

Technik, Tipps, Tools: So meisterst du die Kunst des Selbstbräunens

Die Bräune von zwei Wochen Sommerurlaub kannst du dir in unter sechs Stunden zulegen. Alles, was du dazu brauchst: den richtigen Selbstbräuner und ein paar Tipps.
Seit ich die Kunst des Selbstbräunens beherrsche, ist schädliches Sonnenbaden endgültig passé. Bis es so weit war, musste ich so manchen Zwischenfall und Fauxpas erdulden. Flecken, Streifen und orange Desaster. Aber ich habe daraus gelernt. Hier sind meine wichtigsten Tipps für eine pannenfreie Bräune aus dem Pumpspender.
Selbstbräuner findest du in den unterschiedlichsten Ausführungen: als Creme, Wässerchen, Öl oder sogar in Tuchform. Aber die meisten sehen aus wie gewöhnliche Körperpflegeprodukte und entfalten ihre Wirkung nur langsam. Das heisst, dass sie deine Haut graduell bräunen, und zwar von Anwendung zu Anwendung immer ein wenig mehr.

Den schnellsten als auch deutlichsten Vorher-Nachher-Effekt erzielst du aber mit hoch konzentrierten Selbstbräunern in Mousseform. Das Prinzip dahinter ist simpel: Du trägst die Farbe direkt auf deine Haut auf, lässt sie einwirken und duschst dir danach den Überschuss ab. Klingt einfach, aber diese Art von Bräuner verzeiht dir keine Fehler. Das richtige Vorgehen ist deshalb besonders wichtig.
Peeling und Rasur
Glatte Haut, glattes Ergebnis. Damit sich die Farbe später ebenmässig in die Haut einarbeiten lässt, musst du erst trockene Hautschüppchen und Haarstoppeln mit einem Peeling und einem Rasierer entfernen. An ihnen sammelt sich sonst Farbe, was zu Flecken führt.
Pflegebedürftige Stellen eincremen
Trockene und faltige Körperpartien wie Ellenbogen, Knie, Fingerknöchel, Hand- und Fussgelenke saugen mehr vom Selbstbräuner auf als der Rest deines Körpers. Sie lechzen geradezu nach Feuchtigkeit. Flecken sind das Ergebnis. Greif deshalb vorab zu einer schnell einziehenden Bodylotion und creme diese Stellen gründlich ein. Mein Favorit für diesen Zweck ist die «Body Intensive 7 Days Lotion» von Garnier.

Herantasten
Die Bräune aus der Dose wirkt schnell einschüchternd, weil sie sofort sichtbar ist. Nimm dir Zeit und taste dich vorsichtig heran. Das kannst du auf verschiedene Arten tun.
Mousse-Bräuner bieten dir in der Regel mehrere Optionen an, damit du je nach gewünschtem Bräunegrad und eigenem Hautton auch das richtige Produkt in die Finger bekommst. Zum Beispiel: Light, Medium oder Dark. Oder im Fall der Marke St. Tropez: Classic, Dark und Extra Dark. Steig mit einem hellen Selbstbräuner ein. Oder du greifst zur Express-Variante. Die fällt erfahrungsgemäss softer aus und ist obendrein für Ungeduldige geeignet. Mit Marken wie St. Tropez, Loving Tan und Bondi Sands habe ich übrigens die besten Erfahrungen gemacht.


