

Facelifting für Adora: Ein letzter Versuch, meine alte Spülmaschine in Schuss zu bringen

Meine alte Spülmaschine Adora N reinigt das Geschirr nicht mehr richtig. Mit der Hilfe von V-ZUG wollte ich ihr eine Verjüngungskur verpassen. Das ist dabei herausgekommen.
Adora N ist alt. Sehr alt. Wäre sie ein Mensch, hätte sie schätzungsweise 86 Lebensjahre auf dem Buckel. 13 sind es in Geschirrspül-Jahren (2010 wurde sie eingebaut). Laut V-ZUG ist das schon ein Jahr über der Lebenserwartung. Kein Wunder, ist Adoras jugendlicher Glanz verflogen. Weder eingeweichtes noch vorgespültes Geschirr bringt sie mehr richtig sauber.
Aber was soll ich sagen? J’adore Adora. Ich bin dankbar dafür, was sie all die Jahre geleistet hat und möchte nochmals alles aus ihr herausholen. Bei Silvio Lehni, Global Product Manager Geschirrspülmaschinen bei V-ZUG, habe ich mir Tipps beschafft und mache mich ans Werk.
Sprüharme: Öffnet euch, verstopfte Poren
Als Erstes nehme ich die Poren auf Adoras Armen ins Visier. «Die Öffnungen können verstopfen und zu einem unbefriedigenden Spülergebnis führen», sagt Silvio Lehni. Tatsächlich: Als ich die Arme aus der Befestigung drehe und unter den Hahn halte, bleibt das Wasser zurück. Deshalb gönne ich Adoras Armen ein Spülbecken-Bad. Ich weiche sie für eine halbe Stunde in warmes Spülmittel ein und schrubbe sie mit einer Bürste ab. Unter dem Hahn prüfe ich, ob das Wasser wieder ungehindert hindurchfliesst. Es klappt!

Quelle: Darina Schweizer
Filter: Öffnet euch, verstopfte Hirngefässe
Als Nächstes drehe ich Adoras Filter heraus. Obwohl sie ein Hirn wie ein Sieb hat, ist einiges hängen geblieben. Erneut ist Wellness angesagt: Ich weiche Adoras Filter in warmes Spülmittel ein und schrubbe Essensreste mit einer Bürste ab. Das kann gemäss Silvio Lehni den Ablauf des schmutzigen Wassers stören und ein Grund dafür sein, weshalb die Teller nicht sauber werden.

Quelle: Darina Schweizer
Tabs oder Pulver: aufs Duschgel kommt’s an
Jetzt begutachte ich Adoras Duschprodukte. Normalerweise schäumt sie sich mit Gelkissen-Tabs ein. Da dies nicht mehr zu Glanzleistungen führt, fülle ich das Fach auf Ratschlag von Silvio Lehni stattdessen mit Abwaschpulver. Ein Versuch ist es wert.

Quelle: Darina Schweizer
Regeneriersalz, Glanzmittel, Spülmaschinenreiniger: eine volle Medikamentenbox
Nun überprüfe ich Adoras Medikamentenbox: Einerseits braucht sie regelmässig Regeneriersalz. Dieses frischt den Ionenaustauscher auf, der das Wasser entkalkt und das Geschirr sauber macht. Das ist gerade bei mir in Winterthur wichtig: der Härtegrad beträgt hier 28 bis 38 fh (ein Grad entspricht 10 Milligramm Kalk pro Liter Wasser). Gemäss einer Tabelle von V-ZUG reicht das Regeneriersalz für 90 bis 125 Spülgänge. Da ich erst gerade nachgefüllt habe, sollte noch genügend drin sein. Erinnern würde mich sonst Adoras aufleuchtender Notfallknopf: die Nachfüllanzeige.

Quelle: Darina Schweizer
Weiter braucht Adora auch regelmässig Glanzmittel. «Es sorgt dafür, dass das Spülwasser tropfenfrei abfliesst», verrät mir Silvio Lehni. Auch hier habe ich kürzlich nachgefüllt. 1,3 Deziliter reichen für etwa 35 Spülgänge. Die Nachfüllanzeige leuchtet noch nicht.

Quelle: Darina Schweizer
Adoras drittes «Medi» ist der Spülmaschinenreiniger. Diesen kriegt sie ein bis zweimal jährlich – das letzte Mal erst vor wenigen Wochen. Sie ist also versorgt.


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Flüssig, 3 x

Geschirrkörbe: (k)ein übervoller Rollator
Zuletzt fülle ich Adoras Rollator, sprich ihre Geschirrkörbe. Normalerweise überlade ich diese gnadenlos (man beachte das Titelbild). Ich weiss, dass ich Adora damit viel zumute. Aber eine halbleere Spülmaschine laufen zu lassen, fühlt sich für mich an wie ein zur Hälfte belegtes Flugzeug: der grösste ökologische Schwachsinn! Zugegeben: Abgesehen davon spiele ich auch gerne Spülmaschinen-Tetris. Irgendwo passt immer noch was rein. Auf Ratschlag von Silvio Lehni reisse ich mich diesmal zusammen, staple keine Schalen übereinander und lasse etwas Platz zwischen den Gläsern stehen.

Quelle: Darina Schweizer
Los geht’s!
Adora ist bereit. Die alte Dame bricht auf einen erneuten Waschgang los. Alle obigen Tipps von V-ZUG habe ich umgesetzt, eingestellt ist das intensivste Waschprogramm für Pfannen. Adora scheint dies wenig zu kümmern. Sie ruckelt gemächlich dahin.
Wie das wohl ausgeht?
Nach knapp eineinhalb Stunden ist Adora fertig. Vorsichtig öffne ich ihre Tür und ziehe einen ersten Teller heraus. Ein dicker Pickel…äh, Spinatfleck klebt genau in der Mitte, als wolle er mich verhöhnen. Das gibt’s doch nicht! Was mache ich nur mit dir, Adora?
Ein Fall für die Profis
Silvio Lehni hat noch einen letzten Tipp für mich: Ich soll den Service aufbieten. Vielleicht haben die Profis bei der Generalüberholung von Adora mehr Glück. Ob die alte Dame doch noch in neuem Glanz erstrahlen wird oder sie die Küche für eine Nachfolgerin (zum Beispiel Adora V) räumen muss, erfährst du bald. Oder, so wie ich die Verwaltung kenne: vielleicht noch dieses Jahr. Adora ist nicht die Einzige, bei der es schleppend vorwärtsgeht.
Wie erzielst du die besten Spülergebnisse? Verrate es mir in einem Kommentar.


Ich mag alles, was vier Beine oder Wurzeln hat. Zwischen Buchseiten blicke ich in menschliche Abgründe – und an Berge äusserst ungern: Die verdecken nur die Aussicht aufs Meer. Frische Luft gibt's auch auf Leuchttürmen.