Produkttest

Multi-Talent in der Küche: der Getränkezubereiter von Haier im Test

Tschüss Kaffeemaschine, Wasserkocher und Milchschäumer. Für zwei Wochen stelle ich mir den Multi-Getränkezubereiter von Haier in die Küche. Das kompakte Gerät ersetzt aber nicht alles zufriedenstellend.

Der Multi-Getränkezubereiter sieht aus wie ein Wasserkocher und funktioniert ähnlich. Er kocht allerdings nicht nur Wasser, sondern diverse Getränkesorten. Auch Milchschaum macht er auf Knopfdruck.

Die Buttons auf der Maschine zeigen, was alles möglich ist.
Die Buttons auf der Maschine zeigen, was alles möglich ist.
Quelle: Michelle Brändle

Dafür befolge ich die Anleitung und tippe auf den jeweiligen Touch-Button. Das sieht auf den ersten Blick einfach und übersichtlich aus. Ich bin motiviert, mich durch die Getränkevielfalt zu probieren.

Der Multi-Getränkezubereiter ist schnell einsatzbereit

Design und Zubehör des Zubereiters sind schlicht und praktisch. Ich erhalte eine schwarze Kanne mit Antihaftbeschichtung. Darin befindet sich ein abnehmbares Rädchen, das die Getränke rührt oder aufschäumt. Die Kanne findet in einer kleinen Station Platz, die mit Touch-Buttons für die verschiedenen Getränke versehen ist.

Zudem ist ein feines Metallsieb beigelegt, das durch die Kegelform im Krug selbst oder auch einer Tasse Platz findet. Zu guter Letzt bekomme ich einen Messlöffel und eine Bürste zum Putzen. Beides hat einen Magneten verbaut. So kann ich das Zubehör seitlich an der Getränkestation befestigen.

Der Lieferumfang: Getränkezubereiter und diverses Zubehör.
Der Lieferumfang: Getränkezubereiter und diverses Zubehör.
Quelle: Michelle Brändle

Insgesamt misst das Gerät lediglich 25 × 15 × 20 Zentimeter (H×B×T). Es ist also etwa so gross wie ein handelsüblicher Wasserkocher. Er passt problemlos in meine kleine Küche und ersetzt die nächsten Wochen sowohl meinen Teekocher und meine Teekanne als auch meine Kaffeemaschine mit Milchaufschäumer.

Ein Wermutstropfen fällt mir zu Beginn auf: Der Zubereiter bietet Platz für genau ein Getränk, genauer gesagt ein Getränk von 350 Millilitern. Das wird mir als Linie innerhalb des Krugs angezeigt. Das Gerät ist für einen Einpersonenhaushalt oder eine kleine Küche gedacht. Mir ist er aber auch dafür zu klein. Im Winter mache ich mir gerne eine ganze Kanne Tee. Das ist hier nicht möglich.

Tee und Kakao schmecken gut

Für Tee funktioniert der Getränkezubereiter fast wie ein Wasserkocher. Ich fülle den Krug mit Wasser und einer Portion losem Tee. Dann tippe ich auf den Button für Tee. Der Kocher piepst und beginnt zu rühren. Das Prozedere dauert 90 Sekunden, das Wasser wird dabei auf 85 Grad erhitzt. Ist der Tee fertig, piepst der Kocher zweimal. Anschliessend lasse ich das Getränk nochmals zwei Minuten ziehen (je nach Sorte auch länger) und giesse es dann über das beigelegte Metallsieb in eine Tasse. Fertig. Ich kann das Wasser auch ohne losen Tee aufkochen und erst am Schluss über einen Teebeutel giessen.

Tee mache ich problemlos mit Beutel oder losem Tee.
Tee mache ich problemlos mit Beutel oder losem Tee.
Quelle: Michelle Brändle

Für Kakao funktioniert das Prinzip gleich: Milch und Kakaopulver in den Krug geben, den entsprechenden Button drücken, knapp zwei Minuten warten und den Kakao in eine Tasse giessen. Bei mir hat sich das Kakaopulver allerdings am Boden abgesetzt und ist angekokelt. Zum Glück kann ich das mit der mitgelieferten Bürste problemlos reinigen und der Kakako schmeckt nicht verbrannt. Ich empfehle allerdings, das Kakao-Milch-Gemisch vorab mit der Bürste oder einem Holzlöffel zu verrühren, damit das nicht passiert.