St. Tropez Bronzing Mousse
Selbstbräunungsschaum, 200 ml

St. Tropez Self Tan Extra Dark Bronzing Mousse
Selbstbräunungsschaum, 200 ml
Auch über die Einwirkzeit kannst du die Intensität deiner Bräune beeinflussen. In den Anwendungshinweisen auf der Verpackung gibt der Hersteller in der Regel unterschiedliche Einwirkzeiten an: Eine kürzere für leichte Bräune und eine längere für eine starke Bräune, die das Maximum aus dem Produkt holt. Die liegt meist bei etwa sechs Stunden. Beginne mit der Mindesteinwirkzeit. Natürlich kannst du den Bräuner auch an einer unauffälligen Stelle an deinem Arm vorab testen. So kannst du den Vorher-Nachher-Effekt besser abschätzen und ausschliessen, dass die Farbe an dir orange aussieht.
Oder du startest wie ich bei meinen ersten paar Anläufen erst mal nur mit den Beinen. Meine Beine sind stets heller als der Rest meines Körpers. Also habe ich meine Selbstbräunerskills erst einmal vorsichtig in den südlichen Regionen ausprobiert. Wäre der Versuch schiefgegangen, hätten meine langen Hosen den Fauxpas verschwinden lassen. Sobald ich ein Gefühl für das Produkt entwickelt hatte, traute ich mich bei den nächsten Malen auch an den Oberkörper und später sogar an mein Gesicht.
Tools und Technik
Mousse-Bräuner kannst du im Vergleich zu anderen Produkten nicht mit der blossen Hand auftragen. Du brauchst dazu einen speziellen Handschuhapplikator. Er schützt nicht nur deine Hände vor starken Verfärbungen, sondern ermöglicht auch eine ebenmässige Applikation. Gib den Selbstbräuner direkt auf deinen Handschuh. Fang mit der Menge von der Grösse einer halben Faust an und fahre mit kreisenden Bewegungen über deine Haut, bis du keine hellen Flecken oder dunkle Streifen mehr siehst. Und nicht erschrecken, es sieht am Anfang sehr intensiv aus.
Falls dir beim Auftragen niemand behilflich sein kann, lohnt es sich, in einen Rückenapplikator zu investieren. Dieser sieht ein bisschen so aus wie eine Badebürste mit langem Griff. Nur, dass der Kopf nicht mit Borsten, sondern mit einem Schwämmchen versehen ist. Mit diesem Tool und ein bisschen Übung erreichst du jede Stelle an deinem Rücken. Ganz wichtig: Wasche deine Applikatoren nach jeder Anwendung. Sonst riskierst du beim nächsten Mal ein streifiges Ergebnis.

Knifflige Stellen
Finger- und Fussknöchel sowie Hand- und Fussgelenke sind am heikelsten, da sich sehr schnell zu viel Produkt an ihnen sammeln kann. Bearbeite diese Stellen deshalb immer zum Schluss mit dem, was vom Bräuner auf dem Applikator noch übrig ist. So schaffst du einen weichen Übergang von den Beinen zu den Füssen und von den Armen zu den Händen. Ausserdem hilft es, wenn du die Hand zu einer Klaue formst, die Finger dabei spreizt und dann erst mit dem Handschuh drüber fährst. So vermeidest du weisse Fältchen an den Fingerknöcheln. Vergiss auch nicht die Fingerseiten.
Weitere Tipps
Um deinen Boden zu schützen, breitest du am besten ein altes Badetuch aus. So landen Spritzer und Tropfen nicht auf dem Parkett. Beim Schütteln der Flasche – und du wirst sie zwischendurch immer mal wieder schütteln müssen – solltest du unbedingt die Schutzkappe aufsetzen. Sonst verpasst du Möbeln und Wänden Sommersprossen.
Lass den Selbstbräuner nach dem Auftragen gut trocknen auf deiner Haut. Das kann für dich je nach Bräuner 30 Minuten nackt in der Wohnung Herumtanzen bedeuten. Zieh dir anschliessend für die verbleibende Zeit (je nach Produkt sind das bei maximaler Einwirkdauer bis zu fünfeinhalb Stunden) schwarze, weite Kleidung über, die deine Möbel vor dem Abfärben schützt. Ich greife am liebsten zu einem XXL-Shirt, das ich nur zu diesem Zweck verwende. Kontakt mit Wasser ist während des Einwirkens tabu. Feuchtigkeit führt nämlich unmittelbar zu Flecken. Möchtest du deine Hände dennoch waschen, eignen sich Feuchttücher als Alternative. Mit ihnen kannst du vorsichtig deine Handflächen reinigen. Es mag verlockend klingen, aber vermeide es, wenn möglich, den Selbstbräuner über Nacht einwirken zu lassen. Es sei denn, du möchtest deinem Bettlaken ein neues Muster verleihen. Darüber hinaus schwitzt du in der Nacht, was wiederum das Ergebnis beeinträchtigt.
Geht doch mal etwas schief und deine Bräune sieht nach der erlösenden Dusche nicht so aus, wie du es dir vorgestellt hast, gibt es immer noch den sogenannten «Self Tan Remover». Ein Mittel, das die Farbe wieder aus deiner Haut löst.
Damit die Strapazen nicht umsonst waren und deine Bräune so lange wie möglich hält, noch ein letzter Tipp: Nach jeder Dusche eincremen und erst wieder zum Peeling greifen, wenn du die Bräune wieder auffrischen willst!


Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.