
Ratgeber
Wie viel Fernsehen ist für Kinder zu viel?
von Anne Fischer
Du bist müde und schlapp, musst aber deine Kinder bespaßen? Im Artikel verrate ich dir, wie du dich ausruhen kannst, während du mit ihnen spielst – zumindest etwas.
Gähn. Die Arbeit ist geschafft, die Kinder sind aus dem Kindergarten zurück. Und im Gegensatz zu dir haben sie noch jede Menge Energie. Und die will vor dem Schlafengehen verbraucht werden. Ein Dilemma, das wohl jede Mama und jeder Papa kennt. Noch dazu werden die Tage jetzt kürzer und daher eher drinnen statt draußen verbraucht. Kein Wunder, dass sich der Trend des «Horizontal Parentings» immer größerer Beliebtheit erfreut: Übersetzt heißt das waagerechte Erziehung und bedeutet, dass du dabei liegen darfst.
Einfach ist es, den Fernseher anzuschalten und sich von Peppa Pig, Spidey and his Friends, Paw Patrol und Co. berieseln zu lassen. Aber genauso wissen wir wohl, dass zu viel Bildschirmzeit nicht gut für die Kleinen ist:
Wenn du dennoch Lust auf waagerechte Kinderbetreuung hast, kommen hier ein paar meiner Lieblingsspiele, an denen du wunderbar im Liegen teilnehmen kannst.
Was gibt es Schöneres als sich mit Decken, Kissen und einer Auswahl an schönen Büchern auf der Couch einzukuscheln? Damit kann ich meine Kinder ewig bei Laune halten. Vor allem die Wieso-Weshalb-Warum-Bücher mit Entdeckerklappen von Ravensburger werden nie langweilig und vom Einjährigen genauso geschätzt wie vom fast Fünfjährigen.
Auch dieser Klassiker wird nie alt: Während du es dir auf der Couch gemütlich machst, könnt ihr wunderbar «Ich sehe was, was du nicht siehst» spielen. Um dein Kind dabei noch müde zu bekommen, kannst du die Regel einführen, dass es dir die erratenen Dinge bringen und so öfter mal hin- und herlaufen muss. Eventuell musst du ein paar passende kleine Spielzeuge vorher verteilen – oder ihr spielt direkt im Kinderzimmer. Ein anderes Spiel, das immer Spaß macht: Gemeinsam Geschichten erfinden. Und zwar indem jemand den ersten Satz sagt und die anderen Mitspieler mit jeweils einem Satz die Erzählung weiterspinnen.
Noch ein Spiel, von dem deine Kinder müde(r) werden, während du Kräfte tankst: Stelle einen gemütlichen Gegenstand wie einen Sessel oder Sitzsack in die Mitte des Zimmers und lasse sie dabei um diesen herumrennen. Dabei versuchst du halbherzig, sie zu berühren, du bist nämlich der Fänger. Wer am seltensten gefangen wird, hat gewonnen und darf Mama fünf Minuten in Ruhe lassen. Noch mehr Abwechslung gefällig? Variante 1: Du bestimmst das Tier (Elefant, Dino..) und deine Kids müssen so um dich herumlaufen. Variante 2: Es wird schneller und schneller, bis du «Stop!» rufst. Wer zuletzt noch zappelt, hat verloren.
Dieses Spiel gefällt mir besonders gut. Als Mama oder Papa legst du dich einfach gemütlich auf den Boden und lässt dein Kind Straßen, Parkhaus und Co. auf und um dich herum bauen. Du mimst nur manchmal ein Tatütata und tust eigentlich nur so, als ob du mitspielst. Großer Pluspunkt: Das Fahren kleiner Spielzeugautos über den Rücken kommt einer Gratis-Massage gleich.
Apropos Massage: Diese bekommst du auch, wenn du deinem Kind aufträgst, deinen Rücken als einen imaginären Pizzateig zweckzuentfremden und köstlich zu belegen: Käse? Da muss es reiben. Tomatensoße? Diese bitte kräftig einstreichen. Zwiebeln? Nur gehackt! Lass dich ordentlich durchkneten!
Noch eine letzte Massage: Wenn dein Kind schon etwas größer ist, lass es ein Tier, Fahrzeug oder eine Form auf deinem Rücken malen. Du musst erraten, was es ist. Fördert Kreativität und du kannst dabei ganz schön entspannt liegen bleiben!
Super Spaß macht auch die ärztliche Untersuchung der Eltern: Du musst nur Arme ausstrecken, Mund öffnen oder überzeugend jammern, während deine Kids dir Spritzen setzen, Temperatur messen und deinen Herzschlag kontrollieren.
Für Fortgeschrittene: Mama hat sich beim Aufräumen der Spielzeuge das Bein gebrochen und muss nun auch mit Essen und Tee umsorgt werden.
Wenn du nicht nur müde bist, sondern auch kurz vor einem Tinnitus stehst, probiere das: Die Kinder müssen so leise wie möglich an oder über dir vorbeiklettern. Nur Lachen ist erlaubt, aber kein Reden oder Geschrei. Wer das nicht schafft, muss noch mal. Der Vorteil: Solltest du dabei kurz einschlafen, merkt es niemand. Kleinere, noch nicht ganz so schwere Kinder kannst du auch über deinen Rücken laufen lassen. Noch so eine Gratis-Massage.
Das macht jetzt im dunklen Herbst besonders Spaß: Forme mit deinen Fingern Tiere und lass deine Kinder anhand der Schatten erraten, welches Tier (oder was auch immer) du meinst. Geht am besten im Liegen!
Noch mehr Tipps für das Perfektionieren des «Horizontal Parenting» findest du übrigens in diesem Buch:
Wie oft machst du «Horizontal Parenting»? Und was ist dein Lieblingsspiel, wenn du ohnehin schon erschöpft bist? Schreibe es mir gerne in die Kommentare
Titelfoto: PrivatMama zweier Jungs, einer Hundedame und von zirka 436 Spielzeugautos in allen Farben und Formen. Für dich immer am Schnüffeln nach Neuigkeiten und Trends zum Thema Familie und (Haus-) Tiere.