Das Kakaopulver hat am Boden etwas zu heiss bekommen.
Das Kakaopulver hat am Boden etwas zu heiss bekommen.
Quelle: Michelle Brändle

Next Level: Kaffee und Milchschaum

Die Kaffeezubereitung ist eine Wissenschaft für sich. Jeder Mensch mag Kaffee anders. Hier hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du nutzt Instant-Kaffeepulver. Das kannst du zusammen mit Wasser aufkochen. Oder du füllst gemahlenes Kaffeepulver mit Wasser ein.

Wie schmeckt der Kaffee im Vergleich zu anderen Zubereitungsarten? Für den Geschmackstest bereite ich die gleiche Kaffeesorte auf insgesamt vier Arten zu: in meiner Siebträgermaschine Delonghi Dedica, in einer originalen Bialetti, als Filterkaffee mit einem Metallsieb und natürlich im Zubereiter von Haier.

Harte Konkurrenz: Die Kandidaten für meine Kaffee-Degustation zuhause.
Harte Konkurrenz: Die Kandidaten für meine Kaffee-Degustation zuhause.
Quelle: Michelle Brändle

Geschmacklich sind Siebträger und Bialetti ganz klar vor dem Zubereiter. Sie haben einen intensiveren und dennoch nicht bitteren Geschmack. Der Kaffee aus dem Zubereiter ist zu wässrig. Bereite ich ihn mit mehr Pulver zu, wird er bitter.

Mein Siebträger-Kaffee gewinnt. Der Kaffee des Zubereiters schmeckt mir nicht.
Mein Siebträger-Kaffee gewinnt. Der Kaffee des Zubereiters schmeckt mir nicht.
Quelle: Michelle Brändle

Vielleicht hilft etwas Milch? Ich mache einen Cappuccino daraus, indem ich Milchschaum aus dem Getränkezubereiter hinzugebe. Da der Milchschaum zu kompakt wird, kann ich meine erlernten Barista-Milchschaum-Skills leider nicht anwenden. Geschmacklich finde ich meinen Cappuccino zu wenig intensiv, aber trinkbar.

Cappuccino mit zu kompaktem Milchschaum.
Cappuccino mit zu kompaktem Milchschaum.
Quelle: Michelle Brändle

Einfache Reinigung

Da der Krug am Boden einen Anschluss für die Maschine verbaut hat, ist er weder wasser- noch spülmaschinenfest. Er lässt sich nach der Zubereitung der Getränke aber ganz einfach abspülen und mit einem Schwamm auswischen. Beim kleinen Rädchen sammeln sich Tee oder Kaffee-Reste an. Diese kann ich mit der beiliegenden Bürste ebenfalls leicht entfernen.

Die Reinigung ist easy, da der Krug eine super Beschichtung hat.
Die Reinigung ist easy, da der Krug eine super Beschichtung hat.
Quelle: Michelle Brändle

Durch die einfache Reinigung kann ich ohne grossen Aufwand gut und schnell verschiedene Getränke zubereiten.

Fazit

Schnapp dir besser einen Wasserkocher

Der Multi-Getränkezubereiter ersetzt Teekocher und Milchschäumer. Da ich alle Getränke direkt im Krug und auf Knopfdruck zubereite, ist der Aufwand gering und die Reinigung geht schnell und einfach. Auch die nötigen Tools bekomme ich: Sieb, Messlöffel und Reinigungsbürste. Das alles wirkt gut verarbeitet.

Der Kaffee ist mir allerdings zu wässrig oder zu bitter, egal, wie ich in der Zubereitung experimentiere. Zudem kann ich jeweils nur ein Getränk auf einmal zubereiten. Für Besuch oder eine Familie ist das ungeeignet.

Empfehlen kann ich dir den Multi-Getränkezubereiter allerhöchstens, wenn du es in der Küche gerne möglichst schlicht hast oder wenig Platz vorhanden ist. Dann würde ich den Kaffee allerdings als Filterkaffee zubereiten, statt das Pulver direkt in den Krug zu geben.

Für die knapp 100 Franken oder Euro kannst du dir allerdings auch eine Kombination aus Bialetti und Wasserkocher zulegen. Die brauchen zusammen etwas mehr Platz und machen keinen Milchschaum. Der Kaffee schmeckt aber wesentlich besser und du kannst mehr auf einmal zubereiten

Pro

  • kompakt
  • einfache Zubereitung diverser Getränke
  • günstig

Contra

  • Kaffee schmeckt nicht besonders
  • Milchschaum sehr kompakt
  • kann nur ein Getränk auf einmal zubereiten

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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