Michelle Brändle
Ratgeber

Tablets für die Kunst: Michelles Empfehlungen im Juni 2025

Du bist auf der Suche nach geeigneter Hardware, um digitale Kunstwerke zu schaffen? Ob für Einsteiger oder erfahrene Profikünstlerinnen, hier findest du meine Tablet-Empfehlungen.

Die Wahl des richtigen Werkzeugs für digitale Kunstwerke kann eine Herausforderung sein. Ob du dich als ambitionierte Einsteigerin siehst oder ein erfahrener Künstler bist, dieser Ratgeber hilft dir, das perfekte Gerät für deine Bedürfnisse zu finden.

Meine Auswahl umfasst sowohl gewöhnliche Android- oder iOS-Tablets als auch reine Grafikwerkzeuge, die eine Verbindung zu einem Computer erfordern. Besonderes Augenmerk liegt auf zwei iPads, die nicht nur aufgrund ihrer Hardware überzeugen, sondern auch als einzige Tablets Zugang zur etablierten Kunstsoftware «Procreate» bieten.

Günstiges Einstiegsgerät: XP-Pen Magic Drawing Pad

Als Android-Tablet bietet das XP-Pen Magic Drawing Pad maximale Flexibilität für kreative Arbeiten unterwegs. Auf dem matten Display ist das Zeichnen besonders angenehm und XP-Pen liefert einen guten Stylus mit, der auch feinste Druckabstufungen erkennt. Andere Stifte von XP-Pen kannst du nach einer Kalibierung ebenfalls nutzen. Daneben liefert der Hersteller weiteres Zubehör wie eine Hülle, einen Handschuh und ein Netzteil mit.

Pro

  • mattes Display
  • unterstützt jegliche XP-Pen Stifte
  • Software zur Stift-Kalibrierung
  • viel Zubehör (Case, Stift, Handschuh, Netzteil)

Contra

  • Mittelklasse-Hardware
  • älteres Betriebssystem (Android 12)

Kunst-Tablet und E-Reader: XP-Pen Magic Note Pad

Die Akkulaufzeit ist ebenfalls solide, dafür gibt es Abstriche bei der Leistung. Deshalb kommt das Tablet nicht mit allzu vielen Ebenen klar. Die Auflösung (1920 × 1200 Pixel) ist gerade noch in Ordnung. Es ist insgesamt für kleinere Kunstprojekte und unterwegs geeignet.

Pro

  • vielseitig dank drei Displaymodi
  • mattes Display
  • hochwertiger Stift und Hülle im Lieferumfang
  • solide Akkulaufzeit
  • Android 14

Contra

  • mittelmässige Leistung
  • Displayauflösung könnte besser sein

Allrounder für unterwegs: Huawei Matepad 11.5 S

Huawei nutzt für das Matepad die quelloffenene Version von Android ohne Google-Dienste. Zwar bietet der zugehörige App Store zahlreiche Apps an, für das volle Programm sind jedoch Workarounds und alternative App Stores wie Aurora nötig.

Pro

  • mattes Display
  • gute, kostenlose Zeichensoftware
  • starke Hardware

Contra

  • Installieren von Google Services braucht Workaround

Gesamtpaket für Stationäres: Huion Kamvas 16 Gen 3

Das Huion Kamvas 16 (Gen 3) ist ein robustes Grafiktablett, das sich ideal für den stationären Einsatz zu Hause oder im Studio eignet. Es muss an einen Computer oder Laptop (Mac, Windows oder Linux) angeschlossen werden und nutzt dessen Programme. Mit der grosszügigen 16-Zoll-Diagonale hat es deutlich mehr Arbeitsfläche als ein mobiles Android-Tablet, ohne dabei übermässig viel Platz auf dem Schreibtisch einzunehmen.

Huion verbaut ein hochwertiges Display mit Laminierung. Das bedeutet, die Distanz zwischen Stift und Bildschirm fällt sehr gering aus. So kannst du äusserst präzise zeichnen. Die 2,5K-Auflösung ist für die meisten Projekte ausreichend. Solltest du extrem detailreiche Grossbilder anfertigen und stark hineinzoomen, kann es zu einer leichten Verpixelung kommen.

Neben einem hochwertigen Stylus, der feinste Druckabstufungen erkennt, liefert Huion ein umfangreiches Zubehörpaket inklusive Tablethalterung mit. Allerdings musst du im Vergleich zu den Android-Tablets etwas tiefer in den Geldbeutel greifen und hast keine Touchfunktion mit den Fingern.

