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Hintergrund

Warum eigentlich ist die Schweizer Fahne ein grosses Plus?

Immer, wenn dir das Gefühl von Heimat vermittelt werden soll, siehst du sie. Die Nationalfahne. Aber wieso genau mit weissem Kreuz auf rotem Grund?

«Well, the flag is a big plus» soll Roger Federer auf die Frage, was das Beste in der Schweiz ist, geantwortet haben. Ich finde keine direkten Übermittlungen von diesem Gespräch, aber eins steht fest: Auf dem Schweizer Nationalwappen ist ein grosses weisses Kreuz abgebildet, das auf rotem Grund liegt. Auf Pantone-Farbe 485C, um genau zu sein. Aber das war nicht immer so.

De Napoleon häts erfunde

Napoleon Bonaparte selbst verordnete der Helvetischen Republik (1798–1803) eine dreifarbige Fahne in den Farben Grün, Rot und Gelb und schuf so die erste Schweizer Nationalflagge. Offenbar war die Bevölkerung mit dieser Flagge nicht zufrieden. Sie verschwand nach der Abschaffung der Helvetischen Republik und machte derjenigen Fahne Platz, die heute ziemlich jede Lebensmittelverpackung schmückt, die mit «swissness» werben möchte.

Die Fahne der Helvetischen Republik war eine Trikolore in Grün, Rot und Gelb.
Die Fahne der Helvetischen Republik war eine Trikolore in Grün, Rot und Gelb.
Quelle: António Martins

S Chrüz isch gar nöd so neutral

Die gleichlangen Seiten des Wappens wecken bei mir Assoziationen mit den Schweizer Werten von Bescheidenheit und Neutralität. Aber ganz so pazifistisch ist die Geschichte dann leider doch nicht. Die quadratische Form, die weltweit einzige neben derjenigen des Vatikans, ist auf das Format des Erkennungszeichens der Schweizer Soldaten zurückzuführen. Diese hatten sich in der Schlacht bei Laupen im Kanton Bern im Jahr 1339 ein weisses Kreuz auf ihr Kettenhemd genäht. So konnten sie sich von anderen Soldaten unterscheiden.

Rot rot rot, wie de Fahnegrund

Die Schweizerfahne, wie du sie in der heutigen Form kennst, wurde 1840 geschaffen und acht Jahre später, bei der Gründung der Schweiz, endgültig in der Verfassung verankert. Dabei wurde im Bundesgesetz akribisch festgehalten, dass die Nationalfahne «ein im roten Feld aufrechtes, freistehendes weisses Kreuz, dessen unter sich gleiche Arme je ein Sechstel länger als breit sind» ist. Über die Herkunft der roten Farbe sind sich die Historiker und Historikerinnen aber uneinig. Die einen sehen eine Verbindung zur Religion und meinen, das Rot soll Blut von Jesus Christus darstellen. Andere wiederum vermuten, dass die Farbe vom damaligen Berner Wappen abstamme. Ich glaube, das Rot kommt von der Farbe der Köpfe der Bevölkerung, wenn wieder einmal eine Steuererhöhung droht.

Jetzt kannst du dich zurücklehnen und deinen freien Nationalfeiertag geniessen. Denn mit diesem Wissen brauchst du gar keinen Alkohol zu trinken, um deinen Mitmenschen mit einer Fahne auf die Nerven zu gehen. Und ja richtig, es heisst Fahne und nicht Flagge.

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Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.


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