
Hintergrund
Mode-Wörter: Du weisst nicht, was Gorpcore ist? Dabei trägst du den Trend wahrscheinlich längst
von Laura Scholz
In der Modewelt kursieren ja so einige Begriffe, deren Bedeutung alles andere als offensichtlich ist. Duster Coat zum Beispiel. Weisst du, warum der so heisst und was genau an ihm so staubig sein soll?
Irgendwo in dieser zarten Blase zwischen kalendarischem und tatsächlich gefühltem Frühlingsanfang, wo die Wetterverhältnisse noch so sprunghaft sind wie gierige Tiktok-User, ist es da: das Zeitfenster für die sogenannte Übergangsjacke. Zu dieser ominösen Spezies zählen unter anderem Lederjacken, Blousons, Jeansjacken, … und Duster Coats. Ihres Zeichens leichte Mäntel, die bei jeder Frühlingsbrise luftig um deinen Körper wehen. Staubig ist an denen gar nichts – auch, wenn ihr Name anderes vermuten lässt. Wieso also heisst der Duster Coat (zu Deutsch Staubmantel) überhaupt Duster Coat?
Natürlich zieht das gute Stück nicht selber welchen an, sondern war ursprünglich dazu gemacht, Staub von seinem Träger fernzuhalten. Und zwar den, der beim Reiten und Kutschefahren aufgewirbelt wird. Denn: Der Duster Coat wurde einst zu Pferd getragen. Luftig, leicht, widerstandslos und eben vor Dreck und Nässe schützend war er das ideale Topping für den geschäftigen Mann im Sattel. Ein hoher Schlitz auf der Rückseite und Bein-Riemen, die den wehenden Stoff an Ort und Stelle hielten, liessen kaum ein Bedürfnis offen. Auch ein über den Schultern liegendes, kurzes Cape (Koller) gehörte zu den Merkmalen des originalen Duster Coats.
Heute sind bis auf besagten Schlitz beinahe alle charakteristischen Eigenheiten verschwunden – sogar auf Knopfleisten verzichten viele Exemplare – und der Staubmantel zeichnet sich eher durch seinen durch und durch dezenten Minimalismus aus.
Woran also erkennst du ohne Pferd unten dran oder andere signifikante Merkmale die alljährlich beliebte Übergangsjacke? Die Antwort darauf ist so simpel wie das Design selbst. Der Duster Coat zeichnet sich aus (und unterscheidet sich vom Trenchcoat) durch:
Alle staubigen Unklarheiten beseitigt? Gut. Dann kann beim Kauf eigentlich nichts mehr schiefgehen. Es sei denn, du verpasst das kurze Übergangsjacken-Zeitfenster. Davor kann dich selbst das Mode-Wörter-ABC nicht bewahren.
In der Serie «Mode-Wörter» versuche ich regelmässig Licht ins Kommunikations-Dunkel zu bringen. Falls auch du manchmal lost in translation bist, kann ich bestimmt weiterhelfen – einfach mit deinem Input in die Kommentare sliden.
Titelfoto: SpotlightImmer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.