
Ratgeber
5 nützliche Alltagsgegenstände, die als Bag Charms richtig stylisch sind
von Stephanie Vinzens
Wäre es nicht ein Traum, beim Shoppen Geld zu verdienen, statt welches auszugeben? Im übertragenen Sinn ist das möglich. Du brauchst nur den richtigen Riecher – und etwas Geduld.
Sag mal, wie hortest du dein schwer verdientes Geld? Unter der Matratze? In einem Sparstrumpf? Klassisch auf dem Konto? Möglichkeiten gibt es ja endlos viele. Am meisten sagen mir persönlich die zu, bei denen ich am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar mehr raushole als ursprünglich reingesteckt. Wertanlagen. Nun handle ich aber (noch) nicht mit Immobilien oder Kunst – beim blossen Gedanken daran gerate ich schon ins Schwitzen. Nein, ich investiere in Brands. Und auch das nicht etwa an der Börse, sondern ganz simpel beim Shoppen. Ich spüre förmlich, wie sich die Augen einiger Leser:innen gerade spöttisch nach oben rollen. Bleibt bei mir. Für ein kurzes Retail-Märchen:
Es war einmal ein Mädchen (ich), das begleitete eines kalten Dezember-Tages einen mit gutem Geschmack gesegneten Jungen in einen Store an der Zürcher Bahnhofstrasse. Hier sollte eine Tasche genauer inspiziert, Probe getragen und im besten Fall für gut befunden und erworben werden. Was dazwischen kam? Das saftige Preisschild. Er wolle sich das lieber noch ein bisschen überlegen, gestand der Junge. «Besser nicht zu lange», riet die Verkäuferin, im nächsten Jahr würde die Tasche weiter an Wert gewinnen – und noch teurer werden. Etwas geknickt und ohne Beute zogen wir von dannen. The End
Die Moral von der Geschichte? Nein, nicht, dass der Junge an diesem Tag eine Menge Geld gespart hat. Sondern: Es gibt Labels und spezifische Pieces, die eine Investition wert sind. Denn wer nach dem Kauf ein bisschen Geduld hat, macht beim Verkauf (meistens) ein fettes Plus – oder zumindest kein Minus. Das belegen sogenannte Resale-Reports (zum Beispiel von Lyst oder TheRealReal), die Online-Suchanfragen, Trends und Kaufentscheidungen beobachten und auswerten. Falls du dein Erspartes jetzt also auch von der Matratze in den Kleiderschrank verfrachten willst, kommen hier fünf wertvolle Anlagetipps.
Wenn du auf Nummer sicher gehen und eine Tasche kaufen möchtest, die zeitlos ist und niemals nicht im Trend sein wird, investiere in die «2.55»-Bag von Chanel. Entworfen von Gabrielle «Coco» Chanel persönlich – übrigens im Februar 1955, daher der Name – ist die gesteppte Tasche mit dem Kettenhenkel bis heute ein absoluter Klassiker. Hast du dich eines Tages an dem guten Stück sattgesehen, was ich mir kaum vorstellen kann, kannst du sie mindestens zum Originalpreis wieder verkaufen. Nach dem Tod von Designer Karl Lagerfeld 2019 ist die Nachfrage für Chanel-Taschen übrigens um 20 Prozent gestiegen.
Seit Designer Alessandro Michele 2015 die kreative Leitung übernommen hat, ist der italienische Luxus-Brand so beliebt wie nie zuvor. Der Hype um den Film «House of Gucci» und berühmte Testimonials wie Jared Leto, Harry Styles, Billie Eilish und Dakota Johnson tun ihr Übriges. Überwindest du dich, dir eine «Marmont»- (ab ca. CHF 1500) oder «Dionysius»-Bag (ab ca. CHF 2000) zu leisten, kannst du damit bei den aktuellen Prognosen keinen Verlust machen.
Der italienische Brand fällt vielleicht noch nicht wie Chanel oder Hermés in die Kategorie «zeitloser Klassiker», dafür aber garantiert in die Rubrik «popkultureller Hype». Genau darum liegt der Resale-Wert von Bottega-Veneta-Teilen gerade auch bei 115%. Die Taschen «Jodie» (ab ca. CHF 2000), «Cassette» (ab ca. CHF 3100) und «Pouch» (ab ca. CHF 2500) sind für strategische Shopper wie dich und mich besonders interessant.
Auf natürlichem Wege, sprich im brand-eigenen Store, ist es beinahe unmöglich eine der legendären Hermés-Taschen zu ergattern. Jahrelange Wartelisten machen die «Kelly»- und «Birkin»-Bag zu heiss begehrten Statussymbolen. Wer so eine am Arm baumeln hat, kann sich glücklich schätzen. Vor allem, weil er oder sie die Tasche aktuell für rund 120% des Originalpreises (je nach Modell ab ca. CHF 8000 aufwärts) weiterverkaufen kann.
Jetzt wird’s absurd. Das Kaufen und Verkaufen von Supreme-Pieces hat sich in den letzten Jahren zu einem ganz eigenen Geschäftsmodell entwickelt. Besonders Kooperationen mit anderen Brands wie Louis Vuitton, Nike oder Rimowa lassen die Resale-Preise in grenzenlose Höhen schiessen. Laut Lyst wurden T-Shirts, die Supreme 2004 zu seinem 20. Geburtstag lancierte, und ursprünglich knapp 40 USD pro Stück kosteten, für etwa 760 USD weiterverkauft. Das entspricht einem Plus von – Trommelwirbel – 1900%!
Disclaimer: Alle Angaben über Wertsteigerung und Wiederkaufspreise sind ohne Gewähr. Die Daten beruhen auf Trends und Auswertungen, die sich ständig verändern können. Wenn du also wirklich in Mode als Wertanlage investieren willst, informiere dich bitte immer ausreichend und vor allem aktuell.Immer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.