Pro

  • umfangreiches Zubehör
  • laminiertes 2,5K-Display
  • gute Grösse
  • feinste Linien werden erkannt

Contra

  • keine Touchfunktion
  • benötigt ein Zweitgerät

Stationäre Profi-Grossprojekte: Huion Kamvas Pro 19

Beim Huion Kamvas Pro 19 machst du, im Vergleich zu den anderen Kandidaten hier, praktisch keine Abstriche mehr, bist aber preislich in der Profi-Liga angekommen. Du bekommst eine genaue Farbdarstellung, ein Display mit matter Glasoberfläche und eine grosszügige 19-Zoll-Diagonale. Dem Gerät fehlt es an nichts, um digitale Kunst zu schaffen.

Ich wünsche mir dennoch, dass die Standfüsse höhenverstellbar wären, um in verschiedenen Winkeln zu malen. Der zweite Kritikpunkt ist die Kompatibilität: Du kannst das Kamvas Pro 19 zwar mit Windows, macOS, Linux und Android nutzen. Der Touchscreen funktioniert aber nur unter Windows mit den Fingern. Dank der mitgelieferten Shortcut-Tastatur vermisse ich das Feature aber kaum.

Inbegriffen sind beim Tablet neben der Tastatur auch zwei Stifte mit zwei Sorten Ersatzspitzen und die benötigten USB-C-Kabel. Du brauchst eines für die Verbindung mit dem Zweitgerät und eines für den Strom. Kleinere Dinge wie Zeichenhandschuh und Mikrofasertuch sind auch dabei. So bist du gut ausgerüstet und kannst gleich loslegen.

Pro

  • mattes 4K-Glasdisplay
  • gute Farbraumabdeckung
  • zwei Stifte inklusive
  • Shortcut-Tastatur inklusive
  • kompatibel mit Windows, macOS, Linux und Android

Contra

  • Touchscreen nur Windows-kompatibel
  • Winkel nicht verstellbar

iPad Mini (2024): kleines Ausnahme-Gerät

Meine liebste Kunstsoftware «Procreate» läuft nur auf iPads von Apple. Das macht die Geräte für mich im Vergleich zu einem Android-Tablet zu etwas Besonderem.

Durch die handliche Grösse von knapp 8 Zoll eignet sich das iPad Mini mit Procreate optimal für kleinere Skizzen und Kunstwerke unterwegs. Dank der Leistung eines Mittelklasse-Smartphones ist das iPad Mini zusätzlich ein super Allrounder: Ich lese damit, zocke eine Runde oder gucke Youtube-Tutorials.

Beim Malen stört mich das glänzende Display, so verrutsche ich beim Zeichnen rasch. Deshalb rate ich dir, zusätzlich zu einer matten Schutzfolie zu greifen. Ich empfehle das Gerät am ehesten, wenn du oft unterwegs bist und du mit wenig Gepäck auskommen willst. Der Akku reicht dabei gut über den Tag.

Pro

  • handliche Grösse
  • digitales Notiz- und Skizzenbuch
  • taugt als Gaming-Handheld

Con

  • Mittelklasse-Leistung
  • glänzendes Display

iPad Pro 2024: das Powertablet ist mein Favorit

Das OLED-Display liefert nicht so genaue Farbwerte wie bei den stationären Grafiktabletts. Für gedruckte Kunst könnte das ein Hindernis sein. Zudem bietet die Software, iPadOS, nicht die gleichen Möglichkeiten wie macOS auf einem Notebook, und dennoch kostet dich das Gerät weitaus mehr als ein Laptop mit der gleichen Leistung.

Bist du tagtäglich kreativ unterwegs, möchtest neben Zeichnungen auch Videos und Fotos bearbeiten, ist das iPad Pro 2024 eine Überlegung wert. Die Investition lohnt sich, wenn du die ganzen Funktionen wirklich benötigst und bei dir Geld weniger eine Rolle spielt.

Pro

  • Leistungsstarker M4-Chip
  • kreativer Allrounder
  • super für unterwegs

Contra

  • extrem teuer
  • glänzendes Display

Fehlt dir ein Tablet für deinen Anwendungsfall oder hast du selbst einen eigenen Favoriten? Lass es mich gerne wissen.

Titelbild: Michelle Brändle

17 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


Tablet
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Ratgeber

Praktische Lösungen für alltägliche Fragen zu Technik, Haushaltstricks und vieles mehr.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    Stifttablets im Vergleich: Schwarz ist nicht gleich schwarz – mit Wettbewerb

    von Michelle Brändle

  • Ratgeber

    iPads für alle Fälle – Stand Juli 2023

    von Michelle Brändle

  • Ratgeber

    E-Ink-Tablet-Favoriten der Redaktion im Frühling 2025

    von Michelle Brändle