
Produkttest
Garmin Edge 1030 im Test: Ein Velocomputer für den ambitionierten Fahrer
von Daniel Feucht
Wenn du ambitioniert auf dem Rennvelo oder Mountainbike unterwegs bist, willst du es sicher genau wissen. Ging es schneller, höher, weiter als im letzten Training? So kannst du aufrüsten, wenn du mehr willst und in Daten deinen Antrieb findest.
Neulich hat Category Marketing Specialist Daniel Feucht den Garmin Edge 1030 getestet. Der Edel-Velocomputer bekommt zwar in vielen Reviews ordentliche Bewertungen, aber von Nutzern auch einiges an Kritik ab. Daniels Fazit: Richtig spannend wird das teure Teil erst, wenn du als ambitionierter Fahrer die technischen Möglichkeiten voll ausschöpfst.
Da stellt sich die Frage: Was gibt es für Möglichkeiten, wenn du noch tiefer in die Technikkiste greifen und dein Training lückenlos analysieren willst? Hier sind einige davon.
Die kleinen Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensoren von Garmin sind keine technische Revolution. Aber sie haben viele Fans, weil sie dir ohne komplizierte Installation zuverlässig Datenfutter liefern. Der Trittfrequenzsensor wird mit Gummibändern am Kurbelarm befestigt, der Geschwindigkeitssensor auf die gleiche Weise an der Radnabe montiert. Über den Funkstandard ANT+ schicken sie die Daten auf dein Endgerät. Wenn du es genau wissen und dich bei der Geschwindigkeit nicht auf GPS-Daten verlassen möchtest, sind die Dinger eine Option und eine überschaubare Investition. Da sie einfach zu montieren und abzunehmen sind, kannst du sie auch für verschiedene Bikes einsetzen.
Was in anderen Sportarten schwierig ist, geht auf dem Bike ziemlich gut: die Leistung in Watt zu messen. Am Mountainbike zum Beispiel mit dem QuarQ Sram XX1 Powermeter Q-Faktor, das auch die Kraftverteilung zwischen der linken und rechten Seite misst. Mit so einem System kannst du deinen Tritt analysieren, die Sitzposition optimieren und vor allem in der Belastungssteuerung sehr viel genauer vorgehen, als wenn du dich nur am Puls orientierst. Du erhältst eine Datenbasis, dank der du sehr gezielt Trainingspläne erstellen und kontrollieren kannst. Da dafür mehr als Kleingeld fällig wird, sind Powermeter vor allem etwas für Athleten, die sich entsprechend intensiv mit den gesammelten Daten und ihrer Interpretation auseinandersetzen. Bist du dazu bereit, kannst du dich künftig am aussagekräftigsten Wert deiner sportlichen Leistung orientieren.
Sehr viel günstiger ist die Anschaffung eines Herzfrequenzsensors, der die aktuellen Werte auf dein Display überträgt. Während die reine Leistungsmessung mit einem Powermeter keinerlei Rücksicht auf deine Tagesform nimmt, spielt bei der Intensitätssteuerung über den Puls das Feedback deines Körpers natürlich eine direkte Rolle. Auch dabei gilt, dass du die Werte interpretieren können musst. Wer es ernst meint und sich nicht auf Faustformeln und Schätzungen verlassen will, ist mit einer Leistungsdiagnostik gut beraten.
Bei kurzen Belastungsintervallen hat die Pulsmessung den Nachteil, dass sie anders als die Leistungsmessung nur mit einer gewissen Verzögerung reagiert. Auch Faktoren wie die Temperatur beeinflussen deinen Puls, so dass Training bei gleichen Pulswerten nicht automatisch auch die gleiche Leistung bedeutet.
Wenn du auch in der kalten Jahreszeit und immer unter exakt gleichen Bedingungen trainieren willst, ist der Tacx Neo Smart T2800 vielleicht dein Ding. Der Indoor-Trainer simuliert verschiedene Strassenbeläge und Steigungen bis 25 Prozent genauso wie Abfahrten. Deine Leistungsdaten kannst du auf verschiedenen Geräten gleichzeitig auslesen.
Bist du auch bei Dunkelheit lieber draussen unterwegs und nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Sicherheit bedacht? Dann gibt es für dich zum Schluss noch ein Licht. Kein gewöhnliches, sondern eines, das dich aktiv warnt, wenn sich Fahrzeuge nähern. Das Garmin Varia RTL510 erfasst, was in bis zu 140 Metern Entfernung hinter dir passiert, und informiert dich mit entsprechenden Ampelsignalen in Grün, Gelb und Rot, ob Gefahr droht. Falls du den Blick nicht dauerhaft auf deinem derart aufgerüsteten Display hast, gibt es dazu auch noch eine akustische Warnung. Das beste Training ist schliesslich das, von dem du sicher nach Hause zurückkehrst. Falls doch mal etwas passiert, kann ein Gerät wie das Garmin Edge 1030 den Unfall registrieren und ausgewählte Kontakte über deine Position informieren.
Die Technik leistet einiges und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dein Bike smarter und deine Leistung messbarer zu machen. Ich drücke die Daumen, dass du dich nach jeder Tour unbeschadet in die Datenanalyse stürzen kannst.
Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.