

VSCO, E-Girl, Harajuku – kennst du diese hippen Styles?

Die neuen Trendbegriffe der Mode haben es in sich. Sie klingen skurril, sind aber vielseitiger denn je. Ein Guide durch die populärsten Mode-Styles der Generation Z.
Rückblickend auf das vergangene Jahr veröffentlicht Google ein Ranking der meist gesuchten Mode-Begriffe. Nebst den beliebtesten Outfits vom roten Teppich oder den angesagtesten «How to wear Looks», sind auch die «Top Trending Style Searches» aufgeführt. Beim Durchschauen der Rangliste strauchel ich gleich über mehrere Begriffe. Als Fan von Animes und «Underground»-Filmen weiss ich was «Camp» und «Steam Punk» bedeutet. Was aber hat es mit dem VSCO-Trend auf sich und wie sieht ein E-Girl aus? Scheinbar habe ich trotz fleissigem Durchblättern von Modemagazinen und Internetzugang einige Trends verpasst. Ich starte meine Recherche.
Camp
Auf Platz eins steht «Camp». Schriftsteller und Dandy Oscar Wild prägte den Begriff bereits im 18. Jahrhundert. Camp steht für eine ironisch übertriebene und oft kitschige Ausdrucksweise. Während der Met Gala 2019 mit Motto «Camp» schwebten ganz im Sinne von Camp hysterische Kompositionen aus Glitzer, Federn und Tüll über den roten Teppich.

Quelle: @eve.frsr
E-Girl und E-Boy
Wie beim «e» vor Mail ist damit die Abkürzung für «elektronisch» gemeint. Die «elektronischen» Jungs und Mädchen treffen sich online auf Apps wie TikTok. Der Stil ist eine Collage des Aussehens japanischer Manga-Charaktere und dem vermeintlich totgeglaubten «Emo-Style». Die 17-jährige Sängerin Billie Eilish repräsentiert den Trend in der Popkultur. Bunte Haare, ein an die Comicfigur «Joker» erinnerndes Make-up und eine sentimentale Grundstimmung gehören dazu.



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Steampunk
Inspiriert von Fantasy-Romanen beschreibt Steampunk eine alternative Zukunftsform. Die Ästhetik dieses Retro-Futurismus erinnert an das viktorianische Zeitalter. Nostalgische Technik wie dampfbetriebene Maschinen oder Zahnradgetriebe werden mit modernen Inventionen kombiniert. Typisch ist die Begeisterung für das Erfindertum. Anhänger der Szene kreieren Kostüme und Accessoires oft in aufwändiger Handarbeit selbst.
Harajuku
Vertreter des Harajuku-Stils treffen sich im gleichnamigen Stadtviertel von Tokyo.
Der Style ist exzentrisch und bedient sich ziemlich jeder existenten Form von Ästhetik. Harajuku lässt sich in zahlreiche Stilrichtungen unterteilen. Lolitas tragen Barock anmutende Kostüme in Pastellfarben, Gothic-Lolitas viktorianische Roben in schwarz, die Decoras einen knallbunten Layer Look und reichlich Accessoires. Nebst der aufwändigen Kostümierung ist auch das Posieren in der Öffentlichkeit wesentlich.

Quelle: @tokyofashion
Preppy
Der Begriff Preppy, übersetzt adrett, ist abgeleitet von «Preparatory School». Diese weiterführenden Schulen werden von Kindern wohlhabender Familien besucht. Der Dresscode ist schick, die Kleider hochwertig. Klassiker wie Polohemden, Loafers oder Chinos sind feste Bestandteile des Outfits. Bekannt für den Preppy-Look sind die Kollektionen von Lacoste, Ralph Lauren oder Tommy Hilfiger.

Quelle: @naoyuki_nemoto
Yankii
Auch diese Subkultur kommt aus Japan und existiert bereits seit den 1950er Jahren. Nach dem zweiten Weltkrieg adaptierten jugendliche Banden Teile der westlichen Populärkultur. Elemente aus Rock und Punk werden mit traditionellen Stilelementen kombiniert. Football Jacken werden mit japanischen Schriftzeichen bestickt, die «Nikkapokka»-Arbeitshose zum Hawaiihemd kombiniert. Eng mit den Yankiis ist die Subkultur der Bōsōzoku verwandt, deren Anhänger aufgemotzte Motorräder und Autos fahren.
Vintage
Für ihren Auftritt auf dem Red Carpet entschieden sich im vergangenen Jahr viele Stars für ein Kleid aus den Archiven ihrer Lieblingsdesigner. Nachhaltigkeit ist im Fokus, Kleider können gebraucht gekauft werden. Da sich Trends in immer kürzer werdenden Abständen wiederholen, kann auch ein Secondhand Teil total angesagt sein. Der Vintage Style beschreibt keine spezifische Ästhetik, sondern den Trend, wieder häufiger auf Flohmärkten oder in Vintage-Shops einzukaufen.

Quelle: @vsco
VSCO
Die Filter der VSCO-App verleihen den Instagram Posts der so genannten VSCO-Girls den typisch verbleichten, pastelligen Look. Zum Stil gehört ein Liste spezifischer Modeartikel. Die Haare werden mit einem Scrunchie zum Dutt gebunden. Pflicht ist der Fjällräven «Kanken» Rucksack, ein Paar Birkenstock oder Vans und bestenfalls bist du mit dem Pennyboard unterwegs. Zum Ausdruck ihres Umweltbewusstseins trinken diese Girls nur aus wiederverwendbaren Trinkflaschen oder Strohhalmen und schwören auf den natürlichen No-Make-up-Stil.
Emo
Ursprünglich leitet sich der Begriff von der Musikrichtung «Emotional-Hardcore» ab. Emos kombinieren Elemente aus Grunge, Punk, Gothic und der Skate-Kultur. Der Hit «Durch den Monsun» von «Tokio Hotel» verhalf dem Emo-Stil bereits 2005 zum kommerziellen Durchbruch. In den Medien wurde die Subkultur kontrovers besprochen. Der androgyne Look machte sie zum Ziel von Mobbing-Attacken, ausserdem wurde der Szene Suizidalität und der Hang zur Selbstverletzung nachgesagt.

Quelle: @silencearsenal


Wenn ich nicht gerade ein Cordon bleu esse, surfe ich im Internet. Dort finde ich nebst lustigen Youtube-Videos auch Inspiration. Mit Mode, Filmen und Kochen beschäftige ich mich leidenschaftlich gerne. Als selbsternannte Fashionista treibe ich weder Sport noch ernähre ich mich vegan oder glutenfrei. Wie Sophia Loren einst sagte: «Alles, was Sie hier sehen, verdanke ich Spaghetti» – oder eben Cordon bleu.