

Komm zurück an die Macht, liebe Fantasie!

Wenn aus Legosteinen ein Haus, aus Farbe ein Bild, aus Karton ein Flugzeug oder aus Kostümen ein Theaterstück wird, dann kommt die Fantasie eines Kindes zum Tragen. Verbannt Batterien und Multimedia-Geräte und lasst eure Kleinen vermehrt kreativ werden!
In der heutigen Zeit sind Kinder viel zu fest verplant. Sie rennen (teils von den Eltern getrieben) von einem Programmpunkt zum Nächsten und verpassen dadurch oft einen wichtigen Entwicklungsschritt. Nämlich sich mit sich selber zu beschäftigen und lernen, alleine etwas zu bewerkstelligen. Sie brauchen keine Dauerbeschallung, nicht immer die trendigsten Gadgets und auch niemand der ihnen sagt, was zu tun ist. Der Grat zwischen Förderung und Überforderung ist sehr eng und das Angebot riesengross. Daneben verlieren sie aber mehr und mehr ihre Fantasie, ihre Kreativität und die Disziplin, etwas zu Ende zu machen.
Lasst euren Nachwuchs, egal welchen Alters, zwischendurch bewusst Kind sein und für sich spielen. Aber nicht mit der Playstation, dem Handy oder dem Tablet. Nein, auch TV gehört nicht in die Kategorie «Spielen»! Gebt ihnen einfache, batterielose Dinge und lasst sie selbstständig etwas erstellen, erfinden, erforschen und entdecken.
Künstler: Kreativ mit unterschiedlichen Materialien
Malen, kleben, schneiden – mit wenig Material entstehen die kreativsten Endergebnisse. Egal, ob Papierflieger, eine süsse Zeichnung oder ein aufwendigeres Sujet. Jeder hat ein kleiner Picasso zu Hause, man muss dem Kind nur den Freiraum zur Entfaltung geben. Das Gebastelte oder Gemalte ist auch ideal als Geschenk für Grosseltern oder Paten geeignet.

Höhlenmensch: Neuer Rückzugspunkt für Fantasiegeschichten
Erst gestern habe ich mit meiner Tochter im Handumdrehen eine kleine Höhle gebaut. Ein Hochstuhl, eine Galaxus-Schachtel, Decken, Wäscheklammern, Kissen, eine kleine Lampe und fertig war das Projekt. Mit einem Buch und ihrer Puppe ausgerüstet, konnte sie sich ohne Probleme eine Weile darin verweilen.

Architekt und Statiker: Stararchitekt des Jahres
Geduld, Vorstellungsvermögen, lösungsorientiertes Denken und Fingerspitzengefühl wird benötigt, um ein 3D-Kunstwerk zu zaubern. Hier kommt jede Generation auf ihre Kosten. Auch nach Stunden Spielzeit entdecken die Kleinen immer wieder neue Konstruktionen und Formen.

Schauspieler: Durch Rollenspiele vom Leben lernen
Rollenspiele gehören zum Alltag jedes Kindes. Sie helfen, das Erlebte zu verarbeiten und sich mit dem Job oder einer Person auseinanderzusetzen. Mit dem richtigen Equipment wie Verkleidung, Spielküche, Arztkoffer-Set etc., kann es sich noch besser in eine Situation hineinversetzen. Es entstehen süsse Geschichten, die du als Eltern auch gerne mal von aussen beobachten kannst.

Entdecker und Forscher: Entwicklung der Neugierde
Das Nahe, das Ferne und das Unbekannte einmal anders erleben. Lass dein Kind seine Fähigkeiten und die Welt entdecken. Egal, ob Käfer, Sterne oder Zaubertricks, durch experimentieren und erforschen lernen sie neugierig zu sein und sich für andere, nicht alltägliche Dinge zu interessieren.

Ich liebe es, wenn meine Kleine in ihre eigene Fantasie abdriftet. Wenn sie ihre Puppen bettet und verköstigt, etwas in ihrer Spielküche kocht oder das Gekritzel auf dem Papier mit etwas benennt, dass man nie erraten würde. Für solche Erlebnisse lasse ich batteriebetriebene Spielsachen oder Multimedia-Geräte lieber öfter als nur ab und zu mal in der Ecke liegen.


Köchin. Putzfrau. Polizistin. Krankenschwester. Entertainer. Motivator. Autorin. Erzählerin. Beraterin. Organisatorin. Chauffeur. Anwältin. Richterin. .… also einfach gesagt Mami von zwei Töchtern und somit nicht nur (Content) Manager im Beruf, sondern auch im Privatleben.