

Macht’s gut, und danke für den Fisch – Einen frohen World Towel Day

Wer wissen will, warum Handtücher wichtig sind, wie die Antwort auf die grossen Fragen des Lebens lautet und warum es Gott wahrscheinlich nicht gibt, der ist bei Douglas Adams richtig.
Dem Science-Fiction-Autor und Drehbuchschreiber Adams verdanken wir neben drei Folgen «Dr. Who» und «Dirk Gentlys holistischer Detektei» aber vor allem eines: «Per Anhalter durch die Galaxis», das bemerkenswerteste aller Bücher, die bei den grossen Verlagen von Ursa Minor je erschienen sind. Dies ist mehr als Grund genug, um dem Autoren ein Paar Zeilen zu widmen.
Douglas Adams – Schutzheiliger aller Schreibenden
«Ich liebe Deadlines. Ich liebe das rauschende Geräusch das sie machen, wenn sie an einem vorbeiziehen.» Durch dieses Zitat wird der britische Schriftsteller Douglas Adams zum Schutzheiligen aller Schreiberinnen und Schreiber. Wir kennen zwar die von ihm in «Per Anhalter durch die Galaxis» gegebene Antwort auf die Grosse Frage nach dem Leben, dem Universum und allem. Aber wie man sich Zeit richtig einteilt, das wissen wir nicht. Wir wissen auch nicht, wie wir zu mehr als vier Stunden Schlaf kommen, wenn eine Deadline droht. Wir vermuten aber, dass die Antwort etwas mit 42 zu tun hat.
Adams soll auch das folgende gesagt haben: «Schreiben ist ganz einfach. Du musst nur so lange auf ein blankes Stück Papier starren, bis dir die Stirn blutet». Ich bin versucht, darauf mit einem Pangalaktischen Donnergurgler anzustossen, wenn da nur nicht die Deadline wäre. Was ein Pangalaktischer Donnergurgler ist, lässt man sich am besten vom Reiseführer erklären, aber dazu später mehr. Mit Douglas Adams und seinen Büchern hat man wunderbare Verbündete gegenüber den Zumutungen des Alltags. Er ist einer meiner Lieblingsautoren, was nur bedingt damit zu tun hat, dass wir am selben Tag Geburtstag haben.
Keine Panik – Der Towel Day naht
Adams’ «Per Anhalter durch die Galaxis»-Reihe ist nicht nur voller grossartiger Zitate: «Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen». Trotz des galaktischen Ausmasses seiner Geschichte sind die Abenteuer des Arthur Dent und seine Freunde vor allem wirklich witzig, menschlich und introspektiv.
Arthur ist der Protagonist aus «Per Anhalt durch die Galaxis», dem ersten Band der fünfteiligen Trilogie. Er ist müde, mürrisch und herrlich britisch. Ihm zur Seite steht Ford Prefect, seines Zeichens Abenteurer, Anhalter und Ausserirdischer. Ford schreibt für den titelgebenden Reiseführer «Per Anhalter durch die Galaxis» und ist auf der Erde gestrandet. Der Reiseführer ist ein Buch, auf dem in grossen, freundlichen Buchstaben die Worte «Keine Panik» zu lesen sind. Er gibt Auskunft über das Weltall, enthält Tipps für Anhalter und worauf es im Leben wirklich ankommt, nämlich auf Handtücher.
Wer als Anhalter durch die Galaxis reist, muss immer wissen, wo sein Handtuch ist. Es hält einen nicht nur warm und erspart peinliche Momente nach der Dusche, es lässt sich auch gut als Waffe einsetzen. Das Handtuch gibt dem Towel Day seinen Namen, der jedes Jahr am 25. Mai in Erinnerung an den verstorbenen Douglas Adams gefeiert wird. Und das nicht nur auf der Erde.
Vom Babelfisch und Vogonischer Dichtkunst
Douglas Adams lehrt uns nicht nur den immensen Wert von Frotteewäsche, sondern lässt uns auch über unser Dasein lachen. Dies ist gerade in der heutigen Zeit eine nicht zu unterschätzende Qualität.
«Keine Panik» scheint als Mantra aktueller denn je. Die momentane politische Weltsituation lässt sich mit einem Pangalaktischen Donnergurgler doch viel einfacher ertragen. Dabei handelt es sich gemäss Reiseführer um den stärksten Drink der Galaxis. Sein Effekt ist fatal oder um es mit Adams zu sagen: «als werde einem mit einem riesigen Goldbarren, der in Zitronenscheiben gehüllt ist, das Gehirn aus dem Kopf gedroschen.» So ungefähr fühlt sich jeweils mein Montagmorgen an, aber das nur am Rande.
Nebst seinem Humor zeichnet Douglas Adams seine Freude an Wissenschaft und Sprache aus. So erfindet er beispielsweise den Babelfisch. Der ist klein, gelb und der Beweis dafür, dass es Gott nicht gibt. Während sich über die Gottesfrage streiten lässt, ist klar: der Babelfisch ist der Traum jedes Sprachliebhabers. Man setzt sich den Fisch ins Ohr und er lässt einem alle Sprachen des Universums verstehen.
Ein weiter Klassiker aus «Per Anhalter durch die Galaxis» ist die Vogonische Dichtkunst. Sie wird als die drittschlechteste im ganzen Universum betrachtet. Offenbar wusste Douglas Adams nichts von meinen lyrischen Versuchen als Fünfzehnjährige. Vogonische Lyrik und weitere Kuriositäten bevölkern die Abenteuer von Arthur Dent. Es werden in den Geschichten aber auch die grossen Fragen des Lebens besprochen. Wer sind wir? Was machen wir hier? Und was hat es mit dem Tragen von Digitaluhren auf sich.
«Leben, erzähl mir bloss nichts vom Leben.»


Per Anhalter durch die Galaxis
Christian Ulmen, Benjamin Schwarz, Douglas Adams, Deutsch


«Per Anhalter durch die Galaxis» kann man sich in den verschiedensten Formen zu Gemüte führen. Sei es als Buch , als Hörspiel oder als Film . Die Neuverfilmung hat bei Fans zum Teil einen schweren Stand , wobei ich Martin Freemann als Arthur Dent durchaus unterhaltsam finde. Mein absoluter Favorit ist aber, sowohl im Buch als auch im Film, Marvin. Er ist ein depressiver Roboter und mein heimlicher Seelenverwandter. Von ihm stammt auch das erfreuliche Zitat im Zwischentitel.
Wem das alles nicht reicht, kann sich am extrem kniffligen Spiel zum Buch versuchen.
Ich habe es nur knapp bis aus dem Schlafzimmer geschafft, wobei wir wieder bei meinen Montagmorgen wären. Aber auch der schlimmste Montag geht einmal vorbei, auch wenn mir Marvin da wahrscheinlich widersprechen würde. Keine Panik, der nächste Freitag kommt bestimmt. Bis dahin viel Spass mit Adams und einen frohen Towel Day.
Für deine Reisen in der Galaxis haben wir ein Set für dich im Angebot, das aus der fortschrittlichsten Technologie der Erde und einem Handtuch besteht. So sollte es kaum ein Abenteuer da draussen geben, das du nicht bestehst.


Als Autorin und leidenschaftliche Leserin gehört ein Grossteil meiner Zeit der Welt der Wörter. Ich bin gerne auf Reisen und entdecke die Welt, immer mit einem Buch im Gepäck. Sprachen aller Art begeistern mich, fast so sehr wie die Aussicht auf den nächsten Kaffee.