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Team der ETH Zürich in Australien: Das selbstgebaute Solarauto rollt bisher erfolgreich

Martin Jungfer
24.10.2023

3000 Kilometer von Darwin im Norden nach Adelaide im Süden – und das in fünf Tagen und nur durch die Kraft der Sonne. Mit ihrem «Aletsch» getauften Auto liegt das Schweizer Team gut im Rennen.

Dieser Beitrag wurde am Dienstag publiziert. Zu diesem Zeitpunkt ist das Team «Alpha Centauri» der ETH Zürich noch im Rennen. Mit ihrem allein durch Solarenergie angetriebenen Auto fahren sie derzeit durch Australien. Die World Solar Challenge ist ein Autorennen, bei dem keine Motoren knattern. Das einzige Geräusch ist der Fahrtwind.

50 Teams sind an den Start gegangen. Alle haben in monatelanger Arbeit ein Auto gebaut, das die Grenzen der Solartechnik und der Elektromobilität auslotet. Beim alle zwei Jahre stattfindenden Rennen ist kein Tesla zu sehen. Kein Auto ist ein Massenprodukt. Stattdessen tüftelten die Teams an eigenen Modellen. So auch das Team aus Zürich. Ihr Auto heisst «Aletsch», benannt nach dem grössten Schweizer Gletscher.

Wenn das Auto nicht fährt, ist Zeit für kleine Verbesserungen und Reparaturen.
Wenn das Auto nicht fährt, ist Zeit für kleine Verbesserungen und Reparaturen.
Quelle: Alpha Centauri

Aktuell liegt es noch im Rennen. Und das ist durchaus ein Erfolg, wie mir Fahrer Jonas Rudin per Whatsapp-Chat mitteilt. Man sei jetzt das einzige von acht gestarteten Newcomer-Teams, das noch nicht ausgeschieden ist. Schwierigkeiten gab es unterwegs zwar, aber die Stimmung sei gut und man sei «extrem stolz», die Hälfte des Weges durch das Outback bereits geschafft zu haben. (Die aktuellen Zeiten des Schweizer Teams und die Rangliste findest du hier.)

Zu den bisherigen Herausforderungen gehörte ein geplatzter Reifen auf offener Strecke. Das Wechseln kostete Zeit, aber am wichtigsten war, dass es weiterging. Und das Team gibt sich nicht damit zufrieden, das Auto nur am Laufen zu halten. Sobald die Fahrt gemäss Reglement um 17 Uhr jeden Tag endet und das Nachtlager aufgeschlagen wird, beginnen die Reparaturen und Optimierungen.

Ein geplatzter Reifen auf offener Strecke fordert das Team.
Ein geplatzter Reifen auf offener Strecke fordert das Team.
Quelle: Alpha Centauri

So wurden mit Abdichtungsmasse und Schaumgummi an einigen Stellen Löcher gestopft, die die Aerodynamik störten. Der Effizienzgewinn liegt bei rund 30 Prozent, sagt Jonas. «Das Auto fährt mittlerweile wie eine Eins.» Das Team hat auch bemerkt, dass die Vorderräder nicht ganz parallel liefen. Das kostete ebenfalls Tempo – und war massgeblich Schuld am Reifenplatzer.

«Wir lernen jeden Tag dazu und verbessern uns brutal», fasst Jonas den bisherigen Rennverlauf zusammen. Dann hat er mir genug Informationen geliefert und muss zurück zu den anderen im Lager. «Die Küchenfee hat feines Essen im Outback gezaubert.»

Wer mehr über Alpha-Centauri-Solar-Racing erfahren will, kann hier oder hier ältere Berichte lesen. Wenn du vielleicht sogar das Team finanziell unterstützen willst, kannst du das bei der Crowdfunding-Kampagne tun. Auch via Instagram teilt das Team immer wieder spannende Insights.

Titelfoto: Alpha Centauri

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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