Hintergrund

Flip-Flop-Fieber: 5 Fakten über den angesagten Sommerschuh

Vom alten Ägypten bis zu den glamourösen Laufstegen von heute – Flip Flops haben eine Jahrtausende alte Geschichte und gelten mittlerweile als modisches Must-have.

Am diesjährigen Cannes Filmfestival schritt Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence in einem prächtigen Couture-Kleid von Dior über den roten Teppich. An ihrem Hals strahlten Diamanten, an ihren Füssen steckten stinknormale schwarze Flip Flops. Mit ihrer Schuhwahl mag sie gegen den Dresscode der Veranstaltung verstossen haben – nicht aber gegen den guten Geschmack.

Schauspielerin Jennifer Lawrence sorgte am Cannes Filmfestival mit ihren Flip Flops für Schlagzeilen.
Schauspielerin Jennifer Lawrence sorgte am Cannes Filmfestival mit ihren Flip Flops für Schlagzeilen.
Quelle: Imago

Flip Flops gehören längst nicht mehr nur zur Badi- und Strandausrüstung, sondern klacken mittlerweile auch über die grossen Laufstege der Welt. Insbesondere schlichte Leder-Modelle mit dicker Sohle sind ein Must-have für den Sommer. Laut Mode-Suchplattform Stylight ist die Nachfrage für diese Art von Zehentrennern dieses Jahr um 23 Prozent gestiegen. Zur Feier des Trends gibt es hier fünf Fakten über den lässigen Kultschuh.

Wer hätte gedacht, dass Flip Flops so elegant aussehen können wie hier bei Burberry?
Wer hätte gedacht, dass Flip Flops so elegant aussehen können wie hier bei Burberry?
Und ja, auch die Herren dürfen natürlich ihre Zehen zeigen. Dieser Look von Jacquemus macht's vor.
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Quelle: Spotlight

1. Der Name ist eine Lautmalerei

Hast du dich schon mal gefragt, woher das Wort Flip Flop stammt? So wie Papperlapapp und Wauwau ist es eine Onomatopoesie. Also ein sprachlicher Ausdruck, der den Klang der zu beschreibenden Sache nachahmt. In diesem Falle das charakteristische Geräusch, das entsteht, wenn die Sohle beim Gehen gegen die Ferse klatscht.

Obwohl es Flip Flops schon viel länger gibt, hat sich die Bezeichnung erst in den 1960er-Jahren im amerikanischen und britischen Englisch etabliert und ist mittlerweile in vielen Ländern das geläufige Wort für die Treter. Dennoch gibt es auch innerhalb des englischen Sprachgebrauchs Abweichungen. In Australien etwa werden sie Thongs, also Tanga, genannt. In Neuseeland hingegen Jandals, kurz für Japanese Sandals.

2. Menschen tragen sie seit Jahrtausenden

Wandbemalungen und Skulpturen aus dem alten Ägypten deuten darauf hin, dass die einfachen Sandalen mit Zehensteg seit etwa 4000 v. Chr. getragen werden. Das älteste noch existierende, uns bekannte Paar Flip Flops ist rund 3500 Jahre alt und aus Papyrus und Palmblättern gefertigt. Bestaunen kannst du das historische Artefakt im Londoner British Museum. Fast genauso alt sind übrigens auch die goldenen Zehentrenner, die an Tutanchamuns Mumie gefunden worden sind.

Der direkte Vorläufer des modernen Flip Flops stammt jedoch von einem anderen Kontinenten. Es wird angenommen, dass in Japan stationierte US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg sogenannte Zori, traditionelle japanische Zehenstegsandalen aus Stroh, mit nach Hause brachten. Moderne Versionen aus Gummi wurden in den 50er- und 60er-Jahren dann schliesslich Teil der Pool- und Strandkultur und verbreiteten sich nach und nach im Westen.

Modelle mit Plateau, wie dieses hier von Coperni, sind zurzeit besonders beliebt.
Modelle mit Plateau, wie dieses hier von Coperni, sind zurzeit besonders beliebt.
Quelle: Spotlight

3. Sie sind Teil mehrerer Weltrekorde

Flip Flops kommen mehrmals im Guinness-Buch der Rekorde vor. Der Deutsche André Ortolf etwa hält mit 13,88 Sekunden seit 2018 den Rekord für den schnellsten 100-Meter-Sprint in Flip Flops. Der Australier Alistair Kealty hat 2019 sogar einen ganzen Marathon in Zehentretern bestritten. Dafür brauchte er 3 Stunden und 37 Minuten – bisher war niemand mit vergleichbarem Schuhwerk offiziell schneller. Der Brite Phillip Conroy stellte 2012 einen Weltrekord auf, ohne die Dinger überhaupt erst anzuziehen: Er warf einen Flip Flop fast 40 Meter weit.

4. Es gibt einen National Flip Flop Day

Offizielle Aktionstage gibt es für Kroketten, Purzelbäume, Hängematten und sogar eingelegte Gurken. Da wundert es nur wenig, dass in den Staaten auch ein National Flip Flop Day existiert. Ins Leben gerufen wurde er 2007 vom US-Franchise Tropical Smoothie Café. Der Tag findet am Mittwoch nach dem Memorial Day Ende Mai statt und soll den Sommer einläuten – und natürlich das Geschäft ankurbeln. Der Lockruf: Kundinnen und Kunden, die zur Feier des Tages mit Flip Flops im Lokal auftauchen, kriegen einen kostenlosen Smoothie.

Mit einem simplen Paar aus schwarzem Leder kannst du nicht viel falsch machen, wie dieser Look von Rhude zeigt.
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Quelle: Spotlight

5. Das teuerste Exemplar kostet so viel wie ein Auto

2011 hat sich die umweltfreundliche Sandalenfirma Chipkos mit dem kalifornischen Künstler David Palmer zusammengetan. Dabei herausgekommen ist der teuerste Flip Flop der Welt. Ein von Hand bemaltes, mit 18-Karat-Gold versehenes Einzelstück, das in einer Vitrine aus Mahagoni verkauft wurde. Kostenpunkt: 18'000 Dollar. Wobei im Preis auch ein Treffen mit dem Künstler, zwei Nächte in einem ökologischen Hotel in Beverly Hills und – der springende Punkt – die Erhaltung von über 9000 Quadratmetern bedrohten Regenwaldes in Costa Rica inbegriffen waren. Was die Latschen ohne das ganze Brimborium gekostet hätten, bleibt zu vermuten.

Titelbild: Chloé via Spotlight

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