrücke. Von Vorteil ist natürlich, wenn es unverdeckt und auf die Schnelle ersichtlich ist. Eine Narbe unter der Hose am linken Knie nützt beim Velofahren wenig.

Quelle: Shutterstock
4. Spiele spielen
Mit Farben, Formen und Figuren lernt das Kind schneller. Bei «Rinks und Lechts» etwa, einem Spiel ab sechs Jahren, schlüpft es in die Rolle eines Polizisten und muss aus der Sicht des jeweiligen Wachmannes nach links oder rechts wandern. Gar nicht so einfach, wenn die einen Polizisten mit dem Gesicht zum Kind stehen, andere ihm aber den Rücken zudrehen. «Sophie la Girafe» eignet sich dagegen schon ab drei Jahren: Acht Holzfiguren lassen sich in 24 verschiedenen Modellen nachbauen und nehmen so jedes Mal einen neuen Standpunkt ein. Und ein themenspezifisches Rätselbuch wie dasjenige in der Produktliste unten bietet zahlreiche kindgerechte Übungen, um den räumlichen Orientierungssinn zu schulen.



Die neuen LernSpielZwerge - Räumliche Orientierung
Deutsch, Carmen Eisendle, Loewe Lernen und Rätseln, 2022
5. Singend zum Ziel
In einem Auto sitzt der Fahrer oder die Fahrerin – zumindest hierzulande – immer links. Und der Uhrzeiger dreht immer nach rechts. Dein Kind braucht sich also im Prinzip nur diese zwei Umstände zu merken und hat den Links-Rechts-Dreh raus. Auswendig lernen kann es anhand des folgenden Kinderliedes. Versprochen: Je nerviger der Song, desto rascher sitzt der Text.
Die dauerhafte Lösung – für Volljährige
Wenn alle Punkte nichts nützen, bleibt noch diese letzte Möglichkeit: die Richtungen auf den Handrücken tätowieren lassen – ganz nach dem Vorbild der Australierin D'Kodia Laine. «Meine Freunde machten Witze darüber, wie albern es aussieht, wenn ein Erwachsener mit den Händen die L-Form macht, um die Richtung zu unterscheiden», sagte sie 2021, als ihr Tattoo-Bild viral ging. Ihr Freund habe jeweils ein «L» und ein «R» auf ihre Hand gezeichnet. Bis sie sich für eine nachhaltige Lösung für ihr Problem entschied.

Quelle: Instagram/laurenwinzer
Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.