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Mähroboter bei «Stiftung Warentest»: keine guten Noten wegen fehlender Sicherheit

Viele von der «Stiftung Warentest» aktuell getesteten Mähroboter mähen gut und sind einfach in der Handhabung. Doch die Testerinnen und Tester kritisieren, dass Kinder und Kleintiere Gefahren ausgesetzt sind.

Ginge es bei den Tests von Mährobotern der «Stiftung Warentest» alleine um die Leistung in der Kernkompetenz der Geräte, könnten drei Modelle mit einem «gut» überzeugen:

  • Worx Landroid M700 Plus WR167E
  • Husqvarna Automover 305
  • Stihl iRow RMI 422

Diese Mähroboter schaffen das Mähen der angegeben maximalen Flächen in akzeptabler Zeit, finden sich auch auf komplexeren Flächen zurecht, schaffen Steigungen ordentlich und schneiden das Gras sauber ab. Soweit so «gut».

Hier die Auswahl der Mähroboter aus dem Shop, die mit der Note «befriedigend» zu den besseren im Test gehörten:

Husqvarna 305 Automower (600 m²)
Mähroboter
CHF1235.–

Husqvarna 305 Automower

600 m²

Die «Stiftung Warentest» prüft nebst dem Hauptzweck auch weitere Kriterien. Bei Mährobotern zum einen die Handhabung, wo kein Gerät besonders negativ oder sehr positiv auffiel. Und zum anderen wurden Sicherheitstests durchgeführt.

Die Ergebnisse des Sicherheitstests flossen mit zehn Prozent in die Gesamtnote ein. Untersucht haben die Testerinnen, wie gut die Notstopp-Taste funktioniert und eben, wie die Sensoren im Mäher auf einen Erwachsenen- und einen Kinder-Prüffuss reagieren, der ins Messer gerät. Zusätzlich gab es Tests mit einem Kinder-Prüfarm, simuliert durch einen Holzstab mit vier Zentimetern Durchmesser und 55 Zentimetern Länge, wie den detaillierten Angaben zum Prüfverfahren zu entnehmen ist.

Wie gefährlich sind Mähroboter?

In der Praxis dürften Erwachsene höchst selten mit ihrem Fuss unter einen fahrenden Mähroboter geraten. Vorstellbar ist das am ehesten vielleicht, wenn du in deinem Garten im Gras liegst, einschläfst, dann der Mäher seine Arbeit startet und dir dann über den Fuss fährt. Kritischer stellt sich die Situation mit Kindern dar. Die sind wahlweise im Krabbelalter und haben deshalb die Ärmchen und Beinchen auf einer Höhe, in der sich auch die Messer des Mähers bewegen. Oder sie sind etwas älter, haben Forscherdrang und wollen vielleicht fühlen, was da unter dem Gefährt stattfindet. Die gute Nachricht nach den Tests: Kein Modell aus dem Test verletzte einen Kinderfuss, hier stoppten die Sensoren rechtzeitig den Betrieb der Messer. Der Kinderarm aber «wurde von fast allen angeschnitten», schreibt die «Stiftung Warentest». Ausnahme war der Einhell Freelexo, der aber dafür nur ein «ausreichendes» Mähergebnis bringt.

Igel schützen: Mähroboter nur am Tag laufen lassen

Die Hersteller von Mährobotern haben in den vergangenen Jahren die Sicherheit ihrer Geräte verbessert. So schützen sie nicht nur vor schweren Verletzungen an Füssen, Händen und Armen, sondern können auch Verletzungen bei Igeln vermeiden. Bei vielen Modellen stoppen die rotierenden Messer, wenn der Widerstand stärker als der von Grashalmen zu erwartende ist. Tendenziell sind Mähroboter mit sogenannten Fliehkraftmessern für Igel weniger gefährlich. Hier sind eher kleine Messer drehbar auf einer Platte im Mäher verschraubt. Gefährlicher sind feststehende grosse Messer.

Ein Sternenmesser in einem Robomow.
Ein Sternenmesser in einem Robomow.
Ein Gardena-Modell mit Messerteller und kleinen darauf montierten Klingen.
Ein Gardena-Modell mit Messerteller und kleinen darauf montierten Klingen.

In einer wissenschaftlichen Studie hat Dr. Sophie Lund Rasmussen von der Universität Oxford erforscht, wie gefährlich Mähroboter für Igel tatsächlich sind. Ein Fazit: Vor allem die Jungtiere tragen häufig schwere bis tödliche Verletzungen aus einer Begegnung mit Mährobotern davon. Je älter – und grösser sowie schwerer – die Tiere sind, desto weniger gefährlich sind Mähroboter für sie. Dann geraten sie häufig gar nicht in den Bereich der Messer. Zudem erkennen die Geräte den Widerstand und suchen eine andere Route oder stoppen die Messer.

Trotzdem lautet die Empfehlung und der Wunsch der Biologin, Mähroboter nicht in der Dämmerung oder nachts zu betreiben. Gerade dann sind Igel und andere Tiere aktiv und in Gefahr. Am besten also lässt du die helfenden Roboter tagsüber durch den Garten fahren. Da kannst du ihn auch besser bei der Arbeit beobachten. Nicht, dass er des Nachts auf dumme Gedanken kommt.

Die Empfehlung zum Tagbetrieb gilt auch für vermeintliche Hightech-Geräte, die Hindernisse und Igel optisch erkennen wollen. Die Studie von Dr. Rasmussen liefert keine Hinweise, dass diese Systeme bereits effektiv funktionieren.

Titelbild: Stihl

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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