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Ugg Boots sind jetzt kürzer und klobiger – und so beliebt wie schon lange nicht mehr

Die Liebe für hässliche Schuhe hält auch eisigen Temperaturen stand. Gerade hoch im Kurs: Tiefe Ugg Boots mit Plateau. Nur sind sie überall ausverkauft.

Bequem, klobig, polarisierend – das scheint gerade das Erfolgsrezept für Schuhe zu sein. Die trendige Formel hauchte den Marken Birkenstock, Crocs und Ugg neues Leben ein und sicherte den Aushängeschildern für hässliche Treter Plätze an der Spitze des Modemarkts. Und an den Füssen zahlreicher Promis und Influencerinnen.

Nun, da die Slipper von Birkenstock und Crocs Winterpause machen, dominieren insbesondere die kuscheligen Ugg Boots. Auch wenn sie nie ganz verschwunden sind: So gehypt wie diese Saison waren die Schuhe wohl seit den 2000ern nicht mehr. Der Hashtag #uggs verzeichnet auf Tiktok über eine Milliarde Views. Eines der Modelle ist laut Modesuchmaschine Lyst das viertbegehrteste Fashionprodukt des Quartals. It-Girls wie Kendall Jenner und Bella Hadid lieben ihre Uggs, so wie Paris Hilton und Kate Moss es vor 15 Jahren getan haben.

Ugg Boots 2.0: mehr Sohle, weniger Schaft

Angetrieben wird die zweite Blütezeit des australischen Surfschuhs unter anderem von der generellen Trendbewegung hin zu mehr Komfort. Aber auch von einem zeitgemässen Designupdate. Modelle mit fünf Zentimeter dicker Sohle haben den Uggs eine neue Plattform in der Modewelt verschafft. Mit Plateau wirken die Dinger frischer. Mehr Fashion, weniger Hausschuh.

Der «Platform Ultra Mini» wird gerne in Kombi mit Leggings und hohen weissen Socken getragen.
Der «Platform Ultra Mini» wird gerne in Kombi mit Leggings und hohen weissen Socken getragen.
Quelle: Instagram: @lovisaworge
Der Schaft des «Platform Mini» ist ein kleines bisschen höher.
Der Schaft des «Platform Mini» ist ein kleines bisschen höher.
Quelle: Instagram: @taina.mood

Ausschlaggebend für die Uggs der neuen Generation ist auch die Schafthöhe. Im Gegensatz zu den Nullerjahren sind heute vor allem tiefe Versionen gefragt. Der beliebte «Mini» endet beim Knöchel, der «Ultra Mini» leicht darunter. Der noch tiefere, slipperartige «Tazz» hat es auf oben erwähntes Lyst-Ranking geschafft.

Zwar sind Stiefel mit tiefem Schaft nicht per se Trend, aber sie lassen sich leichter zu locker geschnittenen, langen Hosen kombinieren, die Skinny Jeans langsam aber sicher ablösen. Ausserdem sind sie optisch schmeichelnder. Reguläre Uggs enden häufig an der dicksten Stelle der Wade. Zusammen mit dem klobigen Schaft kann dies unvorteilhaft wirken.

Das Modell «Tazz» ist mehr Slipper als Stiefel.
Das Modell «Tazz» ist mehr Slipper als Stiefel.
Quelle: Instagram: @alexcrpn
Eine beliebte Kombi: Tiefe Uggs und weite Jeans.
Eine beliebte Kombi: Tiefe Uggs und weite Jeans.
Quelle: Instagram: @tinvbc

Auch klassische Modelle profitieren vom Hype

Doch eines dieser tiefen Modelle mit Plateau zu finden, ist aktuell wahnsinnig schwierig. Sie sind ständig ausverkauft. Mit Absicht. Die Deckers Outdoor Corporation, der die Marke Ugg gehört, erzeugt eine künstliche Knappheit, indem sie beliebte Modelle wie den «Platform Ultra Mini» nur auf der offiziellen Website und in Geschäften von Ugg vertreibt. Das erweckt den Anschein von Exklusivität und regt zu Diskussionen auf Social Media an.

Leute verraten auf Tiktok, wie sie es geschafft haben, eines der begehrten Modelle zu ergattern. Andere posten Tutorials, in denen sie aus ihren regulären Uggs Minis basteln, mal invasiv mit Schere, mal schonend mit Schleifen. Auf dem Secondhandmarkt werden die gefragten Uggs häufig über ihrem Originalpreis verkauft.

Auch Uggs ohne Plateau profitieren vom Hype.
Auch Uggs ohne Plateau profitieren vom Hype.
Quelle: Instagram: @mariadjonsson
Ob mit oder ohne dicke Sohle: Ein tiefer Schaft ist für viele unverzichtbar.
Ob mit oder ohne dicke Sohle: Ein tiefer Schaft ist für viele unverzichtbar.
Quelle: Instagram: @elliiallii

Dieser Hype um die Marke und die fehlende Verfügbarkeit kurbeln natürlich auch den Absatz der klassischen Modelle an. Zurzeit sind sogar gewöhnliche Uggs nur schwer in regulären Grössen zu finden. Da hilft nur eins: Möglichst viele Verfügbarkeits-Newsletter abonnieren, zwischenzeitlich Secondhandplattformen durchforsten und geduldig sein. Ein Restock ist frühestens nächste Saison zu erwarten.

Auftaktbild: Instagram @ugg

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Hat grenzenlose Begeisterung für Schulterpolster, Stratocasters und Sashimi, aber nur begrenzt Nerven für schlechte Impressionen ihres Ostschweizer Dialekts.


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