
Peinliche Geschichten aus der Arztpraxis

Beim Arzt muss dir nichts peinlich sein. Das wurde mir zumindest eingetrichtert. Hier fünf Storys, die diese Aussage auf den Prüfstand stellen.
Beim gemütlichen Mittagessen werden häufig die unappetitlichsten (und dafür amüsantesten) Geschichten ausgepackt. Zumindest war das erst kürzlich in unserer Redaktion der Fall. Das Thema: peinliche Anekdoten aus der Arztpraxis. Ich habe dir unsere Storys zusammengetragen, empfehle aber, dir die kommenden Zeilen erst nach dem Verzehr deiner Mahlzeit zu Gemüte zu führen. Quasi als Dessert. Den Anfang mache ich:
Vor vier Jahren ging ich mit einer akuten Blasenentzündung zur Ferienvertretung meines Frauenarztes. Dort angekommen, drückte mir die unfreundliche Praxisassistentin gleich einen Becher in die Hand. Sie benötigte eine Urinprobe. Also verschwand ich auf die Toilette. Nachdem meine ganze Konzentration fürs Zielen draufgegangen war, stellte ich den vollen Becher auf ein Stück WC-Papier neben das Waschbecken, um mir in Ruhe die Hände zu waschen. Als ich nach dem Handtuch greifen wollte, schmiss ich glatt meine Urinprobe um. Mein Herz blieb stehen. Glücklicherweise landete sie treffsicher im Abfalleimer. Ich brach in hysterisches Lachen aus und hoffte, dass die Dame am Empfang das Ganze wenigstens auch mit Humor nehmen würde. Sie tat es nicht. Dafür aber der Frauenarzt.
Vanessa Kim machte eine ähnlich peinliche Erfahrung auf der Praxistoilette:
«Einmal musste ich eine Urinprobe abgeben. Mit dem Becher bewaffnet, machte ich mich auf in Richtung Klo. Leider musste ich wohl so dringend aufs „Hüüsli", dass ich dummerweise ohne Pipi im Becher wieder zum WC rauskam. Ich hatte tatsächlich vergessen, in den Becher zu pinkeln. Die Sprechstundenhilfe war alles andere als amused.»
Probleme mit einer Probe hatte auch Carolin Teufelberger:
«Vor ein paar Jahren plagten mich starke Bauchkrämpfe. Die hielten sich so hartnäckig, dass ich um einen Besuch beim Spezialisten nicht herumkam. Neben sehr unangenehmen Dingen wie einer Darmspiegelung und eines MRI musste ich auch noch eine Stuhlprobe einschicken. In ein Plastikgefäss und Couvert verpackt, wollte ich diese in einem der gelben Briefkästen einwerfen. Doch trotz einiger gewaltsamer Versuche wollte mein Päckchen nicht durch den Schlitz passen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als meine Probe am Schalter abzugeben. Mit geröteten Wangen übergab ich das Couvert der überaus freundlichen Mitarbeiterin. Ob sie das wohl auch gewesen wäre, wenn sie gewusst hätte, was sie gerade in Händen hielt?»
Apropos, in Sachen Stuhl macht Raphael Knecht niemandem was vor:
«Als ich etwa 18 Jahre alt war, hatte ich über längere Zeit mit starken Bauchschmerzen, schlimmen Krämpfen und Übelkeit zu kämpfen. Ich konnte kaum mehr aufrecht gehen, geschweige denn nachts ruhig schlafen. Trotz meiner Mediziner-Aversion rief ich beim Arzt an. Es nahm dort die freundliche Empfangsdame das Telefon ab. Sie gab mir prompt einen Termin, wollte aber noch mehr Details wissen. „Wie ist denn ihr Stuhl?“, fragte sie. Zu jenem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, wofür dieser medizinische Fachausdruck stand. Ich dachte also ans Naheliegendste, nämlich an den Bürostuhl, auf dem ich während des Telefonats sass. Das ergab für mich im Zusammenhang mit meinen Bauchkrämpfen aber keinen Sinn. Fast wollte ich mit „schwarz und weich“ antworten (was ironischerweise auch gepasst hätte), entschied mich dann aber für: „Wie meinen Sie das genau?“ Sie antwortete: „Wie ist die Konsistenz ihres Stuhlgangs?“ Zuerst Stuhl und jetzt Stuhlgang. Bevor ich mich noch weiter blamieren konnte, merkte die Dame, dass ich nicht verstand, worum ging und wich auf den Kinderslang aus: „Wie sieht es mit ihrem Gaggi aus?“ Noch heute lache ich beim Arztbesuch herzhaft, wenn besagte Assistentin am Empfang sitzt.»
Weniger peinlich für den Patienten, dafür aber für den Arzt, ist Simon Balissats Story:
«Ich musste mal an einem Samstag notfallmässig wegen einer Zerrung in eine Permanence, da ich am Nachmittag nach Portugal fliegen wollte, aber kaum laufen konnte. Wegen desselben Leidens war ich zuvor schon bei meinem Hausarzt, der Urs zum Vornamen heisst. Als die Frau mich gefragt hat, bei wem ich denn sonst bin, habe ich den Namen meines Hausarztes genannt. Sie hat dann recht abschätzig geantwortet: „Ah, dä Pille-Ursli“. Anscheinend ist mein Hausarzt für seinen lockeren Umgang mit verschreibungspflichtigen Medikamenten bekannt.»
Hast du dich beim Arzt auch schon blamiert oder etwas Witziges erlebt? Dann erzähl uns deine Geschichte, wir wollen schliesslich auch was zum Schmunzeln haben. 😅💉💊


Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.